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Deutsches Archäologisches Institut [Editor]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Editor]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 20.1905

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Nr. 4
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Weber, Georg: Wasserleitungen in kleinasiatischen Städten, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.47181#0214
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Weber, Wasserleitungen in kleinasiatischen Städten.

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schon früher beschriebenen hellenistischen Tonrohren übereinstimmend. Sie sind
0,54 m lang, mit einem inneren Durchmesser von 0,235 m und die Wandungen 8'/2 cm
stark. Da hier der Druck nur zwei Atmosphären beträgt, so waren sie vollkommen
hinreichend.
Bezeichnend ist, daß die heutige Stadt, welche nur die halbe Höhe des Ab-
hanges erreicht, von einer modernen Leitung versorgt wird, die am tieferen Rande
des Plateaus entlang an der südöstlichen Kuppe in dieselbe eingeleitet wird.
Da Philadelpheia zwischen 157 und 137 gegründet worden ist, so ist die
Hochdruckleitung wohl auch in diese Zeit zu setzen.
BLAUNDOS.
Die Topographie dieser Stadt hat viel Ähnlichkeit mit der von Trapezopolis;
der Hügel, auf dem sie liegt, ist von zwei tiefen Tälern umgeben, die sich im Süden
vereinen; nur im Norden hängt er mit dem Hauptplateau durch einen ca. 440 Meter
langen und 70 m breiten Sattel zusammen, der 15 m tiefer liegt als das Stadt-
gebiet selbst, während das wellenförmige Plateau gegen Norden, bis Ineh, immer
ansteigt. Der Höhenunterschied zwischen dem alten Stadtgebiete und dem heutigen
Dorfe Suleimanli beträgt 100 m. Blaundos konnte also nur künstlich mit Wasser
versorgt werden5. Allein anstatt eine eigentliche Hochdruckleitung am Boden, im



Norden, durchzuführen, hat man vorgezogen, hier eine niedere Bogenreihe (etwa
40 Bogen) zu bauen, die indes wahrscheinlich keinen offenen Kanal, sondern einen
Tonrohrstrang trug; denn außer einigen Bruchstücken von solchen Rohren an der
Leitung selbst fand ich im Dorfe unten ein ganzes Tonrohr (in einem Hause verbaut)
mit folgenden Maßen: Länge 0,40 m, innerer Durchmesser 0,22 m; Dicke der Wandung
0,05 m.

5) Ansicht und Plan dieser Stadt findet sich bei Rev. Artindel, »Dtscov. in Asia 80—85; er hält
sie fälschlich für Clannuda.
 
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