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86 Weber, Wasserleitungen in kleinasiatischen Städten.

WASSERLEITUNGEN
IN KLEINASIATISCHEN STÄDTEN.
Hierzu die Tafeln 3 u. 4.
METROPOLIS, TRALLEIS, ANTIOCHIA AD MAEANDRUM,
APHRODISIAS, TRAPEZOPOLIS, HIERAPOLIS, APAMEA KIBOTOS,
ANTIOCHIA AD PISIDIAM.
Die Untersuchungen der antiken Wasserversorgung zu Pergamon, Laodicea
und Smyrna, letztere in diesem Jahrbuche 1892, S. 1 ff. und 1899, S. 4 ff, 167 ff.,
ließen es wünschenswert erscheinen, dieser Frage weiter nachzugehen, um so den
Materialbefund zu vermehren und die Sachverständigen in den Stand zu setzen, über
bestrittene Punkte ein klares Urteil zu fällen.
Im Auftrag des Instituts habe ich demnach von Smyrna aus eine Reihe von
alten Städten von diesem speziellen Gesichtspunkte aus untersucht, und lasse, so
sachlich wie möglich, die Ergebnisse hier folgen.
Die byzantinische Zeit durfte dabei nicht vernachlässigt werden, da sie an
manchen Stellen, wie zu Smyrna, wichtige Anhaltspunkte gibt. Andererseits war aber
auch die Epoche der hellenistischen Gründung der meisten dieser Städte, sowie deren
etwaige Vergrößerung unter römischer Herrschaft scharf im Auge zu behalten.
Da es noch verfrüht wäre, eine chronologische Reihenfolge dieser Wasser-
leitungen geben zu wollen, so ist einer geographischen der Vorzug zu lassen, und
zwar in zwei Abteilungen, die beiden Eisenbahnen entlang, die eine Reihe in süd-
östlicher Richtung bis nach Antiochia ad Pisidiam, die andere mehr nordöstlich bis
nach Kutahia.
1. Metropolis in Jonien.
Hierzu Tafel 4.
Der Reisende, der heute von Smyrna nach Ephesus mit der Eisenbahn fährt,
bemerkt rechts von der Station Trianda, an dem Abhang eines vorspringenden
Hügels, die Überreste einer antiken Wasserleitung, über deren Verlauf nichts näheres
vorliegt. Wohl erwähnen sie Spon l, Prokesch von Osten2, Arundell3 und Texier4;
allein eine genaue Untersuchung derselben ist noch nicht gemacht worden. In meinem
Führer von Ephesus bezeichnete ich sie aus allgemeinen topographischen Gründen
als zu Metropolis gehörend.
Der Volksmund verlegt ihren Ursprung an die reiche Quelle im Norden
von Trianda, des von Texier benannten Bunar-Su, der sich in den Sumpf-See von
Djelat Kaive ergießt und im Altertum den Namen Astraios5 führte.

’) Voyage d’Italie, de Grece et du Levant, T. 1, S. 317. 4) Description de l’Asie-Mineure, S. 310.
2) Denkwürd. und Erinner. aus d. Orient II, S. 82. 5) Barclay V. Head, Historia Nummorum, S. 502.
3) A Visit to the Seven Churches, S. 19. 199.
 
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