DOI Heft:
3. Heft
DOI Artikel:Belmas: Über die verschiedenen Bedeckungs-Arten der Dächer von Casernen und andern Gebäuden, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42036#0245
8, Ueber die verschiedenen Bedeckungs- Arten der Dächer.
237
<S.
Über die verschiedenen Bedeckungs-Arten der
Dächer von Casernen und andern Gebäuden.
(Von Herrn Belmas, Ingenieur-Capitain.)
Auszug aus dem Memorial du genie No. IL, den Abhang der Dächer und
die Bedeckung derselben mit Ziegeln, Schiefer und Metall betreffend.
(Aus den Annales des ponts et chaussees, Januar und Februar 1833.)
Mit einigen Anmerkungen des Herausgebers.-
(Fortsetzung des Aufsatzes No. 6. im vorigen Hefte.)
In der Provence bedient man sich vorzüglich der Marseiller Be-
deckungs-Art; nemlich man legt die Dachziegel, statt auf eine Verschalung,
auf platteZiegel (Fliesen), von 0,24 Met. (9| Z.) lang, 0,15 Met. (5| Z.)
breit und 0,014 Met. (etwas überZ.) dick. Die Sparren (chevrons), von
Fichten-Holz, welche sie tragen [nemlich über die Fetten liegend, d. II.],
sind 0,25 Met. (9 j Z.) von Mitte zu Mitte von einander entfernt. Sie sind
0,07 Met. und 0,08 Met. (2| und 2 Z.) im Gevierte, und liegen 1,75 Met.
(5 F. 7 Z.) über den Felten (parmes) frei. Die Fliesen werden mit Gips
zusammengefugt, und 0,005 Met. (2| Linien) dick überzogen, auf welchen
Überzug man alsdann die Dachziegel legt, und mauert. Der Quadrat-Me-
ter einer solchen Dachdecke wiegt 136 Kilogr., die Sparren mit eingerechnet
(etwa 27 Pfund der Quadrat-Fufs). Man darf nur noch von unten die
Fliesen, welche hier die Stelle der Latten vertreten, verstreichen und wei-
fsen, so bekommt man sehr wohnliche Dachböden.
[Dieses mag allerdings ein recht festes Dach geben; auch fällt die
Feuergefährlichkeit der Verschalung weg. Allein diese doppelte Dach-
decke ist auch schwer und kostbar; es ist ungefähr, als wenn man auf
eine sogenannte Bieberschwanz-Decke eine zweite von Dach-Pfannen
legte. In nördlichen Climaten wäre zu einer solchen verdoppelten Dach-
decke eher Ursache; unter dem milden Himmelstriche von Marseille
dagegen möchte wohl schon ein einfaches Bieberschwanz - Dach, wenn es
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<S.
Über die verschiedenen Bedeckungs-Arten der
Dächer von Casernen und andern Gebäuden.
(Von Herrn Belmas, Ingenieur-Capitain.)
Auszug aus dem Memorial du genie No. IL, den Abhang der Dächer und
die Bedeckung derselben mit Ziegeln, Schiefer und Metall betreffend.
(Aus den Annales des ponts et chaussees, Januar und Februar 1833.)
Mit einigen Anmerkungen des Herausgebers.-
(Fortsetzung des Aufsatzes No. 6. im vorigen Hefte.)
In der Provence bedient man sich vorzüglich der Marseiller Be-
deckungs-Art; nemlich man legt die Dachziegel, statt auf eine Verschalung,
auf platteZiegel (Fliesen), von 0,24 Met. (9| Z.) lang, 0,15 Met. (5| Z.)
breit und 0,014 Met. (etwas überZ.) dick. Die Sparren (chevrons), von
Fichten-Holz, welche sie tragen [nemlich über die Fetten liegend, d. II.],
sind 0,25 Met. (9 j Z.) von Mitte zu Mitte von einander entfernt. Sie sind
0,07 Met. und 0,08 Met. (2| und 2 Z.) im Gevierte, und liegen 1,75 Met.
(5 F. 7 Z.) über den Felten (parmes) frei. Die Fliesen werden mit Gips
zusammengefugt, und 0,005 Met. (2| Linien) dick überzogen, auf welchen
Überzug man alsdann die Dachziegel legt, und mauert. Der Quadrat-Me-
ter einer solchen Dachdecke wiegt 136 Kilogr., die Sparren mit eingerechnet
(etwa 27 Pfund der Quadrat-Fufs). Man darf nur noch von unten die
Fliesen, welche hier die Stelle der Latten vertreten, verstreichen und wei-
fsen, so bekommt man sehr wohnliche Dachböden.
[Dieses mag allerdings ein recht festes Dach geben; auch fällt die
Feuergefährlichkeit der Verschalung weg. Allein diese doppelte Dach-
decke ist auch schwer und kostbar; es ist ungefähr, als wenn man auf
eine sogenannte Bieberschwanz-Decke eine zweite von Dach-Pfannen
legte. In nördlichen Climaten wäre zu einer solchen verdoppelten Dach-
decke eher Ursache; unter dem milden Himmelstriche von Marseille
dagegen möchte wohl schon ein einfaches Bieberschwanz - Dach, wenn es