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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 13.1839

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Reinhold, Carl: Kurze Übersicht der physiographisch-hydrographischen Beschaffenheit von Ostfriesland, in Hinsicht auf Entwässerungs-Anlagen, Größe der abzuwässernden Fläche, Zahl, Weite, Bau- und Unterhaltungskosten der Syhle und deren Effect, [2]: als praktisches, aus der Erfahrung entnommenes Beispiel von der Entwässerung einer See- und Stromgegend
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https://doi.org/10.11588/diglit.42059#0382

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12. R e i n h o l d, Hydrographie von Ost/rieslnnd.

fern oberhalb der Stadt Rheine liegt am rechten Ufer der Ems das Dorf
Mesum, wo der frühem Absicht gemiifs der Canal in die Ems münden
sollte, welcher die schiffbare Ems mit der Lippe und dadurch mit dem
Rheine bei Wesel, etwa 10 Meilen lang, verbinden und von Mesum nach
Clemenshafen, Münster und von dort nach Lünen oder Hamm nach der
Lippe gehen sollte, welche seit einigen Jahren bis Lippstadt heraufwärts
schiffbar geworden ist. Bis jetzt ist aus diesem Canalprojecte nichts ge-
worden. Statt des Verbiodungscanals hat man neuerdings eine Eisenbahn
vorgeschlagen. Ob eine und welche von beiden Anlagen den Vorzug
verdiene und werde ausgeführt werden, wird die Zukunft entscheiden.
Die Erfahrung, als die beste Lehrmeisterin, wird den Erfolg lehren. In
meiner Schrift: „ Der Rhein, die Lippe und Ems und deren künftige Ver-
bindung etc.” (Hamm, bei Schütz und Wundermann, 1822) ist das Nä-
here hierüber zu finden.
Unterhalb der Stadt Rheine nimmt die Ems ihren Lauf, beim ehe-'
maligen Kloster Bentlage vorbei, nach dem Dorfe Salzbergen; zwischen
welchen beiden Orten der Strom die Hannoverisch-Preufsische Grenze
durchschneidet.
Von der Quelle bis zur Stadt Rheine hat die Ems ein sandiges
Flufsbette und sandige Ufer. Bei der Stadt Rheine streicht ein Kalkstein-
gebirge durch das Strombette, welches sich bis unterhalb Salzbergen er-
streckt, und bis wohin denn das Strombett grüfstentheils aus Felsenboden
besteht, welcher, besonders bei niedrigem Wasser, der Schiffahrt sehr hin-
derlich ist und bei völliger Schiffbarmachung obiger Strecke durch die
Kunst fahrbar gemacht werden mufs. An der Landesgrenze oberhalb
Salzbergen ist die Ems etwa 10 Rheinländische Ruthen im Wasserspiegel
breit. Von Salzbergen abwärts fliefst der Strom beim Dorfe Möhringen
vorbei, wo bei der Schiffbarmachung der Ems vor etwa 12 Jahren ein
Wehr nebst Schleuse erbaut worden ist. Hierauf berührt sie das Dorf
Ellbergen, am linken Ufer, wo die sogenannte Hopster-Aa am rechten
Ufer in sie einmündet.
Die Aa ist ein kleiner Flufs, der nicht fern oberhalb seiner Ver-
einigung mit der Ems eine Wassermühle nebst Stauwehr hat.
Vom Dorfe Ellbergen setzt die Ems ihren Lauf weiter nach Hane-
ken-Fähre fort, am rechten Ufer, etwa 1 Stunde oberhalb Liegen. Bei
Haneken-Fähre, einem Bauerhofe, ist bei der Schiffbarmachung der Ems
 
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