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geschriebenen Mitglieder des Central-Vereins, deren Namen uns bekannt
gemacht worden sind, betrifft, ss ist die Workehrung getroffen, daß die-
selben die Erkennungszeichen am Freitag den 2. und Samstag dcn 3.
September im Locale des Gesang-Vereins, auf dem Rathhause dahier,
gegen Entrichtung vvn 2 Sgr. pr. Stück in Empfang nehmen können.

Die geehrten Vorstände der auswärtigen Hülfs-Vereine, welche zur
Erleichterung der daS GrundsteinlegungSfest besuchenden Mitglieder des
Central-Vereins beabsichtigen möchten, die für diese bestimmten Er-
kennungszeichen vorher in ihrem Wirkungskreise auszugeben, werden
rrgebenst ersucht, die zu diesem Zwecke gewünschte Anzahl von Ieichen
auf dem Secretariate des Dombau-Vereins, Rathhausplatz dahier, ab-
holen zu lassen, in welchem Falle wir jedoch wünschen müssen, daß die
etwa übrig bleibenden Zeichen und der Preis L 2 Sgr. pr. Stück für
die abgegAenen spätestens am Freitag den 2. Gept. o. wieder an uns
zurückbefördcrt seien.

Köln, den 25. August 1842.

Der Verwaltungs-AuSschuß des
Central-Dombau-Vereins.

Das von dem hochwürdigen BisthumS-Verweser, Herrn v. Günth er
erlassene Rundschreiben an die gesammte Geistlichkeit des Bisthums
Trier, so wie den Aufruf der Direction des trier'fchen Hülfs-Vereins
zur Fördcrung des kölner Dombaues, nehmen wir mit der größten
Freude in unser Vereins-Organ auf^-

KLln, 26. August 1842. Der Verwaltungs-Ausschuß

des Central-Dombau-Vereins.

„Rundschreiben

„an die gesammte hochwürdige Geistlichkcit des Bis.hums Tcier,
den kölner Dombau bekreffend.

„Wenn es in dem Becufe und Amte der katholischen Geistlichkeit
liegt, bei jedem guten Werke, welches wahrhast das allgemeine Wohl
zu fördern geeignet ist, st'ch theilnehmend und thätig zu erweisen und
in ihrem Kreise dazu mitzuwirken, so ist dies doch in einem vorzüg-
lichen Grade der Fall, wenn es sich um die Vollbringung eines Wer-
kes handelt, welches die Ehre und Verherrlichung Gottes zum Zweck
hat. Einer der herrlichsten Tempel der Christenheit, unter denen, die
von deutschen M-istern in deutscher oder s. g. gothischer B-mart errich-
tet wurden, unstreitig und bei Weitem der vorzüglichste, in welchem die
christliche Baukunst ihren Triumph gefeiert hat, harrt seit Jahrhun-
derten vergeblich seiner Vollendung entgegen. Zür wen geziemt e» sich
mehr, zur Abtragung der Schuld der jüngst verflossenen Jahrhunderke,
die auch nicht die mindeste Anstrrngung zum Fortbau mehr machten,
ja, selbst den Gedanken an die Möglichkeit desselben aufgaben, zu
mahnen und durch eigene Opfer dazu mikzuwirken, als den Priestern

des Hcrrn, zu deffen Prcis und Ehre jener Tempel si'ch ertzebt, den
Dienern der Ki'rche, deren höchhcilige Geheimniffe in demselben sollen
gefelerk werden? Es war mir daher sehr erfreulich, daß an den Orten
unseres Bisthums, an welchen bisher die Bildung von Dombau-Ver-
einen zur Sprache gecommen, die kalholische Geistlichkeit rine drstm-
ders lebhafte Theilnahme bewiesen hat, und ich darf mich dahsr auch
der sicheren Erwartung uberlassen, dass auch an allen übrigen Octen,
wo die Sache bei herannahendem Feste der Grundsteinlegung zum
Fortbau des kölner Domes ohne Zweifel ebsnsalls zur Sprache kom-
men wird, cine gleiche Theilnahme und Förderung Seirens des Clerus
werde kundgegeben werden, was ich denn auch meinerseitS auss ange-
legentlichste zu cmpfehlm nicht umhin kann. Laffen wir uns nicht
irren durch die verkehrten Motive^und Absi'chten in Förderung dieser
Sache, die hin und wieder laut geworden sind und die Freude an der-
selben zu trüben droheten. Wie wäre eS anders zu erwarten, alS daß
in der großen Zahl derer, die füc den kölner Dombau Theilnahme zei-
gen, auch einige sich sindm, die, die ursprüngliche Bestimmung und
Bedeutung des Gebaudes aus dem Auge verlierend, dcn Golt geweih-
ten Dom zu eincm Denkmal menschlicher Eitelkeit machen wollen?
Laffen wir uns dadurch in dec Milwickung zu einem guten Werke
nicht irren und erfüllen wir unS um so meh« und lebendiger mit den
rechken Bcweggründen und Absi'chten zur FLrderung desselbcn; mit
jsneff nämlich, denen der kölner Dom seinen Beginn verdankk und de-
nen er auch seine Vollendung zu verdanken haben wikl. Baucn wir
an dieser katholischen Kathedrale und mahncn wir auch Andere, daran
zu bauen zur größeren Ehre und Verherrlichung Gottes, zu religiöser
Erhebung und Erbauung der Unzühligen, die si'ch fürderhin des An-
blickes des erhabenen, zum Himmel anstgebenden Gotteshauses erfreuen
werden, zur Bereitung würdiger, zu heiligen Ahnungm und Gefühlen
stimmender Räume für die Feier des hocherhadenen, geheimnißvollcn
Gottesdienstes der katholifchen Kirche. Zeigen wir uns auch dadurch
als würdige Söhne dicser Kirche, daß wir die Kunst, dieses unschätz-
bare Geschenk Gsttes, vorzüglich da zu ehren und zu fördern nicht
vecabsäumen, wo sie in ihrer erhabensten Bcstimmung und in ihrer
edelsten Wirksamkeit erscheint, wo sie erscheint im Bunde mil der Re-
li'gion, die ihr die höchste Weihe ertheilt. Lassen wir rndlich nicht un-
beachtet, daß wir zu der Kathedrale, zu deren Ausdau wir, Jedernach

dem ihm qewordenen Maße, unsere Kräfte verwenden sollen, in einem
Wliäl-Verhältnisse stehen: sie ilt uniertMetropolitan-Kircbe; ehren wir
auch hierin ducch die Thm das aöttlicheMleb dcr Einheit. welches
dec katholischen Kirche einaepflanztist"und wie im Gnnzen, soauch
in aüen Theilen sich osseniWL muß, Mit vollcr Zuversicht überlaffe

ich mick der frohen Erwarlung, daß die gesammte Diözesan-Geistlich.
keit diejenige Theilnahme an dieser Angelegenheit kundgebcn werd«,
welche die Sache selbst und ihr Beruf fordert, und daß insbesvndere
dec Mrccleru« dieselbe auch den Gläubigen zu ewpfehlen sich eifrig
beteiaen werde. Trier, 9. August 1842.

Der Bisthums-Verweser, Günther."

„A u f r u f

„an die Bewohner des Stadt- und Landkreises Trier zur Tyeilnahme
an dem Verein zur FLrderung des kölncr Dombaues.

„Wenn wir nicht früher schen zu dem in der Ueberschrift bezeichne-
ten Awecke uns auffordernd an unsere verehrlichen Mitbürger gewendct
haben, so wird man die nahe liegende Ursache davon nicht verkennen.
Die schreckliche Kakastrophe, welche eine große Stadt unseres deutschen
Vaterlandes betroffen, mehre Feuersbrünste, welche ganz in der Nähe
von Trier eine große Anzahl von Menschen obdachlos und elend mach-
ten, erheischten schleunige und reichlichs Sxendung von milden Gaffen.
Wir wollten und durften uns nicht die Schuld aufladcn, durch ekne
gleichzeitige Aufforderung zu Beiträgen zu einem augenblicklich minder
dringliche» Werke auch nur die geringste Gabe der Linderung der
Noth obdach- und brodloser Mitmenschen zu entziehen. Nun abcr, da
die Mildthätigkeit der Bewohner und Anwohner von Trier nicht mchr
in so großem Maße für lcidende Brüder in Anspruch genommen ist,
dürfen wir nicht mehr zögern, ditselben auch zur thatkrästigen Förde-
rung eines Werkes aufzufordern, welchcs die Verherrlichung EotkkS
zum Zwecke hat; vielme'hr müffen wir dies als von ihnen' erwartel
uud verlangk annehmcn. Mit voller Avverflcht rufen. w'.r dahrr die
Frömmigkeit, den Kunstsinn ünd die Vatert.indSliebe ünserer Mikbür-
ger an, um ihre Freigebigkeit auf die Fördcrung eincs kirLlichen Bqu-
werkeS hinzulenkcn, welcheS selbst in seinem jetzigen unvollendeten Zu-

stanöe der G-genstand allgemeiner Bewunderung ist und an Erhaben-
heit, Schönheit und Bcdeutsamkeit bei Wcitem alle Gebäude desselben
Stiles nicht nur in Deutschländ, sondern i'n allen christlichen Landern
überraat. Jm Vertrauen auf uns haben unsere frommen, für die
Ehre Gottes glühcnden Vorfahren diesen höhern Tempel, die kathali-
sche Kathcdrale zu Köln, begonnen; im Vertrauen auf die gleiche
Frömmigkeit und Bezeisterung der Nachkommen tzat der ungekannte
kunstreiche Baumeister diese riesenhasten, wundecbar arff tzas Gemüth
wirkenden Hallen für die Feier der heiligen Gcheimnisse des katholiscken
Gottesdienstes entworfen. Die Geschlechter der 'drei leht>n Jahrhmiderte
ffnd vorübergegangen, ohne diesem Vertrauen irgend enksprochen zu
haben. Laden wir uns nicht gleiche Schuld auf! Und größer noch,
wahrlich, wäre uusere Schuld, wenn wir, mitten im Genuffe eineS
tiefen Friedens, zu thun verabsäumten, was Jene, durch mannigfache
Üngunff dcrHiten, durch innere und äußere Kriege gehindert, unter-
lassen haben. Reichen wir.'alfo fteudig, ein Jeder nach'Krästen, unfere
Gaben dar, auf daß sie Dankeszeichcn werden an dem Tempel des
Herrn, der »ach Seinsm gnädigen Rathfchlusse glücklichere Zeiken uns
chat erleben lassen. Halten wir oie Schmach fern von uns, thei'lnahm-
los und unthätig geblieben zu sein bei einem Unternehmen, welcheS
di Dollendung des grsßattigsten und herrlichstcn Kunstwerkes zum
Zwecke hat, dazu auf Leutschem Boden begonnen wurde, und in wel-
chem die höchste Blüthe der kirchlichen Baukunst sich kund gibt. Ver-
geffen wir Bewohner dsr Stadt Trier nammtlich nicht, daß uns noch
di'e besondere Pflicht der Danibarkeit gegen die kölnische Erzdiözese
jur' Mlkhülfe an dem Forkbaü des kölner Dombc.ues aufförbere, kn-
dem fene zur Zeit die Vollendunq unserer herrlichcn Ltedfrauenkirchr
durch ihre Beiträge vorzugsweife förderte.

„Trier, 7. August 1842.

„Die Direction dcs trier'schc» Hülfsvereins zur Fördcrung des
kölner Dombaucs.

„Braun. Görtz. Müller. Blattau. Mittweg."

Der Vcrwaltungs-Ausschuß ist mik folgender Zuschrist beehrt worden:

„Der verehrliche Verein wolle geneigtest aus dcr Anlage ersehen, iu
welcher Weise sich hier in Magdcburg ebenfalls ein Centcal-Verein
zur Förderung des kölner Domdaues constituirt und welche Grund-
züge derselbe sür seine Wirksamkeit aufgestellt hat.

„Jch darf vorauSsehm, daß dem dortigen Vereine es wünschenswerth
crscheint, bci dem gemeinschaftlichen Streben nach einem Ziele Kennt-
niß von den Maßregeln und Erfolgen anderer Veceine zu crlangen;
deßhalb erlaube ich mir, diese ganz crgebmste Mittheilung mit dcr
Bitte zu machen, dcm hi'efigen Cenkral-Verein event. von dm dorti-
gen Resultaten einige Nachrichtm zukommm zu lassen, i'ndem, meiner
Ansicht nach, der Austausch verschiedener Mei'nungen auch bei Auf-
bringung der Mittel zu dem großen Werkc von Nutzm sein möchte.
„Magdcburg, 13. August 1842.

„Der Wirkliche Geheimerath und Ober-Präsident der Provinz
„Sachsm, Flottwell."

„Der aklgemeine Anklang und dic lebhafte Theilnahme, welche der
großartige Plan dcs vollständigen Ausbaues des Domes zu Köln auch
in dieser Provinz gesundm, hat das Bedürfniß emes Vereinigimgs-
punctes für die in diesemLandcstheile sich bcreits kund gegebencn Be-
strebungen zur Errcichung dieses großm Zielcs hcrvorgerufen.

„Die Unterzeichneten sind deßhalb kn einm „„Central-Verein
für dieProvinzSachsen"" zusammengetretm, und erlaubm stch
 
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