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km dts sildttck'en Thurme« btstimmte Stein am Krahn empor, errelchte
zum unbeschreibiichen Zubel drr Meng« u>,d unter Bdfeuerung bes
G?schützrS tie Höhr drs Thurmes uns wu,d« veri drn tork befind-
i chen Bauleutcn mit freudigem, rreithin schailendcm Hurrah ewpfangen
und emgesktzt. L>le Vlicke dcr ganzen Versammlung wacen nach die-

StLts solgte Schauer da auf Schauer.
Das Volk versank in dumpfe Lrauer! —
BlLd venvirrten alle Geister,

Es vmnachtete daS Aiel,

Heil'ger Ernst verwebt im Splel;

Wohl sah man die Mauern ragen,

Groß noch immer im Verfall,

D«ch wie riefes leiscs Klagen,

Sog es um die Zinncn all.

Q u a r t e t t.

Da weckte Nott cin Kömzsherz,

Wom Thron die Lcbensworke klangen,

Die schnell das ganze Volk durchdranze»
Und jubelnd stürmten bimmelwart«.

Zum Werke stürmteu alle Gauen,

Aum Bau schart fich dcr Künstlerbund,

Jn Einkrachk, Liebe und Dcrtrauen
Schlingt ftch die heil'ze Kette rund- —

Soloumd bhor.

Die Halle stcigt a!» Bundeszeichen,

D-s deutschen Volkes treues Bil»,

Der Größe chne Maß und Gleichen.

Des Glaubens, der vom Fclnn guillr.

Sckluß-Chor.

Lobfinzt dem Herrn am Arrudentaz,

Dcm okbnla, dcr den Bannfluch b>aai-
Au hahem Rudm gnvandt die Schmach,
Sein Äalk virjünzt sm Fr-udenia-,'

ser Höhe gericktet, und »or Allen schaute das Herrsckerpaa. mit freudr-
strahlenden Mtenen »mpor. Se. Majestät schwenkte den Hut unab-
läsfig gegen ben Stcin hinan. Bald darauf sckickke der König Sick
an, k«r> Pavillon ;u veclassen, lndem Er dcr Königin den Arm reichre,
da erhod sich von allen Scilen der stürmischste, begristrrtfi« Adschiets.
Zuruf, welchcn Zhre Majestälen aufS huldreichste grüßend erwiederten.
Am Fuße der Tridune, an der zum Dom führendcn Seikentbiir on-
acsangt, verwcilren deide Majestaten so lange dork, bis der gesamrr.ce
blerus unter chrfurchlvoiister Begrüßung an AUerhöchstdenseldkU vsr-
über stch in den Dom begedcn hatt», und verfügtcv Sich dann nebst
Zhren döchsten und hvhen Gästen ebcnfalls durch den Dom zurück an
das westliche Hauplportal, wo die Wagen nufgestellr waren.

Zn dieser Welse wurde diese erhabcne Fcier, welche nur »inigr An-
genbllcke durch kleine Streifregen gestört, üdriqenS adcr von deu^ mi!-
bcsten Wetier begünstigt war, auf das herrlichste vollend't. Krin Bug«
wa- dabci ohne Thränen, kein Herz ohne d!e inniaste Rührung ge.
d-ieden, und so wicd das Andenken an den großm Taq, trn wir er-
leklca, in dem Anvenkm dcS jetzigen Geschleckts so fest dlcibm, irie
er in Stein, Pergament und Metall den fernsten Nachkommen beur-
kundet ist. Es war das Fest christttcher Einiracht unter den Völkem
Dcurschlands, das Fcst dcr Huldigung, welckr das Vaterland srium
erhadenen Fürstm darbrackte, eS war daS Fest, welchcs dle deurschrn
Zürstcn im Blicke aufGott mit ibren treuen Dölkcrn beglngm. Hie»
wurde vor des Allmächtigen Anqcfiichte ein Bund der Kirche mit dem
S-uate, etn Bund der Fürstm, rin Bund drr Siämme Deukschlavds
geschlossm, und wo im Jnnecn, wo von außen her ein Fcind diefe
g'ückliche Einheit je zu trübm vder anzutasten wagm möcht», da mö-
ge' hi Schwüre cwig jich erneucrn, die der Allerhöchste vernommen
an ven Gcundfesten des Domes zu Köln.

VerantworNicher Hcrausgeber: Jos. DuMvnr.

D 'c-ck rzn! Eommissions-Verlag des Verlegcrs dcr Kölnischm Zeitung
M. DuMvnt-Schaudsrg
 
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