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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 19.1904

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Foerster, Richard: Hermes in einer Doppelherme aus Cypern
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Engelmann, Richard: Andromeda
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https://doi.org/10.11588/diglit.47182#0154
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Engelmann, Andromeda.

143

Antoninus Pius geprägt sind42, zeigen die Büste dieses Gottes, einen mit Lotos ge-
schmückten Modius oder Lotos selbst tragend, und Münzen, welche unter Elagabal
und Alexander Severus geprägt sind43, zeigen denselben Gott mit Modius und einem
Lotosblatt nebst Binde an der Stirn, sowie mit Caduceus und Palmblatt. Das
Lotosblatt dieser Münzen aber gleicht völlig dem des Kopfes von Karthago und dem
aller anderen in P'rage stehenden statuarischen Werke und ist als solches ohne
weiteres von Poole, lange bevor an eine Diskussion zwischen Furtwängler und mir
zu denken war, angesprochen worden.
In dem anderen Typus der unter Antoninus Pius geprägten Münzen von
Alexandria aber, welcher für Furtwängler besonders bestimmend war, von einer
Feder zu reden, wird diese von Dieudonne44, wie vorher von Imhoof-Blumer, aus-
drücklich verworfen und Lotos anerkannt, wenn auch, wie mir scheint, unberechtigter-
weise offen gelassen, ob Blatt oder Blüte45.
Das ist eine Fülle von Tatsachen. Wo gibt es ihr gegenüber ein einziges
Beispiel für eine so gebildete und so angebrachte Feder des Thoth oder eines

ίερογραμματεύς?
Breslau.
R. Foerster.

ANDROMEDA.
Hierzu Tafel 9.
Im Journ. of Hell. Stud. vol. XXIV, 1904, S. 99 wird von E. Petersen die
Andromedafrage einer neuen Bearbeitung unterzogen und besonders das Bild der
Hydria des Brit. Mus. E 169 wieder abgebildet und eingehend besprochen. Zu den
von ihm S. 102, Anm. 9 aufgezählten Denkmälern dieses Mythus gehört die 1892
für das Berliner Museum erworbene Hydria aus der Sammlung Branteghem, deren
Gemälde wir in Abb. I nach der Publikation Kuhnerts in Roschers Mythologischem
Lexikon Bd. III S. 2053, Fig. 11 wiederholen1. Daß die mythologische oder, soweit

42) Poole, Catalogue of the coins of Alexandria and the
nomes, London 1892, p. 135, n. 1135, pl. XVIII.
43) Poole, a. a. O. p. 192, n. 1504, 1506 und p. 214,
n. 1676, pl. XVIII.
44) Revue Numismatique 1902, p. 298.
45) Sowohl von dem Typus mit dem Kopf, als mit
der ganzen Statue, finden sich jetzt auch Ab-
bildungen in den Monele imperiali grecche. Cata-
logo della collezione G. Dattari, vol. II (Cairo 1901),
tav. XVI, n. 2626, 2633, 2634, 1388.

4) Archäol. Anz. 1893, S. 93, Nr. 57 (Inv. 3228):
Hydria, H. 0,365 m. Samml. van Branteghem

Nr. 213; der Katalog gibt als Fundort Theben.
Das ist aber sicher falsch; die Vase ist zweifel-
los kampanischer Fabrik und stammt gewiß aus
Italien. Sie gehört derselben Gattung und Fabrik
wie die Hydrien Berl. Vasenkatalog 3030 ff. An
dem sehr deutlich ausgeführten Felsen ist Andro-
meda angeschmiedet (die Fesseln an den Hand-
gelenken); sie ist voll bekleidet. Links sitzt
Kepheus mit Szepter, rechts eine Frau (Kassie-
peia, die Mutter?). Unten stürmt Perseus (Flügel-
hut und Flügelschuhe) mit Harpe und Lanze
auf das wie ein riesiger dicker Fisch mit stache-
liger Rückenflosse gebildete Seeungeheuer, rings-
um zwei Fische und ein Polyp.
 
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