1. Engel, feuerfeste Treppen.
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Einiges über den Bau feuerfester Treppen.
(Von dem Kaiserlich-Russischen Bau-Intendanten, Herrn Engel, zu Helsingsfors.)
Im dritten Hefte ersten Bandes dieses Journals ist auf die Möglichkeit
und Nothwendigkeit der allgemeineren Anwendung feuerfester Treppen in
massiven Gebäuden aufmerksam, und bemerklich gemacht worden, wie un-
zureichend und lebensgefährlich die üblichen hölzernen Treppen für die Be-
wohner der oberu Stückwerke der Häuser bei Feuersgefahr werden kön-
nen, wenn die in Brand gerathene Treppe ihnen den Ausweg zur Flucht
und Rettung versperrt. An traurigen Erfahrungen und Beispielen solcher
Unglücksfälle, die durch verbrennliche Treppen veranlafst worden sind,
fehlt es leider nicht; sie haben aber zur Abhülfe dieser Unvollkommenheit
der Wohngebäude noch wenig beigetragen.
Die hie und da in Torschlag gebrachten und versuchsweise benutz-
ten Rettungs-Anstalten, um jenen Unglücksfällen zu begegnen, und um
die in Todesgefahr schwebenden Menschen aus den oberen Stockwerken
eines brennenden Hauses, oder in welchem die Treppe in Brand gerathen
ist, zu retten, haben sich nur zu oft unzulänglich gezeigt; auch sind die
meisten von der Art, dafs ihr Gebrauch Übungen voraussetzt, welche die
in Gefahr gerathenen Leute weder vorher damit angestellt haben, noch
anzustelien geneigt sein möchten. Jedes Mittel, welches möglicher Weise
zur Rettung in solchen Fällen dienen könnte, aber nicht immer vorhan-
den ist, nicht jeden Augenblick zu Gebote stehet, und nicht nöthigen
Falls von mehreren Personen zugleich benutzt werden kann, sondern im
Augenblicke der Gefahr erst hervorgesucht, herbeigeschafft, und mühsam
angebracht werden nnifs, und dann besondern Math, Entschlossenheit,
Nachdenken und \ orsichtsmaafsregeln, folglich erst eine Gebrauchs-Anwei-
sung vor dem Gebrauch, wenn schon Alles auf dem Spiele steht, und der
iu Gefahr Schwebende sich dessen bedienen soll, erfordert, ist unzweck-
mäßig und untauglich. Und das, was, unter solchen Umständen der größ-
ten Lebensgelahr, allenfalls noch dem entschlossenen, besonnenen Manno
U-iU's Jor«u4 d. EsbIwuI Btt. 7. llft. I. [ j J
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1.
Einiges über den Bau feuerfester Treppen.
(Von dem Kaiserlich-Russischen Bau-Intendanten, Herrn Engel, zu Helsingsfors.)
Im dritten Hefte ersten Bandes dieses Journals ist auf die Möglichkeit
und Nothwendigkeit der allgemeineren Anwendung feuerfester Treppen in
massiven Gebäuden aufmerksam, und bemerklich gemacht worden, wie un-
zureichend und lebensgefährlich die üblichen hölzernen Treppen für die Be-
wohner der oberu Stückwerke der Häuser bei Feuersgefahr werden kön-
nen, wenn die in Brand gerathene Treppe ihnen den Ausweg zur Flucht
und Rettung versperrt. An traurigen Erfahrungen und Beispielen solcher
Unglücksfälle, die durch verbrennliche Treppen veranlafst worden sind,
fehlt es leider nicht; sie haben aber zur Abhülfe dieser Unvollkommenheit
der Wohngebäude noch wenig beigetragen.
Die hie und da in Torschlag gebrachten und versuchsweise benutz-
ten Rettungs-Anstalten, um jenen Unglücksfällen zu begegnen, und um
die in Todesgefahr schwebenden Menschen aus den oberen Stockwerken
eines brennenden Hauses, oder in welchem die Treppe in Brand gerathen
ist, zu retten, haben sich nur zu oft unzulänglich gezeigt; auch sind die
meisten von der Art, dafs ihr Gebrauch Übungen voraussetzt, welche die
in Gefahr gerathenen Leute weder vorher damit angestellt haben, noch
anzustelien geneigt sein möchten. Jedes Mittel, welches möglicher Weise
zur Rettung in solchen Fällen dienen könnte, aber nicht immer vorhan-
den ist, nicht jeden Augenblick zu Gebote stehet, und nicht nöthigen
Falls von mehreren Personen zugleich benutzt werden kann, sondern im
Augenblicke der Gefahr erst hervorgesucht, herbeigeschafft, und mühsam
angebracht werden nnifs, und dann besondern Math, Entschlossenheit,
Nachdenken und \ orsichtsmaafsregeln, folglich erst eine Gebrauchs-Anwei-
sung vor dem Gebrauch, wenn schon Alles auf dem Spiele steht, und der
iu Gefahr Schwebende sich dessen bedienen soll, erfordert, ist unzweck-
mäßig und untauglich. Und das, was, unter solchen Umständen der größ-
ten Lebensgelahr, allenfalls noch dem entschlossenen, besonnenen Manno
U-iU's Jor«u4 d. EsbIwuI Btt. 7. llft. I. [ j J