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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 8.1835

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4. Heft
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Beyse, A. W.: [Die neuen Küchen in den Militairgebäuden zu Luxemburg, welche mit größerem Vortheile benutzt werden, als die abgeschafften Dampfküchen, 2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.42036#0319
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10. jB&iSff, neue Feuerungen in Mititcrirgebäude-n,

311

10.
Fortsetzung des Aufsatzes No. 7. im vorigen Hefte.
(Von dem Königl. Treufs. Ingenieur-Premier-Lieutenant Hrn. Beise zu Luxemburg.)

Die heizbaren Fufsböden, oder horizontalen Wasseröfen.
Der Verfasser dieser Abhandlung war genöthigt, zwei verschiedene laDge
Reisen im Winter bei strenger Kälte mit Familie zu unternehmen. Dies
brachte ihn auf den Gedanken, den Boden der Kutsche mit einem was-
ser- und dampfdichten Gefäfse von Weifsblech zu bedecken, und dieses
Gefäfs auf jeder Station mit heifsem oder siedendem Wasser anfüllen zu
lassen. Das Gefäfs, dessen Höhe nur 3 Zoll im Lichten betrug, wurde
verfertigt und bei der Abreise mit heifsem Wasser gefüllt. Da das Fuhr-
werk einem Privatmanne gehörte, so ging die Reise nur langsam vor sich,
wegen des Schnees und Eises, und es dauerte zuweilen beinahe 6 Stun-
den, bis eine neue Station erreicht wurde. Das Wasser blieb dabei im-
mer so warm, dafs kein Mitglied der Familie Kälte im Wagen empfand,
ungeachtet abwechselnd auf einer oder der andern Seite das Kutschen-
fenster geöffnet wurde, um frische Luft herein zu lassen, und keine zu
hohe Temperatur im Wagen zu haben. Dies war der erste Gedanke zu
den Taf. X. (vor. Heft) unter A, B, C vorgestellten doppelten Wasseröfen,
welche eine so angenehme Wärme verbreiten. Wir wollen jetzt noch einen
Schritt weiter gehen, und annehmen, unsere Wohnzimmer könnten durch
eine ähnliche Vorrichtung in der erforderlichen Temperatur erhalten wer-
den, wenn man statt der hölzernen Fufsböden, die wir jetzt in denselben
haben, solche mit flachen, wohlverschlossenen Pfannen von starkem Eisen-
blech, Gufseisen oder Kupfer ausfüllten. Diese würden dann mit wollenen
oder härenen Deken, Teppichen, Strohmatten n. s. w. belegt werden,
um keine zu starke Wärme an den Füfsen zu empfinden.
Hätte man nun im obern Geschosse des Gebäudes einen grofsen Kessel,
w elcher stets mit siedend heifsem Wasser und Dämpfen angefüllt wäre, so
könnten alle im Hause befindlichen und zu heizenden Zimmer in ihren
Crvllc's Journal d. Baukunst 8. Ilft. 4, F 41 1
 
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