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und Organisationshilfen zur Seite. In Christopher Balme erfuhr ich weitere Unterstützung aus
der Nachbardisziplin der Theaterwissenschaft. Auch ihm danke ich für wertvolle Hinweise.
Zu großem Dank verpflichtet bin ich allen, die meinen Text ganz - oder in Teilen - Korrektur
gelesen haben: Anita M. Back, Edgar Bierende, Joachim Jäger, Theo Jooss, Dirk Klose, Mar-
tin Schulz, Sabine Siebel und Stefani Straka.16 Vor allem Martin Schulz und Sabine Siebel
möchte ich für ihre kritischen Anmerkungen und Hinweise sehr herzlich danken. Technische
Unterstützung erhielt ich von Klaus Back, Karina Faltin und Barbara Hardtwig, die mir mit
großer Geduld bei der Entzifferung der Handschriften halfen, von Dieter Rex bei der Bild-
bearbeitung. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliotheken und Archive in Ber-
lin, Dresden, München, Weimar und Wien waren stets eine große Hilfe. Viele Kolleginnen
und Kollegen gaben mir wertvolle Hinweise. Ihnen allen bin ich sehr zu Dank verpflichtet.
Und nicht zuletzt danke ich herzlich meinem Mann, meiner Familie und meinen Freunden,
ohne deren Rückhalt diese Arbeit nicht hätte entstehen können. Die Arbeit ist meinen Eltern
gewidmet.

1.2. Begriffsklärung und Eingrenzung

Hinter dem Begriff »lebendes Bild« verbirgt sich eine Kunstform, die sich in ihren zahlrei-
chen Varianten aufgrund formaler und inhaltlicher Kriterien unterscheidet und die grund-
sätzlich zwischen bildender und darstellender Kunst anzusiedeln ist. Allgemein gefaßt han-
delt es sich um eine Bilddarstellung, die lebende Personen ausführen: ein dreidimensionales
Bild, das von einer Personengruppe für eine kurze Zeit bewegungs- und wortlos gestellt und
von anderen durch Betrachtung rezipiert wird. Die Begriffe »lebendes Bild« und »Tableau
vivant« können synonym verwendet werden, sie meinen inhaltlich dasselbe Phänomen. Für
den zu untersuchenden Zeitraum müßte man richtiger den reduzierten Ausdruck »Tableau«
einsetzen, da er - sowohl in den französischen als auch in den deutschen Quellen - mit Ab-
stand am häufigsten gebraucht wurde. Die deutschsprachigen Quellen gaben einem französi-
schen Ausdruck den Vorzug, zum einen weil die französische Sprache um 1800 in den gebildeten
Kreisen Europas üblich war,17 zum anderen sind die Anfänge der Tableaux vivants in Paris zu
suchen, von wo aus sich diese Mode-in ganz Europa verbreitete.

Der Begriff »Tableau vivant« taucht zwar erstmals im Zusammenhang mit Elisabeth Vigee-
Lebrun 1795 auf, doch schrieb sie ihre Memoiren 1835 im Rückblick (Kat.Per.1795.Ql).18
Dasselbe gilt für das Berliner Ereignis 1812. Johann Gottfried Schadow benutzte den Aus-
druck »Tableau vivant« aus der Warte von 1849 (Kat.Ber.l812/l.Q.9). Die Berichterstatter
tasteten sich sehr langsam an den Begriff heran: 1815 hieß es »lebende Tableaux«

16 Stefani Straka stand mir für theaterwissenschaftliche Belange mit Rat zur Seite. Hinweise für die
historische Einleitung erhielt ich von Edgar Bierende und Dirk Klose, für den Ausblick von Joa-
chim Jäger.

17 Sowohl für den Adel, als auch für das Bürgertum war die französische Sprache das Medium inter-
nationaler Kommunikation. Das Deutsche war keineswegs die Sprache des Bürgertums, höchstens
des Kleinbürgertums und der Mittelschicht, vgl. Meyer. In: Bauer/Wertheimer 1983, S.127.

18 Die Kürzel in Klammern - wie (Kat.Per. 1795) - verweisen auf den Katalog, der in chronologischer
Abfolge ausgeführt ist. Die Buchstaben beziehen sich auf den-Ort, die Zahl auf das Jahr. Im Kata-
log finden sich die genauen Quellenangaben, die im Text nicht mehr eigens angemerkt werden. Bis
zu drei Katalogverweise werden im Fließtext belassen, bei einer Anhäufung von vier oder mehr
Katalogverweisen erscheinen sie in Form von Anmerkungen. Zwar widerspricht diese Handha-
bung einer sauberen Systematik, doch ist dabei an die bestmögliche Lesbarkeit des Textes gedacht.

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