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Kern, Rolf
Die Külsheimer Fehde 1463 — Heidelberg, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.55109#0024
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falls dass Bistump mit gelt zu kaufen understanden, “ was
ihm aber nicht gelungen sei; dass er zu dem „bäpstlichen
Legaten, welcher in Teutschland geschickt den zehenden zu
fordern oder zu begeren wider den Türken“ gesagt habe,
„der Babst suche der teutschen Nation Gelt undt nicht die
Beschützung des Glaubens.“
Der Schlag des Papstes war wohl vorbereitet; bereits
am 2. Oktober 1461 wurde Adolf von Nassau in der Dom-
kirche zu Mainz zum Erzbischof erklärt. Der Kaiser stellte
sich in dieser Sache zu dem Papste und sprach über den
Kurfürsten von Mainz die Reichsacht aus.1) Auch an den
neu eingesetzten Erzbischof Adolf wandte sich Friedrich III.
und sicherte ihm seinen kaiserlichen Schutz zu. Bei der
Vesper, welche nach der Einsetzungsfeier Adolfs begann,
„zeigt der von Nassau ettlich keyserlich brieff, darin vermerkt,
dass des Herrn Diethers von Isenburg absezung mit gutem
wissen und willen seiner Majestät geschehen sey undt erpeutt
sich der Kayser dem von Nassau beystandt zu thun; es lieffert
auch der von Nassau dem Raht ein keyserlicher brieff. “2)
Dass durch solche Versprechungen Adolf noch mehr ermutigt
wurde, den Kampf um das Erzbistum aufzunehmen, als er
es durch die Hilfe alter treuer Freunde, wie auch durch seine
eigene Hartnäckigkeit und Herrschsucht schon war, ist leicht
erklärlich. Dazu kam noch, dass alle kurmainzischen Besitz-
tümer von dem Kaiser aufgefordert wurden, dem Adolf von
Nassau „zu schweren undt huldigen als einem Erzbischof und
Churfürst zu Mainz“.3) Allein trotzdem die Verhältnisse für
Diether von Isenburg möglichst ungünstig lagen, gab er seine
Sache doch noch nicht für verloren — er suchte, wie sein
Gegner, nach Kampfgenossen, um mit Waffengewalt eine end-

*) Der Achtsbrief ist ebenfalls aus der Offizin Fusts & Schöffers in
Mainz erschienen. Er ist die erste gedruckte deutsche Urkunde und
trägt das Datum „Sonnabend vor Laurenzii (8. August) 1461“; er ist also
schon vor der päpstlichen Bulle gedruckt!
2) cf. Chronik der mittelrhein. Städte III, pag. 20 sq.
3) Alle Schreiben an die deutschen Fürsten etc. sind vom 21. Aug.
1461. cf. Voigt III, pag. 276. Bachmann, Reichsgesch. I, pag. 250.
 
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