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Knackfuß, Hermann; Rubens, Peter Paul [Ill.]
Rubens — Künstler-Monographien, Band 2: Bielefeld, Leipzig: Verlag von Velhagen & Klasing, 1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.60845#0019
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9

Im Frühjahr 1603 unternahm Rubens im Auftrag des Herzogs von Mantua eine
Reise nach Spanien. Der Herzog hielt ihn für die geeignetste Persönlichkeit zur Über-
reichung von Geschenken, die er dem König Philipp 111. und dessen Minister, den: Herzog
von Lerma, zugedacht hatte. Das Hoflager des Königs war damals zu Valladolid.
Wahrend der weiten Reise von den: Landungshasen bis dorthin regnete es wochenlang.
So brachte Rubens zwar die übrigen Geschenke — darunter als Hauptstück einen Wagen
nut einem Gespann von sieben neapolitanischen Pferden — unversehrt an ihren Be-


stimmungsort, aber die von ihm gemalten Bilder, welche einen Bestandteil der Sendung
ausmachten, waren durch die Nässe in einen schlimmen Zustand geraten. Den Vorschlag
des mantuanischen Gesandten, die Bilder nut Hilfe mehrerer spanischer Maler schnell aus-
zubessern, wies Rubens mit großer Entschiedenheit zurück, weil er „sich mit uiemand
auders vermengen lassen" wollte. Der Umstand, daß das Zusammentreffen mit dem
König sich verzögerte, kam ihn: zu statten, daß er nicht nur eigenhändig die Schäden aus-
bessern, sondern auch noch zwei neue Bilder, Heraklit, dell weinenden, und Demokrit, dell
lachenden Philosophen, hinzufügen konnte. Nachdem Rubens seine Sendung beim König

Abb. 8. Abrabam und Melchisedech. Zeichnung. In der Albertina zu Wien
Nach einer Originalphotograptzie von Brgun, Clement <L Cie. in Tyrnach i. E-, Paris und New York (Zu Seite 16)
 
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