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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 20.1905

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Nr. 1
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Rubensohn, Otto: Aus griechisch-römischen Häusern des Fayum
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https://doi.org/10.11588/diglit.47181#0017
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Rubensohn, Aus griechisch-römischen Häusern des Fayum.


der Längsseiten der Pilasterkapitelle. Die Rückwand der drei Nischen der Südwand
und der beiden Mittelnischen der Ost- und Westwand tragen Freskogemälde figür-
lichen Inhalts. Sie wiesen bereits bei der Aufdeckung starke Beschädigungen auf
und haben sich infolge der schlechten Erhaltung der Ziegelwände und der minder-
wertigen Beschaffenheit der Stuckunterlage nicht konservieren lassen6.
Ein kurzer Bericht über diese Wandbilder ist schon im Arch. Anz. von 1902
S. 47 ff. gegeben worden. Die drei großen Mittelnischen enthielten Götterdarstellungen.
Bei der Mittelnische der Westwand ist die obere Hälfte der Rückwand weg-
gebrochen, auf dem erhaltenen Rest derselben erscheint der Unterkörper einer mit




dunklem Chiton und weißem Mantel bekleideten Frau, die in der gesenkten Rechten
ein Steuerruder hält. Hier war also Tyche dargestellt, vielleicht, da wir uns in
Ägypten befinden, die sogenannte Isis-Fortuna, jene in Pompeji und Herculaneum
in Bronzen und Wandgemälden häufig begegnende Gottheit, die die Attribute der
Fortuna mit denen der Isis vereinigt. In der gegenüberliegenden Nische, der Mittel-
nische der Ostwand, befand sich das am besten erhaltene Gemälde, das Demeter-
und Korabild. Wir wiederholen hier die schon im Anzeiger a. a. O. gegebene Ab-
bildung desselben nach der Kopie Rexhausens (Abb. 12). Die Göttinnen stehen in
feierlicher Haltung da. Demeter, die Göttin der lichten Regionen, in weißem Chiton

F) Außer den photographischen Aufnahmen besitzen
wir in allen Einzelheiten und besonders in den
Farben getreue Kopien der drei am besten er-
haltenen Bilder, die der Maler E. Rexhausen,

der uns bei den Grabungen bereitwilligst seine
Hülfe geliehen hat, vor den Originalen an-
gefertigt hat.
 
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