15, Hampel, Beschreibung einer Dachbedeclaing mit Eisenblech.
289
15.
Beschreibung der Bedeckung des Daches einer kürzlich
zu Berlin erbauten Cavallerie-Caserne mit
Eisenblech.
(Von Herrn Hampel, Bauratlie beim Königlichen Hohen Kriegs-Ministerio zu Berlin.)
JDekanntlich werden in Ru Island, schon seit den Zeiten Peters des
Grofsen, Dächer mit ordinairem schwarzen Eisenbleche bedeckt; ebenso
in Schweden, und es liifst sich aus den dabei, in der seitdem verflos-
senen Zeit, gemachten Erfahrungen auf eine mehr denn hundertjährige
Dauer solcher Dachbedeckungen schliefsen. Über die Art und Weise,
wie man in Rufsland bei solchen Dachbedeckungen verfährt, findet sich
in No, 48, des Kunst- und Gewerbeblattes des polytechnischen Vereins
für das Königreich Baiern, vom Jahre 1828, eine Beschreibung. Nach
derselben ist das Blech, dessen man sich in Rufsland bedient, gewöhn-
lich 271 Baierische Zolle lang und eben so breit, oder 27^ Zoll breit, und
zweimal so viel, also 55 Zoll, oder 4Fufs 7 Zoll lang. Eine solche Tafel
wiegt beinahe 11 Pfund Baierisch, folglich der Quadrat-Fufs beinah Ein
Pfund. Ferner geht aus dieser Beschreibung im Wesentlichen hervor, dafs
das Pfalzen der 4 Fufs 7 Zoll langen Tafeln, oder, an zwei beliebigen, einan-
der gegeniiberstehenden Enden, der 2 Fufs Zoll langen Tafeln dadurch
geschieht, dafs der eine Pfalz etwa § Zoll hinauf, der andere -f Zoll hinun-
ter gebogen wird, etwa so, wie es Taf. NVII. Fig. 1. zeigt. Je zwei Platten
der gröfseren, oder vier der kleineren Art, werden zusammengepfalzt, und
bilden dann eine zusammengesetzte Tafel von 9 Fufs 4 Zoll Läuge und
2 Fufs 3 Zoll Breite. Es wird ferner jede lange Seite einer so zusam-
mengesetzten Tafel gepfalzt, indem beide Pfalze nach der obern Seite ge-
bogen werden, und zwar auf der einen Seite lf Zoll, auf der andern
2\ Zoll hoch, wie aus Fig. 2. zu sehen ist.
Um die Blechtafelu gegen den Rost zu schützen, werden sie, ehe
man sie pfalzt, mit gewöhnlichem Ölfirnifs, oder, besser, mit Ölfarbe (welche,
O*jlo’s Jo»rnnl tk, Raukuosl Bd. 7. Uft. 4, [ 40 ]
289
15.
Beschreibung der Bedeckung des Daches einer kürzlich
zu Berlin erbauten Cavallerie-Caserne mit
Eisenblech.
(Von Herrn Hampel, Bauratlie beim Königlichen Hohen Kriegs-Ministerio zu Berlin.)
JDekanntlich werden in Ru Island, schon seit den Zeiten Peters des
Grofsen, Dächer mit ordinairem schwarzen Eisenbleche bedeckt; ebenso
in Schweden, und es liifst sich aus den dabei, in der seitdem verflos-
senen Zeit, gemachten Erfahrungen auf eine mehr denn hundertjährige
Dauer solcher Dachbedeckungen schliefsen. Über die Art und Weise,
wie man in Rufsland bei solchen Dachbedeckungen verfährt, findet sich
in No, 48, des Kunst- und Gewerbeblattes des polytechnischen Vereins
für das Königreich Baiern, vom Jahre 1828, eine Beschreibung. Nach
derselben ist das Blech, dessen man sich in Rufsland bedient, gewöhn-
lich 271 Baierische Zolle lang und eben so breit, oder 27^ Zoll breit, und
zweimal so viel, also 55 Zoll, oder 4Fufs 7 Zoll lang. Eine solche Tafel
wiegt beinahe 11 Pfund Baierisch, folglich der Quadrat-Fufs beinah Ein
Pfund. Ferner geht aus dieser Beschreibung im Wesentlichen hervor, dafs
das Pfalzen der 4 Fufs 7 Zoll langen Tafeln, oder, an zwei beliebigen, einan-
der gegeniiberstehenden Enden, der 2 Fufs Zoll langen Tafeln dadurch
geschieht, dafs der eine Pfalz etwa § Zoll hinauf, der andere -f Zoll hinun-
ter gebogen wird, etwa so, wie es Taf. NVII. Fig. 1. zeigt. Je zwei Platten
der gröfseren, oder vier der kleineren Art, werden zusammengepfalzt, und
bilden dann eine zusammengesetzte Tafel von 9 Fufs 4 Zoll Läuge und
2 Fufs 3 Zoll Breite. Es wird ferner jede lange Seite einer so zusam-
mengesetzten Tafel gepfalzt, indem beide Pfalze nach der obern Seite ge-
bogen werden, und zwar auf der einen Seite lf Zoll, auf der andern
2\ Zoll hoch, wie aus Fig. 2. zu sehen ist.
Um die Blechtafelu gegen den Rost zu schützen, werden sie, ehe
man sie pfalzt, mit gewöhnlichem Ölfirnifs, oder, besser, mit Ölfarbe (welche,
O*jlo’s Jo»rnnl tk, Raukuosl Bd. 7. Uft. 4, [ 40 ]