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„Uebrr die Veranstaltungm zu dem schon angeführten großcn Dom-
bauseste während ver Anwesenheit Seiner Majestät des Königes, un-
seres gnädigsten Schutzherrn, werdcn wir Jhnen in einem besondern
Vortrage Kcnntniß gebcn und bezügliche Anträge stellen.

„Der festlichen Vereinigung, welche am Peter- und Paulstage auf
der Rheinau Statt gefunden hat, dürfen wir hier um so eher geden-
kcn, als bei derselben cin Reinertrag von 522 Thlr. 10 Sgr. sür die
Dombau-Casse gewonncn wurde, und bei dieser Gelegenheit wieder
bas lebendigste Jnteresse für die Vereinssache und die Empfänglichkeit
unserer Mitbürger für alles Gute und Schöne, der harmlose hcitere
Sinn dcrselben hervorgetreten ist.

„Mancher recht erfreulichen Gaben hattcn wir uns in dem Monate,
über welchen wir berichten, zu crfreuen. Obgleich in unscren öffcnt-
lichen Bekanntmachungen von denselben bereits Erwähnung geschehen,
so ist es uns doch angenehm, auf einige noch besonders zurückzukommen.

„Die Anregung, welche die Dombausache in verschiedenen Dekanats-
Werlammlungcn bereits gefunden, hat in andern die erfreulichste Nach-
folge gehabt. Jn der jüngsten Zeit sind uns wieder von den Deka-
nats-Versammlungen zu Rheinbach, Lechcnich, Erkelen? und Dcrichs-
weiler Beitragssendungen zugekommen, welche uns zum lebhaftesten
Danke verpflichten, wcniger noch wcgcn des anfthnlichcn Zuwachfts,
wclchcr dadurch dem Baufond geworden, als wege» der damit bekun-
deten Theilnahme für die Domsache unter der Psarrgeistlichkeit, einem
so gedildeten und einflußreichen Thcile der Einwohnerschast, durch
dessen Vermittlung ein immer rcgcrcs Znteresse für die Awccke dcs
Verei'nes verbreitet und segenbriugend wirken wird.

„So auch ist e« von der glücklichsten Vorbedeutung, daß nicht nur
in dcn hiestgen Elementarschulen und Gymnasten, sondern auch !n
auswärrigen Unterrichts-Anstalten, wie namenrlich in de» Vitzthum-
Blochmann'schen Real- und Gymnasial-Anstalt zu Dresden, das Jn-
teresse für den Dombau solche Wurzeln zu schlagen begonncn hat,
daß die Aöglinae dieser Anstalten sich veranlaßt gefunden haben, nach
ihrcn Kräften Bcisteuer zu dem Bauwerke zu leisten. Jnnigen Dank
sagen wir dafür unsern jungen Freunden und ihren Lehrern. Wahrlich
ist es wohlgethan, in den jugendlichen Gemülhern solche edle Gesin-
nung anzuregen und zu erhalten!

„Mögen sie das greße Gotteshaus vollendet schauen in seinerPracht,
und das erhebende Bewußtsein, dazu mitgeholfen zu haben von den
erstrn Tagen ihres Seins, den beseligenden Gokt'esfrieden noch erhöhen,
welcher auch im spätern Alter denen solgen wird, welche mit so cdler
Gesinnung und That in ihrcn kindlichen Herzen eine Wohnung Gottes
bauten!

„Das durch Herrn General-Major von Vigny in Eoblenz dem Ver-
ein zugegangene Geschenk von 04 Thlrn. Seitens der HerrenOfficiere
der 3. Jngcnicur-Jnspection »erpflichtet uns nicht minder zum lebhaf-
testen Danke, wclchen wir hiermit öffentlich aussprcchen und die Birte
hinzusügen, daß die edlcn Geber auch serner ihren Theilnahme einem Un-
ternehmcn erhalten wollen, welches nur durch das einträchtige und kraftige
Ausammenwirken aller Gleichgesinnten gedeihen kann.

„Nicht übcrgehen dürfcn wir das Geschenk, das der Malcr Herr
S. Meister hier dem Vereine in dcr Ueberlassung einer Anzahl Loose
zu der von ihm veranstaltctcn Gemälde-Ausspielung hat zukommen
lassen, und wclches den günstigcn Erfvlg gehabt hat, daß dem Vcreine
das wcrtbvolle Bild „„Die Löwenjagd"" zugefallen, welches vorläufig bis
zu seinec Verwerlhung in dcr hiesigen Börse aufgestellt ist. — Eine
angemessene Verwerthung erwarlet auch noch cine gar hübsche Arbeit
in Papier-Mosaik, welche Frau Witwe Wolf in Honnef dem Aus-
schusse zum Besten des Dombaues hat übergeben lassen. — Das Aner-
bieten d-s Hrn.L. Faßbinder hier, dreiZahre hindurch jährlich 12Mal-
ter des besten Kalkes unentgeltlich zum Dombau ;u liefern, ist als
eine werthvolle Gabe dankbar zu erwähnen, und vielseitige Nachah-
mung zu wünschen.

„„Kaiser Barbarossa"", ein Gedicht, herausgegeben zum Besten des
DombaueS «on Hrn. Professor Bauer in Stuttgart, ist ein neucr^>

Beweis von Theilnahme aus einem Theile unseres Vaterlandcs, wel-
cher sich schon durch die Hersendung des GesteinS zu einem großen
Fenster in unserm Dome vcrdient gemacht hat.

„Dcr Kreis-Secretär Herr Wamich in Geilenkirchen hat uns ein Hest
Gedichte vorgelegt, deren Veckaufsertrag dem Dombaufond zugewiesen
werden soll, und für welches der Vcrfasser, nach seiner Anzeige, schon
eine beträchtliche Anzahl Subscribenten gewonnm hat.

„Neben ailen diesen günstigen Erfolgen unserer Äemühungen haben
wir mit Bedauern anzuführen, daß die Schritte, welche wir bei der
hochfürstlich thurn- und taxis'schenOber-Post-Verwaltungund bei der
großherzoglich badischen Regierung wegen Erlangung der Portofreiheit
sür dcn Dombau-Verein gethan haben, ohne den gewünschten Erfolg
gebliedcn sind, rndem wir von ersterer Seite noch gar keine, von letz-
terer abcr eine vor der Hand ablehnendeAntwort erhalten haben. Der
Verwaltungs-Ausschuß ist dcr Ansicht, daß die bevorstehende Festlich-
keit gecignete Gelegenheit darbieten wird zu desfallsigen persönlichen
Ssllicitationen bei den anwesenden allerhöchsten und höchsten Personen.

„Wir bemerken dabei, daß wir den höchsten Werth auf die Erlan-
gung der Porlosreiheit durch ganz Deutschland legen müffen, wenn
anders unsere Eommunicationen mit den entfernteren Dombaufreun-
den nicht durch ökonomische Rücksichten gehemmt werden sollen.

„Eben so wenig haben wir unserm Antrage auf nachträgliche Um-
wandlung einer dem Vereine zum Geschenk übcrgebenen verrufcnen
Cassen-Anweisung von 50 Thlrn. bei der betreffendcn höchsten Be-
hörde Eingang verschaffen können.

„Daß der im Apcil d. I. verlebte hochwürdigste Dompropst und
WeihbischofFreihcrr von Bayer durch einVermächtnißvon2000Thlrn.
die Mittel zum Aufbau des Domes vermehrt hat, ist Zhnen bereits
durch das Lomblatt bekannt gewordcn. Die heißesten Segenswünsche
folgen dem Andcnkcn dcs durch jede Tugend im Leben ausgezeichne-
ten Mannes!

„Wi'r schließen unsern Bericht mit dcm herzlichen Wunsche, daß
wir in jedec Vorstands-Sitzung so erfreuliche Resultate mitzutheilen
haben mögen, und hoffen dann auch recht bald im Stande zu sein,
Vorschläge zur nächsten Verwendung unsererMittcl machen zu können,
in welcher Beziehung wir bereits von unserm Collegen, demRegierungs-
Baurathe und Dombaumcister Hrn. Awirner, ein Gulachten erbeten
habcn."

Der Präsidcnt ersucht hierauf den Vorstand, die Auszahlung mehrer
Rechnungen — verschiedene Anschaffungen, Salarirung eines Hülfs-
Arbeiters auf dem Secretari.it und Porto-Auslagen bctreffend — zu
genehmigen. Nach Vorlage und Kenntnißnahme der einzelnen Rech-
nungen wird diese Genehmigung zum Gesammtbetrage von 79 Thlr.
8 Sgr. 9 Pf. vom Vorstande erthei'lt.

Der Präsident lcgt den Entwurf der in der vorletzten Sitzung be-
schloffenen Dank-Adresse an Se. Majestät unftrn allergnädigsten König,
als den Schutzherrn des Vereins, vor, welcher Entwurf von Herrn
Reichenspergcr sodann verlesen wird.

Die Fassung deS verlesenen Enlwurfs wird per maßor.i angenommen.

Der Präsident legt den Entwurf der ebenfalls in der vorletzten
Sitzung beschlossenen Adresss an des Königs von Baiern Majestät vor.
Nach Verlesung dieseS Entwurfs durch den Herrn v. Bianco erfolgt
dessen cinstimmige Annahme. — Es wird auf den Antrag des Herrn
». Haass i. zugleich beschloffen, zur Ueberreichung dieser Adresse die
Vermiltelung des Ehccn-Mitgliedcs Herrn v. Sulpiz Boissereein
München nachzusuchen.

Es erfolgt die Proclamation der Herren Drory, Directors der eng-
lischen Iriii>sri»l-60lltilleatai-6<is-^«8t,ei,lioii. jn Gent, und Cornille,
Kaufmanns dahicr, als Ehrcn-Mitglieder des Vorstandes, in
Gemäßheit des h. 21 des Statuts.

Der Präsident theilt dec Versammlung den mit Hcrrn DuMont-
Schauberg unterm 30. Zuni o. abgeschlossenen Vertrag in Betreff
dcr Herausgabe des Domblattes mit.

(Der Schluß folgr mit dem Protocoll der außerordentlichen Sitzung rn der
nächsten Nr. des Domblattes.)

u e b e r t l ch t

der bei der Einsammlung der Beiträge für -en Dombau pr« j181L

_in den Pfarrbezirken von Köln und Deutz bisher erzielten Resultate.

Behuss der Beitrags-Einz
wurden

dcm Pfarrbezirk von

ehung

über-

wiesen:

Mitzl.

Davon
kom
als ver-
zogen,
geff rc.

Dazu

men

als neu
erwor-
ben

So daß der
Pfarrbezirk
j-tzt zählt
ordentliche
Mitgüeder:

Von diesen
wurden bisher
im Ganzen
erhoben:

Thlr. Sqr Pf,

und zi
der statu-
tenmäßige
Beitrag v.
1 Thaler

von Pei

var

ein

größerer

BeiLrag

encn.

Einzu-
ziehen ist
der Bcitrag
noch von
Personcn

Außerdem s
dentlichen
ga
von

Personen

nb an außeror-
Gaben einge-
ngen:

ein Gesammt-
betrag von

Tblr. Sar. Pf.

Jn dem Pfarrbezirke
ist demnach bis jetzt
überhaupt cinge-
gangen:

Thlr. Sgc. Pf.

St. Alban .......

154

13

173

314

475

19



240

74

--

23

10

19

6

486

8

6

St. Aposteln ......

228

11

236

453

765

27



318

129

8

17

19

27

6

785

24

6

Dom ..........

410

20

250

640

1510

23



440

153

47

153

32


2

1542

23

2

St. Eereon.......

223

21

151

353

817

18



243

108

2

122

29

11

10

846

29

10

St. Maria z. Kupfergaffe

190

13

230

407

833

17



267

128

12

21

10

21

6

844

8

6

St. Peter..

227

7

160

380

694

1



224

125

8

135

30


6

724

1

6

Jn sechs Pfarreien. .

1432

85

1200

2547

5097

15



1755

717

77

471

132

1l



5230

6



Der Filial-Verei» zu

Bonn zählte nach seiner
Constituirung

261

3

6

264

604

15


203

60

1

9

3

15


608
 
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