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Wie der Künſtler ſelbſt in dieſex Zeit ausſah, hat er der Welt durch ein
herrliches Bild in halber Figur (in der Nationalgalerie zu London) mitgeteilt.
Daß er hier ein wirkliches Porträt gab, hat er ausdrücklich hervorgehoben, indem
er zu Namensunterſchrift und Jahreszahl das Wort „conterfeyet“ hinzufügte.
Aus dieſer Erklärung kann man auch ſchließen, daß Rembrandt ſich tatſächlich
in die von der Mode durchaus abweichendé Tracht, die wir auf den meiſten
ſeiner Selbſtbildniſſe ſehen, zu kleiden pflegte, und daß er für ſeine Perſon die
Halskrauſe und die breiten Umlegekragen verabſcheute (Abb. 85).

Von mehreren Gemälden kleineren Formats, in denen Rembrandt im Jahre
1640 bibliſche Stoffe behandelte, iſt eines, „Hagars Verſtoßung“, im Victoria and
Albert Muͤfeum zu London: Hagar reitet weinend auf einem von dem kleinen
Iſmael geführten Eſel zum Tore von Abrahams Behauſung hinaus; ihr leid-
voͤller Blick rührt den Patriarchen nicht, der ihr ein hartes „Geh!“ zuruft. Ein
anderes, Die Heimſuchung“, iſt in der Sammlung des Herzogs von Weſtminſter
zu London; wie Eliſabeth auf der Schwelle ihres Hauſes Maria begrüßt, das

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