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2. Rimaun, Straften durch Strom - Profile.
2.
Einige Bemerkungen über die Anlage chausseemäfsig
gebauter Strafsen durch Strom-Profile,
ö
(Von dem Königl. Bau-Inspeclor Herrn Rimann zu Wehlau in Schlesien.)
Uie haltbare Anordnung ebausseemäfsig gebauter Wege durch die Inun-
dations-Profile der Flüsse, wenn die Vorfluth dadurch nicht beschränkt
werden soll, gehört zu den schwierigsten Aufgaben des Strafsenbaues.
Weder langjährige Erfahrung, noch die genaueste Terrain-Kenntnifs und
Prüfung der Strom- Verhältnisse, schützen gegen Fehler bei solchen Anla-
gen, deren Einflufs dann auf die späteren Wirkungen des Stroms nicht
vorherzusehen ist.
Der im Jahre 1823 durch den Leubusser Eichenwald gebaute
Theil der Wohlau-Striegauer Strafse, vom Dorfe Pranke, auf dem
rechten Oder-Ufer, bis zur Oder-Fähre, bei dem jenseits liegenden Dorfe
Malt sch, dessen Unterhaltung, seit der Vollendung des Baues, von mir
amtlich besorgt worden ist, bat mir Gelegenheit gegeben, solche Schwie-
rigkeiten zu beobachten, und mir zu Erfahrungen hiebei verhelfen, deren
Mittheilung vielleicht von einigem Interesse sein dürfte.
Die genannte Strafse ist für die anliegende Gegend sehr wuchtig,
und bat viel Passage, weil sie nicht allein, durch die von Freiburg über
Striegau nach Malt sch gehende Kohlenstrafse, einen Theil des rechten
Oder-Ufers mit dem Gebirge verbindet, sondern auch mit der an letz-
termOrte befindlichen Salz-, Eisen- und Steinkohlen-Niederlage und an-
dern Waaren-Depots viel Verkehr statt findet. Gleichwohl war sie den
gröfsten Theil des Jahres hindurch fast unfahrbar. Der schwarze, leh-
mige Boden, aus dem das ganze Terrain besteht, trocknet, nachdem er im
Winter, oder vom Juni-Wasser durebnäfst worden, mehrere Monate hin-
2. Rimaun, Straften durch Strom - Profile.
2.
Einige Bemerkungen über die Anlage chausseemäfsig
gebauter Strafsen durch Strom-Profile,
ö
(Von dem Königl. Bau-Inspeclor Herrn Rimann zu Wehlau in Schlesien.)
Uie haltbare Anordnung ebausseemäfsig gebauter Wege durch die Inun-
dations-Profile der Flüsse, wenn die Vorfluth dadurch nicht beschränkt
werden soll, gehört zu den schwierigsten Aufgaben des Strafsenbaues.
Weder langjährige Erfahrung, noch die genaueste Terrain-Kenntnifs und
Prüfung der Strom- Verhältnisse, schützen gegen Fehler bei solchen Anla-
gen, deren Einflufs dann auf die späteren Wirkungen des Stroms nicht
vorherzusehen ist.
Der im Jahre 1823 durch den Leubusser Eichenwald gebaute
Theil der Wohlau-Striegauer Strafse, vom Dorfe Pranke, auf dem
rechten Oder-Ufer, bis zur Oder-Fähre, bei dem jenseits liegenden Dorfe
Malt sch, dessen Unterhaltung, seit der Vollendung des Baues, von mir
amtlich besorgt worden ist, bat mir Gelegenheit gegeben, solche Schwie-
rigkeiten zu beobachten, und mir zu Erfahrungen hiebei verhelfen, deren
Mittheilung vielleicht von einigem Interesse sein dürfte.
Die genannte Strafse ist für die anliegende Gegend sehr wuchtig,
und bat viel Passage, weil sie nicht allein, durch die von Freiburg über
Striegau nach Malt sch gehende Kohlenstrafse, einen Theil des rechten
Oder-Ufers mit dem Gebirge verbindet, sondern auch mit der an letz-
termOrte befindlichen Salz-, Eisen- und Steinkohlen-Niederlage und an-
dern Waaren-Depots viel Verkehr statt findet. Gleichwohl war sie den
gröfsten Theil des Jahres hindurch fast unfahrbar. Der schwarze, leh-
mige Boden, aus dem das ganze Terrain besteht, trocknet, nachdem er im
Winter, oder vom Juni-Wasser durebnäfst worden, mehrere Monate hin-