14, Engel? Nachtrug zu dem Aufsatze No. 4, über Dächer mit Papier bedeckt, 281
14.
Nachtrag zu dem Aufsatze über Dächer von Papier,
No. 4. im ersten Hefte dieses Bandes des
gegenwärtigen Journals S. 73 etc.
(Von dem Kaiserlich Russischen Bau-Intendanten Herrn Engel zu Helsiogfors.)
Seitdem ich Kenntnifs von der Papier«Bedachung erhalten, und seitdem
der in der Überschrift genannte Aufsatz gedruckt worden ist, habe ich noch
mehrere Dächer dieser Art gesehen; auch dem Aufträgen des zweiten
Überzuges der Incrustation auf einem Dache beigewohnt, so wie einige
Notizen über mifslungene Dächer erhalten, welches zusammengenommeu
mir verschiedene Bemerkungen gewährte, die mir Veranlassung geben,
den ersten Aufsatz mit dem gegenwärtigen Nachtrage zu vervollständigen.
Die Dauer eines Papier»Daches beruhet hauptsächlich auf seiner
Unterlage von Brettern, die stark und unwandelbar sein mufs. Obgleich
dünne, einzöllige Bretter schon überflüssig stark zum Tragen der Papier-
Bedeckung sind, so sind sie doch, wegen ihrer zu grofsen Empfänglich-
keit für atmosphärische Veränderungen hier nicht tauglich; denn bei feuch-
ter Luft dehnen sie sich zu leicht und stark aus, und bei trockener und
sehr kalter Luft ziehen sie sich wiederum stärker zusammen, als dickere
Bretter. Nun steht zwar das Papier auf dem Dache, in derselben Zeit,
unter den nemlichen Einwirkungen und Temperatur-Veränderungen der
Atmosphäre, und folgt ihnen ebenfalls nach, wie die Brett«Unterlage, je-
doch, nach seiner Beschaffenheit, und da es mit Theer durchdrungen ist,
in andern Verhältnissen. Bei den ungleichen innern Bewegungen beider
Körper mufs aber der schwächere endlich leiden; d. li., das Papier zer-
reifst, oder kann zerreifsen, wenn die gröfsere Empfindlichkeit der Bretter
die Elasticität des Papiers übersteigt. Da, wie ich schon im ersten Auf-
sätze bemerkt habe, das Papier durch die Theer - Tränkung eine grofse
Zähigkeit erhält, so hat sich zuweilen dieser Erfolg erst im dritten Jahre
bemerklich gemacht, indem die Elasticität des getheerten Papiers bis da«
14.
Nachtrag zu dem Aufsatze über Dächer von Papier,
No. 4. im ersten Hefte dieses Bandes des
gegenwärtigen Journals S. 73 etc.
(Von dem Kaiserlich Russischen Bau-Intendanten Herrn Engel zu Helsiogfors.)
Seitdem ich Kenntnifs von der Papier«Bedachung erhalten, und seitdem
der in der Überschrift genannte Aufsatz gedruckt worden ist, habe ich noch
mehrere Dächer dieser Art gesehen; auch dem Aufträgen des zweiten
Überzuges der Incrustation auf einem Dache beigewohnt, so wie einige
Notizen über mifslungene Dächer erhalten, welches zusammengenommeu
mir verschiedene Bemerkungen gewährte, die mir Veranlassung geben,
den ersten Aufsatz mit dem gegenwärtigen Nachtrage zu vervollständigen.
Die Dauer eines Papier»Daches beruhet hauptsächlich auf seiner
Unterlage von Brettern, die stark und unwandelbar sein mufs. Obgleich
dünne, einzöllige Bretter schon überflüssig stark zum Tragen der Papier-
Bedeckung sind, so sind sie doch, wegen ihrer zu grofsen Empfänglich-
keit für atmosphärische Veränderungen hier nicht tauglich; denn bei feuch-
ter Luft dehnen sie sich zu leicht und stark aus, und bei trockener und
sehr kalter Luft ziehen sie sich wiederum stärker zusammen, als dickere
Bretter. Nun steht zwar das Papier auf dem Dache, in derselben Zeit,
unter den nemlichen Einwirkungen und Temperatur-Veränderungen der
Atmosphäre, und folgt ihnen ebenfalls nach, wie die Brett«Unterlage, je-
doch, nach seiner Beschaffenheit, und da es mit Theer durchdrungen ist,
in andern Verhältnissen. Bei den ungleichen innern Bewegungen beider
Körper mufs aber der schwächere endlich leiden; d. li., das Papier zer-
reifst, oder kann zerreifsen, wenn die gröfsere Empfindlichkeit der Bretter
die Elasticität des Papiers übersteigt. Da, wie ich schon im ersten Auf-
sätze bemerkt habe, das Papier durch die Theer - Tränkung eine grofse
Zähigkeit erhält, so hat sich zuweilen dieser Erfolg erst im dritten Jahre
bemerklich gemacht, indem die Elasticität des getheerten Papiers bis da«