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Kern, Rolf
Die Külsheimer Fehde 1463 — Heidelberg, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.55109#0008
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übergab Oddo von Kullisheim, Ministerial des hl. Kilian, sein
zum Erbvermögen gehöriges Gut im Dorfe Herlebach1) dem
Kloster Oberzell2) bei Würzburg, unter der Bedingung, dass
sein Sohn Herold, seine Tochter und sein Brudersohn Heinger
dasselbe von der Kirche zurückerhalten. Als Gegenleistung
sollen diese jährlich am Michaelstag 10 Solidos bezahlen für
ein nächtliches Licht in der Michaelskapelle.3) Ferner be-
richtet im Jahre 1214 der Abt Burkard zu Bronnbach, dass
Heinrich von Kullisheim, Sohn des Botto, all sein Lehengut,
das er in Breitenau besitze, in der Gemarkung Hundheim
gelegen, der Kirche Bronnbach unter gewissen, in der Ur-
kunde näher angeführten Bedingungen, mit Erbrecht zuge-
sichert habe.4)
In den folgenden Jahren traten die Herren von Külsheim
ihren Besitz an das Erzstift Mainz ab;5) schon im Jahre
1225 wird der Erzbischof Sifried II. von Mainz der Herr
über Külsheim genannt. Es war eine Grenzstreitigkeit zwischen
Külsheim und dem Kloster Bronnbach entstanden; dieser
Handel sollte durch päpstliche Schiedsrichter zwischen dem
Erzbischof Sifried II. von Mainz, dessen Hörige die Küls-
heimer waren, und dem Kloster Bronnbach gütlich geschlichtet
werden.6) Diese Streitigkeit wurde 1227 beigelegt.7) Im
Jahre 1225 war noch ein anderer Streithandel entstanden
zwischen den Burgmännern zu Hamburg und dem Kloster

J Entweder ist das Dorf Erlenbach bei Wertheim oder bei Ballen-
berg-Krautheim gemeint.
2) Das Kloster Oberzell am Main wurde 1128 gegründet.
3) cf. Grebner-Cantler, De ortu etc. Cellae sup. pag. 19. Auch vergl.
Reg. boic. von v. Freiberg I, pag. 177.
4) Latein. Text im Bronnbaeher Copialbuch. cf. Mone, Ztschft. für
Gesch, des Oberrheins II, 301. cf. die Urkunde im fürstl. löwenst. Archiv
zu Wertheim. Anlage 1.
5) Die Herren von Külsheim zogen auf ihre Besitzung bei Windheim
in Mittelfranken und lebten dort als hohenlohische Vasallen.
6) cf. die Urk. in Z. f. G. d. Oberrh. II, 306, und Böhmer-Will, Reg.
d. Mainz. Erzbisch. XXXII, 519.
7) Urkunde im fürstl. löwenst. Archiv zu Wertheim; cf. Z. f. G. d.
Oberrh. II, 307, und Böhmer-Will, Reg. d. Mainz. Erzbisch. XXXII, 548.
 
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