11, Klodenf Kenntnifs der Bausteine,
183
11.
Anleitung zur Kenntnifs der wichtigsten natürlichen
Bausteine und ihrer Anwendung für Architecten, die
früher keinen Unterricht in der Mineralogie
genossen haben.
(Von Herrn K. F. Kloden, Director der Berlinischen Gewerbschule.)
(Fortsetxung von No. 14, Band 3. Heft 3., No. 19. Band 3. Heft 4. und No. 2. Band 4. Heft 1.)
C. Scheinbar gleichartige Gesteine.
Alle Gesteine, welche aus lauter gleichartigen Theilen zu bestehen schei-
nen, sind dessenungeachtet nicht immer aus solchen zusammengesetzt.
Man versuche daher, ein zu untersuchendes Stück erst nach der vorigen
Abtheilung zu bestimmen. Sollte man es unter diesen nicht auffinden
können, so wird es unter den folgenden aufzufinden sein. Das Gestein
ist entweder schiefrig, oder porphyrartig, oder dicht, oder glasartig, oder
es gleicht den Schlacken eines Ziegel-Ofens mehr oder weniger. Hier-
nach suche man in den Abtheilungen weiter.
a. Schiefrige Gesteine.
1. Das Gestein ist höchst ausgezeichnet schiefrig, als sei es aus
lauter breiten, aber höchst feinen übereinanderliegenden Blättern zusammen-
gesetzt, die jedoch so innig verbunden sind, dafs sie sich nicht von einan-
der einzeln trennen lassen. Die Bruchfläche ist theils eben, theils splittrig,
theils erdig; es glänzt dabei wenig, und spaltet leicht nach der Richtung
der Blätter, wodurch tafelartige Bruchstücke entstehen. Die Farbe ist
grau, roth, unrein grün, braun oder schwarz, und wechselt zuweilen in
Flecken und Streifen. Das Gestein läfst sich leicht ritzen, und der Strich
zeigt stets eine lichtgraue Farbe. Haucht man es stark an, so entwickelt
sich ein Thongeruch. Es führt den Namen Thonschiefer.
Die gewöhnlichen Schiefertafeln sind aus grauschwarzem Thonschie-
fer gefertigt. Zuweilen ist der Thonschiefer stark gebogen, und selbst
gewunden und wellenförmig. Oft enthält er gar keine fremdartigen Fos-
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Anleitung zur Kenntnifs der wichtigsten natürlichen
Bausteine und ihrer Anwendung für Architecten, die
früher keinen Unterricht in der Mineralogie
genossen haben.
(Von Herrn K. F. Kloden, Director der Berlinischen Gewerbschule.)
(Fortsetxung von No. 14, Band 3. Heft 3., No. 19. Band 3. Heft 4. und No. 2. Band 4. Heft 1.)
C. Scheinbar gleichartige Gesteine.
Alle Gesteine, welche aus lauter gleichartigen Theilen zu bestehen schei-
nen, sind dessenungeachtet nicht immer aus solchen zusammengesetzt.
Man versuche daher, ein zu untersuchendes Stück erst nach der vorigen
Abtheilung zu bestimmen. Sollte man es unter diesen nicht auffinden
können, so wird es unter den folgenden aufzufinden sein. Das Gestein
ist entweder schiefrig, oder porphyrartig, oder dicht, oder glasartig, oder
es gleicht den Schlacken eines Ziegel-Ofens mehr oder weniger. Hier-
nach suche man in den Abtheilungen weiter.
a. Schiefrige Gesteine.
1. Das Gestein ist höchst ausgezeichnet schiefrig, als sei es aus
lauter breiten, aber höchst feinen übereinanderliegenden Blättern zusammen-
gesetzt, die jedoch so innig verbunden sind, dafs sie sich nicht von einan-
der einzeln trennen lassen. Die Bruchfläche ist theils eben, theils splittrig,
theils erdig; es glänzt dabei wenig, und spaltet leicht nach der Richtung
der Blätter, wodurch tafelartige Bruchstücke entstehen. Die Farbe ist
grau, roth, unrein grün, braun oder schwarz, und wechselt zuweilen in
Flecken und Streifen. Das Gestein läfst sich leicht ritzen, und der Strich
zeigt stets eine lichtgraue Farbe. Haucht man es stark an, so entwickelt
sich ein Thongeruch. Es führt den Namen Thonschiefer.
Die gewöhnlichen Schiefertafeln sind aus grauschwarzem Thonschie-
fer gefertigt. Zuweilen ist der Thonschiefer stark gebogen, und selbst
gewunden und wellenförmig. Oft enthält er gar keine fremdartigen Fos-