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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 7.1834

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3. Heft
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Bemerkungen über hölzerne Dachverbände in den gewöhnlicheren Fällen
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https://doi.org/10.11588/diglit.42035#0197

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12. Bemerkungen’über Dachverbände,

189

12.
Bemerkungen über hölzerne Dachverbände in den
gewöhnlicheren Fällen.

1.
Der Zweck eines Daches ist fast ausschliefslich: das auf die Grund-
fläche eines Gebäudes niederfallende Regenwasser von derselben nach au-
fsen abzuleiten, so wie den Schnee, wenn nicht ihn seitwärts her-
unterfallen zu machen, so doch aufzufangen, und zu verhindern, dafs er
nicht in das Gebäude dringe. Selten wird ein Dach zugleich den andern,
besondere Zweck haben, einen nutzbaren Raum einzuschliefsen; denn
selbst bei Scheunen und Schuppen, wo der Raum des Daches ähnlich be-
nutzt wird, w ie der des Stockwerks, würde man wohl, wenn es der erst-
genannte Hauptzweck, die Ableitung der Nässe, gestattete, die Flächen des
Daches nicht schräg, sondern lieber senkrecht und wagerecht legen. Nur
in seltenen Fällen, wie z. B. bei Gewächshäusern, Trocknenschuppen
u, dergb, wird zugleich die Benutzung des Raumes die dem Dache
elgenthümliche schräge Lage seiner Flächen erfordern. Dafs diese Flächen
schräg liegen, ist daher in den meisten Fällen fast nur der Ableitung
der Nässe wegen nothwendig. Die schräge Lage ist in allen solchen
Fällen gleichsam ein nothwendiges Übel; denn sie vermindert auch noch,
durch die spitzen Winkel und die schiefen Wunde, die Nutzbarkeit des
Dachraumes, die aufserdem schon geringer ist, als die der Stockwerke, wiegen
der Hitze unter dem Dach im Sommer, und w^egen der Kälte im Winter.
Man kann meistens den Dachraum nur wenig benutzen: den mittleren
Theil, wenn es ein Satteldach ist, zu Wohnungen, die aber immer wenig
bequem sind, oder die Böden auf den Haupt- und Kehlgebälken zu Schüt-
tungen, oder zu Trocknenböden, oder den ganzen Raum zur Aufbewahrung
von Yorrätben u. s. w. Hieraus folgt, dais es in allen Fällen, wo sich
der Dachraum nicht wenigstens beinahe eben so gut benutzen läfst, als der
der Stockwerke, wie z. B. bei Scheunen u. dergb, immer wohlgethan sein
Crr?lla'i .lonrunl d Baukunst Bd. 7. Ilfl. 3. I 2/ j
 
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