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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 7.1834

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4. Heft
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Über Dünen-Bepflanzung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42035#0386

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378

19. lieber Dünen- Bepflanzung.

verstopfen die Ausflüsse der Wasserläufe, welche sich in’s Meer ergiefseo,
und erzeugen dadurch Überschwemmungen, die höchst verderblich sein
würden, wenn nicht die ganze Bevölkerung der Gegend, mit Karsten und
Schaufeln bewaffnet, sich beeilte, den Flüssen einen neuen Ausgang zu
graben. Man sieht bald, wie wichtig es sei, das Übel, welches immer
weiter vorrückt, möglichst zu hemmen.
Der Anblick der Dünen, weiter landwärts, die denen seewärts im
Wesentlichen ganz ähnlich, aber stabil geworden sind, und mit Fichten-
wäldern sich bedeckt haben, brachte Herrn Bremoutier auf den Gedan-
ken, die äufsern Dünen durch Besamung auf gleiche Weise zu befestigen.
Es kam nur darauf an, dem Sande so viel Ruhe zu verschaffen, dafs der
Samen Wurzel fassen könne. Daher die Besamung mit Bedeckung,
deren Erfinder er ist. Man säet Kiefern - Äpfel, mit Samen von Pfriemen-
kraut (geriet) und Meerbinsen (ajonc), auf den Boden, und bedeckt die
Saat mit Zweigen von Meerbinsen, Pfriemenkraut, Fichten und Haidekraut
(brugere).
Herrschende Sliirme.
Ehe wir die Art der Dünen-Befestigung näher beschreiben, ist es
nötbig, die Richtung der auf dieser Küste herrschenden Stürme, gegen
welche man sich zu schützen hat, anzugeben. Sie ist, in dem Meerbusen
von Gascogne, die von Süd west nach Kordost, bis zu West. Besonders
der SUdwestwind ist heftig und schädlich.
Flechtzäune (claycumages).
Sie waren früher zum Schutze der Besamung gebräuchlich. Man trieb
Pfähle von Fichtenholz, etwa 1 \ F. von einander entfernt, senkrecht, 2 F.
tief in den Sand, und durchflocht sie, 3 J F. hoch, mit allerhand Zweigen.
Die Pfähle waren an der Spitze etwa !•§ Zoll dick. Diese Flechtzäune
waren aber meistens zu schwach, um den Stürmen zu widerstehen, und
wurden bald umgeworfen.
Bohlen-Zäune.
Ferner setzte man Bretter von f- bis If Zoll dick, 9£ Fufs von
einander entfernt, grade auf, und verband sie mit Querhölzern. Nachdem
der Sand gegen diese Zäune in die Höhe gestiegen war, war es aber sehr
schwer, das Holzwerk herauszuziehen. Man verliefs daher diese Art, und
setzt statt ihrer jetzt Pallisaden und Bohlen von 5J Fufs lang, 8 bis ll|ZoII
 
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