Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften (7.1834)

11. Engel, Saulengcimge aus Mauerziegeln.

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11.
Portiken, oder Säulengänge, ganz aus Mauerziegeln
zu erbauen.
(Von dem Kaiserlich - Russischen Bau-Intendanten Herrn Engel zu Helsingfors.)

1.
W enn gleich die Säule, ihrem Ursprünge nach als Stütze betrachtet,
wohl immer nur aus Einem Stücke bestehen sollte, und bei mehreren alten
Bauwerken, sowohl in kleinen als in grofsen Verhältnissen, auch bestand:
so sehen wir doch schon an den ältesten Monumenten der Griechen und
Römer, dafs selbst diese schon sich erlaubten, die Säulen aus mehreren
Stücken zusammenzusetzen, um Körper zu bilden, die, wegen des hohen
Reizes, der ihrer Form inwohnt, würdig gefunden wurden, die Tempel der
Götter zu schmücken.
Mögen nun die zunehmende Gröfse der Gebäude, und die davon
abhängenden Verhältnisse der Säulen, darauf geführt haben, die Säulen
aus mehreren, auf einander gelegten Steinen zu bilden: oder lieferten die
Steinbrüche nicht immer Steine von der erforderlichen Gröfse, oder fanden
die Alten auch damals schon, dafs die Ausführung eines grofsen Bauwerks,
durch die Überwältigung grofser Schwierigkeiten bei dem Brechen, 11er-
beischaffen, Heben und Aufrichten colossaler Steinmassen, sehr bedeutend
und oft unnöthiger Weise erschwert werde, während der Augenschein lehrte,
dafs, wegen der grofsen Dicke der Säulen, mehrere auf einander gelegte
Steinblöcke ebenfalls sichere, dauerhafte und der Zeit w iderstehende Stützen,
zur Erreichung des Vorgesetzten Zweckes, zum Tragen des Entablements
oder Gebälkes und der Giebel geben können, die an ästhetischer Wir-
kung nichts verlieren: jeden Falls sehen wir, dafs die Idee, Säulen aus
kleinern Steinmassen zusammenzusetzen, fast eben so alt ist, als die Bau-
kunst selbst.
Die Constructiön der Säulen und Gebälke aus grofsen Steinmassen
trug in den Tempeln dazu bei, und war sogar nöthig, den Ausdruck der
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