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Abb. 170. Selbſtbildnis, gemalt 1659. In der Sammlung des Herzogs von Buccleuch zu London.
Nach dem Schabkunſtblatt von Richard Earlom. (Zu Seite 162.)

wird durch zwei Schergen in eine grauſame Stellung zum Empfang der Geißel-
hiebe gebracht; der eine zieht ihm die gefeſſelten Hände vermiitelft einer Rölle
gewaltjam in die Höhe, während der andere ihm die Füße in Eiſen legt; die
Magerkeit des entblößten Körpers erhöht die Peinlichkeit des Anblicks. Das
Gemälde iſt in ſeinem ſchwarzgoldigen Ton noch ein echtes Werk Rembrandts,
und zugleich iſt es das echte Werk eines müden, alten Mannes, mit vollem
Können, aber ohne Herzenswärme gemalt.

Auch der müde, alte Mann war dem Künſtler noch ein Gegenſtand des Studiums.
In ſeinen letzten Jahren hat er immer wieder von Zeit zu Zeit ſich ſelbſt gemalt,
in jedesmal neu geſtellter Aufgabe mit unverwüſtlicher Friſche der Auffaſſung und

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