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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 30.1931

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P. W. John, E. Kattmann, F. Lendvai-Dircksen, Renger-
Patzsch, Malina, H. Retzlaff, Rudolph, A. Rupp, Th. Wildmann,
S. Wolff, der Staatlichen Bildstelle und anderen. Auf Grund
dieser zum Teil meisterhaft gemachten Photos entsteht wirk-
lich etwas wie ein Querschnitt durch die deutsche Landschaft
und Baukunst. Die schöne Vielgestalt Deutschlands tritt in
Erscheinung. K. Sch.

Der Architekt, von Hans Pölzig. Vortrag, gehalten auf
dem 28. Bundestag des B. D. A. Herausgegeben vom B. D. A.

Die sehr bemerkenswerte Kundgebung eines unserer talent-
und temperamentvollsten Architekten zugunsten des Künst-
lerischen und darum auch des Persönlichen in der modernen
Architektur. Kluge, reife Gedanken, unmittelbar aus der
eigenen Arbeit hervorgegangen — und das sind immer die
besten Gedanken —, wirkungsvoll formuliert und überzeugend
vorgetragen. Das Problem ist damit ja nicht erschöpft;
Pölzigs eigene Produktion beweist, daß auch die Baukunst
an einer Zeitwende steht, die mit der charaktervollsten
Entschlußkraft des einzelnen nicht einmal zu beschleunigen
ist. Doch wird die Lage durch solchen Rechenschaftsbericht
eines der zunächst Betroffenen in der erfreulichsten Weise
geklärt. Als Diskussionsbasis ist Pölzigs Vortrag unübertreff-
lich. Wir verschwören es nicht, daß wir ihn nächstens ein-
mal zum Ausgangspunkt einer weitergreifenden Betrachtung
über die moderne Architektur machen. K. Sch.

Deutsche Kunst. Erster Band: Von den Anfängen
bis zum Ende des romanischen Stils. Von Hermann
D eckert. Jedermanns Bücherei. Ferdinand Hirt, Breslau 1931.

Das Bändchen paßt sich dem Charakter der ausgezeich-
neten Bücherei klug an. Es ist erfreulich einfach und klar —
wirklich für „Jedermann" — geschrieben, es verarbeitet alles,
was von der romanischen Kunst wissenschaftlich gewußt
wird, ohne von einer geraden, sachlichen Disposition ab-
zuweichen, und es überwindet mit großer Ehrlichkeit die
Schwierigkeiten, die bei jeder Darstellung deutscher Kunst
darin liegen, die Anteile gerecht zu bestimmen, die hier
europäisch und dort wirklich national sind. Der Leser darf
sich aufrichtig, nach dieser Einleitung, des nächsten Bandes,
der die Gotik behandeln soll, freuen. K. Sch.

Geschichte des Kunstgewerbes. IV: Das Kunst-
gewerbe der Renaissance. Von Georg Lehnert.
Sammlung Göschen. Walter de Gruyter & Co.

Ein kleines Handbuch, das viel Wissenswertes enthält und
zu weiterem Eindringen in die Gebiete der Kunst lebendig
anregt. Bei dem bescheidenen Umfange von hundert Seiten
in Taschenformat konnten nur Stichworte gegeben werden.
Diese Stichworte aber kommen aus einer genauen Kenntnis
des weitverzweigten Stoffes und weisen immer auf ent-
scheidende Punkte hin. K. Sch.

Heinrich Schwarz: David Octavius Hill, der Meister
der Photographie. Mit 80 Bildtafeln. Insel-Verlag, Leipzig 1931.

Daguerre hieß der Gutenberg der Photographie, David
Octavius Hill war ihr erster Meister. Seine photographischen
Bildnisse lassen sowohl als Menschendarstellungen wie als

Schwarzweißkompositionen die Leistungen der durchschnitt-
lichen Zeichner für den Tagesbedarf der zeitgenössischen
Lithographie weit hinter sich. Das merkwürdigste ist, daß
Hill selbst ein mäßiger Maler gewesen ist und daß er einen
großen Teil seiner Photographien angefertigt har, um sie
als Naturstudien für ein riesiges Gruppenbild zu verwenden,
für ein Bild, das nicht anders als fürchterlich gewesen sein
kann. Man weiß kaum noch etwas von dem Maler Hill; der
Photograph Hill aber ist mit Recht berühmt geworden und
es lohnt sich sehr für die Heutigen, seine Aufnahmen in
diesem Buch zu betrachten und das zu lesen, was Heinrich
Schwarz über Hill, über seine Zeit und über die Anfänge
der Photographie berichtet. Das Buch ist ebenso unerwartet
wie willkommen. K. Sch.

Van Dyck. Des Meisters Gemälde in 371 Abbil-
dungen. Herausgegeben und eingeleitet von Gu-
stav Glück. 13. Band der „Klassiker der Kunst" in Gesamt-
ausgaben. Zweite, neubearbeitete Auflage. Deutsche Verlags-
Anstalt, Stuttgart und Berlin.

Gegen den Bellini-Band dieser „Klassiker der Kunst"-Reihe,
die sich im Laufe der Jahrzehnte mit äußerem und innerem
Erfolg durchgesetzt hat, mußte hier neulich polemisiert wer-
den (von H. Beenken); diese zweite Auflage des Van Dyck-
Bandes — die erste Auflage hatte Emil Schäffer im Jahre 1909
besorgt — kann nachdrücklich empfohlen und gerühmt wer-
den. Hier ist die rechte Aufgabe an den richtigen Mann
gekommen. In der ersten Auflage waren die Bilder nach
Stoffen geordnet, es waren die Bilder religiösen, mytholo-
gischen und historischen Inhalts von den Bildnissen getrennt.
Glück ist rein chronologisch vorgegangen: die erste Ant-
werpener Zeit (1613 — 21), die italienische Zeit (1622—27),
die zweite Antwerpener Zeit (1627—32) und die englische
Zeit (1632 — 41). Die Abbildungen sind um 34 vermehrt
worden. K. Sch.

Gelegentlich der Ausstellung „Hundert Jahre Bauen in
Hannover" sei Zweier Publikationen gedacht: des von Wickoy
herausgegebenen Bandes „Führung zur Baukunst", der Bei-
träge der Lehrer der Architekturabteilung der Technischen
Hochschule enthält, die sich meist über die Heranbildung
des Architektennachwuchses und damit indirekt zur heutigen
Situation der Architektur äußern, und des von Dorn er be-
arbeiteten Führers „Hundert Jahre Bauen in Hannover" mit
einem straffen Vorwort, das die Entwicklung vom Fassaden-
relief der Barockarchitektur bis zu der allseitigen Raumöff-
nung der heutigen Architektur aufzeigt,, und Architekten-
viten, deren Bebilderung mit Glück das in die Zukunft
Weisende oder zumindest heute noch Interessierende auf-
greift. J. B.

Wilhelm Busch und der Geist seiner Zeit. Von
Dr. Friedrich Bohne. Herausgegeben von der Wilhelm-Busch-
Gesellschaft e. V., Hannover.

Ein fleißiger aber etwas naiver Versuch, die merkwürdige
Persönlichkeit des Dichter-Zeichners mit dem Geiste seiner
Zeit in Verbindung zu bringen und ihn daraus zu erklären.
Da mehr von der Philosophie und Weltanschauung der Zeit

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