ob auch außerhald der eigen« Drang, der ei'gene Lrieb Vereine zur
Hülse schaffen werde.
Beide Wcge hatten ihre eigenthümlichen Vorlheile: in dcm cincn
Falle von vorn herein größerer Einfluß, größere Einheit des Han.
delns. Planmaßigkeit und Festhalten bestimmter Grundsätze; in dem
anderen Falle regerer Eifer für die Erreichung eineS selbstgewählten
ZieleS auf selbstgewählter Bahn.
Der Ausschuß hat den zweiten Weg eingeschlagen; er hat die Er-
scheinungen beobachtet, sich jhnen angeschlossen und alie dicjenigen
Verbindungen angeknüpft, welche ihm angeboten wurden, in dcr Er-
wartung, daß der Fortgang der Angelegenheit in selbslei'gener Ent-
wickelung nach kurzer Zeit die Motive sowohl zu dem künftigen, selbst-
dhätzgen Wirken des Central-VereinS in der Fremde, als zu sciner
gegen die verschiedenen Hülfrvereine anzunehmenden Stellung lie-
fern werde.
Es ist diese Erwartung in Erfüllung gegangen, und der Ausschuß
hatte bereils beschloffen, Jhnen seine Anflchten und Vvrschläge vor-
zutragen, als das kragische Ereigniß in Hamburg und die alle Ge-
müther eben so sehr erhebende, als ausschließlich in Anspruch nebmende
Theilnahme an demselben einige Zurückhaltung hinflchtlich der Schritte
des Vereins nach außen zu empfehlm schien. Denn obglcich in der
Sache selbst di« Zerstörung in Hamburg den Aufbau in Köln nicht
chindern kann, nach hindern wird; vbgleich der große Aufschwung der
nationalen Theilnahme recht eigentlich zeigt, daß Deutschland für
große Awecke große Mitkel hat: so gebieten doch Gefühl und Schick-
lichkeit, daß die Werbenden füc eine grvße Gchöpfung den Werbenden
für ein großeS Unglück so lange de« Vortritt lasscn, bis die schmerz-
haftesten Wunden geheilt flnd.
Jndem dadurch der Aeitraum einer gewiffen Pasflvikät flch nolh-
wendiger Weise verlängerk, scheint dageqen ebcn dieser Awischenraum
vorzüglich geeignet, de» Plan für das künftige Derfahren zu berathcn
und festzustellen.
Die Aufgabe dcs Cenkral-Dcreins ist es, dahin zu «irken:
i. Daß möqlichst viele Hülstvereine für möglichst kleine Bc-
zirke enlstehm.
II. Daß hinflchklich der Verbindung zwischen dem Central-Verein
und den Hülfsvereinen jeder, auch der leisesten, Spannung oder
Uncinigkeit so viel thunlich vorgebeugt werde.
III. Daß die Hülssvereine eine nachhallige Thätigkeit cntwickeln.
IV. Daß alle Vcreine Einem und demselben Awrcke sich widmcn.
I.
Eine nicht unbeträchtliche Iahl von Hülfsvereinen hat flch seither
in versckiedenen Gcgenden Deutschlands gebildet, und voraussichtlich
werben dcren auch femer aus eigenem Antriebe entstchen, jcdoch nicht
<n dem Maße, daß der Central-Verein darauf verzichten dürfte, auf
deren weitere Vermehrung unmittelbar einzuwirken. Sobald der Vor-
stand dazu übergehen will, muß eine vollständige, ni'cht vorfchreibendc,
aber rathgebende Anweisung für diejenigen Personen, vsn welchen
an fremden Orten die Bildung von Hülfsvereincn zu erbiklen ist, be-
rathen und beschloffen werden, worin Vorschläge zu Slatuten und
zur Organisation der Vereinsthätigkeit «nthalten flnd, worin ferner
der Vorstano seine Wünsche über die Verwendung der Gcldbeiträge
und seine Anflchten über die Nakur der Beziehungcn zwischen den
suswärtigen Vereinen und dem hiesigen ausspcicht.
ii.
Die Vermcidung jeder unangenehmen, den guten Willen und den
Eifer der HülfSvereine schwächenden Berührung wird am licherstcn er-
zielt, wenn dcr Central-Verein die Jndividualität und die Sclbststän-
digkeit dec Hülfsvereine chrt und in keiner Weise zu beschränken ver-
fucht. Daß Mittel zum Fortbau des DomeS geschafft werden, ist daS
Gtreben und der Wunsch des Central-Vereins; die Form seiner Mit-
wirkung hierbci ist nur von untergeordnetem Jnteresse.
Von anderer Seite wird aber auch die genauere Bestimmung des
geqcnseitigen Verhältnisses dazu beitragen, sowohl die Harmonie deS
Wirkens zu erhalten, alS die Entstehung und Erörkerung von Awei-
feln zu verhindern. Wenn die desfallsigen Anstchten und Beschlüsse
deS Vorstandes in die »»d 1. erwähnte Anleitung für die Bildung
von Hülfsvereinen aufzunehmen sind, so wird man flch doch wobl
leicht über folgende aügemeine Grundsätze einigen können:
1) Die einen Jahresbeitrag von emem Thaler oder mehr zahlenden
Mitglieder derjenigen Hülssvireine, welche daS hiestge Statut anneh-
men und die Beiträqe an den Vorstand ablicfern, wecden unbedingl
als Mitglieder des Central-Vereins angesehen.
2) Die einen Jahresbeitrag von einem Thaler oder mehr zahlen-
den Mitgliedcr decjeni'gen HülfSvereine, welche ein von dem hieflgen
Stakut abweichendes annehmen, jedoch die Beiträge an den Borstand
abliefecn, wcrden auf Verlangcn alS Mitglieder des Central-Vereins
eingckragen.
3) Die Mitglieder derjenigen Vereine, welche die Beiträge nicht an
den Vorstand abliefern, stnd nicht alS Mitglieder dcs Central-Vereins
Linzusehe».
4) Die zugleich dem Central-Verein angehörcnden Mitglieder von
Hülfsvereinen werden in den Wahlversammlungen, eben so wie die
Mitqlieder des Cenlral-Vereins, nur durch specielle Vollmachk vertreten.
Die von den Vorständen der Hülfsvereine rückflchtlich ihres An-
kchlusses aufgestcllten Bedingungen, odec in Unspruch genommenen
Rechte, sollen in jedem einzelnen Falle Gcgcnstand der bescndcren Ver-
einbarung sein.
Iii.
Tie Thätigkeit der Hülftvereine kann allerdings nur aus dem eige-
nen, inncrcn Lntriebe hervorgehen, doch kann auch der Einfluß und
das Einschrciten dcs Central-Vereins dabei von Wirksamkeit sein. Be-
sonders wird er dahin streben müssrn, den Hülfsvercinen die Anflcht
cindringlich zu machen, daß ihr Zusammentritt gewisser Maßen die
Werpflichtung bedinge, von allen Jndividuen innerhalb ihrcs Be-
zirks den Beitritk zum Vereine zu erbitten. Der Unkerschied, ob man,
um Vereins-Mitglied zu werden, flch zu einer bestimmten Stelle be-
gebcn und daseldst anmelden, oder od man, um nicht Bereins-Mitglied
zu werdcn, elne entschicdene Weigerung aussprechen muß, ist sn dem
Erfolge unendlich groß.
Mehre mit Behutsamkeit zu behandelnde Fragen werfen flch hier
auf: Wie wird der Crntral-Vercin verfahren, wenn in gcwissrn Be-
zirkcn Hülftvcrcine nur dem Namen, nicht der That nach bestehen?
wie, wenn ein Hälfs-Verein sür einen großen Kezirk zusammentrat
und einzclne Theile desselben ganz unberückflchti'gt läßt? wie, wenn
Abwcichungen >.on dem hiestgen Statut die Theilnahme hemmen? Zn-
dem >. B. mehre Vereine auf die Gedenkzeicben verzichtm, erscheint
es bedenklich, ob die von ihnen geworbenen Hlitgli'eder eben so nach-
haliig ausdauern werden, als wenn cin äußcreS Zeichen ihre'r Theil-
nahme au dem großen Werke dazu beiträgt, diese Theilnahme frifch
und lebendig z« erhalken. Ohne die von den deutfchen Kunstveveinen
alljährlich verlheilten Kupferstiche möchten die Kunstvcreine selbst schwen-
lich emporgekommen seiu, noch sich «rhaltcn haben.
IV.
Ein cnges An inandcrschlMen sämmtlichcr Vcreine ist zum großen
Thcile bavon abhängig, wclches Ziel zunächst der Ccntral-Verein für
sich aufstellen wird. Dcr Ausbau des Domes ist ei'n so kolossales Un-
lernehmen, daß der Dcrsuch, dasselbe durch fteiwilli'ge Bciträge hin-
auszuführen, Vielen als ein zum Zwccke durchauS nicht im Verhält-
niffe stehendes Miktel erscheinen dürste. Richts aber i'st mehr gceignet,
die Lust zu Leistungen und zur Thätigkeit zu schwächen, als die Bor-
stellung ihrer Erfolglostgkeit. Um dies« Klippe zu umschiffe», ist be-
reits in unserm Skatut ausgesprochen worden, daß die Mirtel des Ver-
einS wo möglich auf einzeln« Theile des Bauwerks verwandt werden
sollen, damil der Verein den abgesonderten Erfolg seines Wi'rkens in
der Entfichung, im Wachslhum und in der Vollendung erblicke. Hie-
durch ist aber die ander« Gefahr entstanden, daß jeder Hülft.Verein
eben so wie der Centrai-Verein verlangcn könnte, seine Mittel auf
ein vercinzelt hervoriretendes Bau-Objcct zu verwenden, welcheS «ine
höchst nachihellige ^ersplikterung der Kräfte zur Folge haben und auch
aus kcchnischen Gründen häusig völlig unaussührbar sein würde.
Der richkige Weg ist, daß alle Vereine qemeinschastiich nicht ein-
zeine Theile, sondern einen einzelnen Theil des Bauwerks wählen,
der, ein würdi'ger Gcgenstand sür die Concentrirung der Kräftr Aller,
in cinem angemessenm Verhältnisse zu diesen Krästen stehen und zugleich
in einigem Maße die Verwendung von Geldmitteln auf einzelne, für
sich erkennbare Objecte zulassen müßte.
Au den Behuft ei'ner Wahl besprocheneu Gegenstandrn gehört:
Der Ausbau des südlichen Thurmes.
Zu Gunsten des Entschlusses, die Vollendung dieses Baulheiies als
das Aiel der Bestrebungen des Central-Vereins und aller derjenigen
Hülftvereine aufzustellen, welche sich ihm zu dem Ende anschließen
wollen, lassen stch die folgenden Gründe anführen:
1) Die Würdigkcit des Gegenstandes wird wohl so wenig bezweifelt,
daß cs unpassend wäre, daräber Worte zu verlieren. Die Erreichbar-
keit der Aufgabe licgt abcr ungemein viel näher, als wenn die Bei-
träge für dcn Ausbau dcs Domes im Allgemcinen bestimmt würden,
ohnc daß dadurch die wünschenswerlhe Bcdingung, für Ein großeS
Ganzes zu wirken, verlorcn geht. Möge die Vollendung des südlichen
Thurmes cine Million Thlr. erfordern, so kann dieselbe dennoch in
einem übcrsehbaren Aeilraume erfolgen, wenn die sämmtlichen Vcreine
jährlich 50,000 oder 40,000 Thlr. oder selbst noch weniger ausbringen.
WoUte man den nördlichen Thurm wählen, so stände bei ähnlichen
jähriichen Bkiträgcn die Vollendung in so großer Ferne, daß keiner
der Beitragcnden hoffen könnte, sie zu erleben.
2) Die durch den tz. 9 des Statuts bcstimmte Trennung des Ver-
eins-Daufonds von den durch Se. Majestät bewilligten und auf an-
derem Wege beigebrachtcn Mittein wicd durch die Wahl des südlichen
Thurmes sehr erleichterk. Zndem der König seine Sorge vorzugsweise
auf das Schiff der Kirche richtet, wird dieDombau-Behörde gleichsam
zwci abgesonderte Bauten zu leiten und nirgend «egen vermischter
Verwendung zwcier Fonds verwickelte Berechnungen aufzustellen habcn.
3) Bejonders empfehlend für die Wihl deS südlichcn Thurmes ist
die unmiltelbare Sichtbarkei't unseres Wirkrns, welche mit qanz an-
dercr Kraft die Phantaste dec Bevölkerung dicser Stadt in Bewegur-g
setzen und erhalten wird, als wenn sie die Spuren unserer Thäligkeit,
statt in schon gewaltiger Höhe, in oder an der Erde hinter alltäglichen
Brctkcrwändcn suchcn muß. Roch mehr gilt dies für dir Bevölkerung
der Umgegend, deren Dlicken in weitem Kreise der Riesen-Torso sicht-
bar ist und die in der Thäligkeit an seinem Gipfel eine ununterbro-
chcne, tägliche Anregung finden wird. Ferner für alle Rrisenden, die
bci dec Annäherung an die Sladt, und devor sie disselbe errrichen, mit
Hülse schaffen werde.
Beide Wcge hatten ihre eigenthümlichen Vorlheile: in dcm cincn
Falle von vorn herein größerer Einfluß, größere Einheit des Han.
delns. Planmaßigkeit und Festhalten bestimmter Grundsätze; in dem
anderen Falle regerer Eifer für die Erreichung eineS selbstgewählten
ZieleS auf selbstgewählter Bahn.
Der Ausschuß hat den zweiten Weg eingeschlagen; er hat die Er-
scheinungen beobachtet, sich jhnen angeschlossen und alie dicjenigen
Verbindungen angeknüpft, welche ihm angeboten wurden, in dcr Er-
wartung, daß der Fortgang der Angelegenheit in selbslei'gener Ent-
wickelung nach kurzer Zeit die Motive sowohl zu dem künftigen, selbst-
dhätzgen Wirken des Central-VereinS in der Fremde, als zu sciner
gegen die verschiedenen Hülfrvereine anzunehmenden Stellung lie-
fern werde.
Es ist diese Erwartung in Erfüllung gegangen, und der Ausschuß
hatte bereils beschloffen, Jhnen seine Anflchten und Vvrschläge vor-
zutragen, als das kragische Ereigniß in Hamburg und die alle Ge-
müther eben so sehr erhebende, als ausschließlich in Anspruch nebmende
Theilnahme an demselben einige Zurückhaltung hinflchtlich der Schritte
des Vereins nach außen zu empfehlm schien. Denn obglcich in der
Sache selbst di« Zerstörung in Hamburg den Aufbau in Köln nicht
chindern kann, nach hindern wird; vbgleich der große Aufschwung der
nationalen Theilnahme recht eigentlich zeigt, daß Deutschland für
große Awecke große Mitkel hat: so gebieten doch Gefühl und Schick-
lichkeit, daß die Werbenden füc eine grvße Gchöpfung den Werbenden
für ein großeS Unglück so lange de« Vortritt lasscn, bis die schmerz-
haftesten Wunden geheilt flnd.
Jndem dadurch der Aeitraum einer gewiffen Pasflvikät flch nolh-
wendiger Weise verlängerk, scheint dageqen ebcn dieser Awischenraum
vorzüglich geeignet, de» Plan für das künftige Derfahren zu berathcn
und festzustellen.
Die Aufgabe dcs Cenkral-Dcreins ist es, dahin zu «irken:
i. Daß möqlichst viele Hülstvereine für möglichst kleine Bc-
zirke enlstehm.
II. Daß hinflchklich der Verbindung zwischen dem Central-Verein
und den Hülfsvereinen jeder, auch der leisesten, Spannung oder
Uncinigkeit so viel thunlich vorgebeugt werde.
III. Daß die Hülssvereine eine nachhallige Thätigkeit cntwickeln.
IV. Daß alle Vcreine Einem und demselben Awrcke sich widmcn.
I.
Eine nicht unbeträchtliche Iahl von Hülfsvereinen hat flch seither
in versckiedenen Gcgenden Deutschlands gebildet, und voraussichtlich
werben dcren auch femer aus eigenem Antriebe entstchen, jcdoch nicht
<n dem Maße, daß der Central-Verein darauf verzichten dürfte, auf
deren weitere Vermehrung unmittelbar einzuwirken. Sobald der Vor-
stand dazu übergehen will, muß eine vollständige, ni'cht vorfchreibendc,
aber rathgebende Anweisung für diejenigen Personen, vsn welchen
an fremden Orten die Bildung von Hülfsvereincn zu erbiklen ist, be-
rathen und beschloffen werden, worin Vorschläge zu Slatuten und
zur Organisation der Vereinsthätigkeit «nthalten flnd, worin ferner
der Vorstano seine Wünsche über die Verwendung der Gcldbeiträge
und seine Anflchten über die Nakur der Beziehungcn zwischen den
suswärtigen Vereinen und dem hiesigen ausspcicht.
ii.
Die Vermcidung jeder unangenehmen, den guten Willen und den
Eifer der HülfSvereine schwächenden Berührung wird am licherstcn er-
zielt, wenn dcr Central-Verein die Jndividualität und die Sclbststän-
digkeit dec Hülfsvereine chrt und in keiner Weise zu beschränken ver-
fucht. Daß Mittel zum Fortbau des DomeS geschafft werden, ist daS
Gtreben und der Wunsch des Central-Vereins; die Form seiner Mit-
wirkung hierbci ist nur von untergeordnetem Jnteresse.
Von anderer Seite wird aber auch die genauere Bestimmung des
geqcnseitigen Verhältnisses dazu beitragen, sowohl die Harmonie deS
Wirkens zu erhalten, alS die Entstehung und Erörkerung von Awei-
feln zu verhindern. Wenn die desfallsigen Anstchten und Beschlüsse
deS Vorstandes in die »»d 1. erwähnte Anleitung für die Bildung
von Hülfsvereinen aufzunehmen sind, so wird man flch doch wobl
leicht über folgende aügemeine Grundsätze einigen können:
1) Die einen Jahresbeitrag von emem Thaler oder mehr zahlenden
Mitglieder derjenigen Hülssvireine, welche daS hiestge Statut anneh-
men und die Beiträqe an den Vorstand ablicfern, wecden unbedingl
als Mitglieder des Central-Vereins angesehen.
2) Die einen Jahresbeitrag von einem Thaler oder mehr zahlen-
den Mitgliedcr decjeni'gen HülfSvereine, welche ein von dem hieflgen
Stakut abweichendes annehmen, jedoch die Beiträge an den Borstand
abliefecn, wcrden auf Verlangcn alS Mitglieder des Central-Vereins
eingckragen.
3) Die Mitglieder derjenigen Vereine, welche die Beiträge nicht an
den Vorstand abliefern, stnd nicht alS Mitglieder dcs Central-Vereins
Linzusehe».
4) Die zugleich dem Central-Verein angehörcnden Mitglieder von
Hülfsvereinen werden in den Wahlversammlungen, eben so wie die
Mitqlieder des Cenlral-Vereins, nur durch specielle Vollmachk vertreten.
Die von den Vorständen der Hülfsvereine rückflchtlich ihres An-
kchlusses aufgestcllten Bedingungen, odec in Unspruch genommenen
Rechte, sollen in jedem einzelnen Falle Gcgcnstand der bescndcren Ver-
einbarung sein.
Iii.
Tie Thätigkeit der Hülftvereine kann allerdings nur aus dem eige-
nen, inncrcn Lntriebe hervorgehen, doch kann auch der Einfluß und
das Einschrciten dcs Central-Vereins dabei von Wirksamkeit sein. Be-
sonders wird er dahin streben müssrn, den Hülfsvercinen die Anflcht
cindringlich zu machen, daß ihr Zusammentritt gewisser Maßen die
Werpflichtung bedinge, von allen Jndividuen innerhalb ihrcs Be-
zirks den Beitritk zum Vereine zu erbitten. Der Unkerschied, ob man,
um Vereins-Mitglied zu werden, flch zu einer bestimmten Stelle be-
gebcn und daseldst anmelden, oder od man, um nicht Bereins-Mitglied
zu werdcn, elne entschicdene Weigerung aussprechen muß, ist sn dem
Erfolge unendlich groß.
Mehre mit Behutsamkeit zu behandelnde Fragen werfen flch hier
auf: Wie wird der Crntral-Vercin verfahren, wenn in gcwissrn Be-
zirkcn Hülftvcrcine nur dem Namen, nicht der That nach bestehen?
wie, wenn ein Hälfs-Verein sür einen großen Kezirk zusammentrat
und einzclne Theile desselben ganz unberückflchti'gt läßt? wie, wenn
Abwcichungen >.on dem hiestgen Statut die Theilnahme hemmen? Zn-
dem >. B. mehre Vereine auf die Gedenkzeicben verzichtm, erscheint
es bedenklich, ob die von ihnen geworbenen Hlitgli'eder eben so nach-
haliig ausdauern werden, als wenn cin äußcreS Zeichen ihre'r Theil-
nahme au dem großen Werke dazu beiträgt, diese Theilnahme frifch
und lebendig z« erhalken. Ohne die von den deutfchen Kunstveveinen
alljährlich verlheilten Kupferstiche möchten die Kunstvcreine selbst schwen-
lich emporgekommen seiu, noch sich «rhaltcn haben.
IV.
Ein cnges An inandcrschlMen sämmtlichcr Vcreine ist zum großen
Thcile bavon abhängig, wclches Ziel zunächst der Ccntral-Verein für
sich aufstellen wird. Dcr Ausbau des Domes ist ei'n so kolossales Un-
lernehmen, daß der Dcrsuch, dasselbe durch fteiwilli'ge Bciträge hin-
auszuführen, Vielen als ein zum Zwccke durchauS nicht im Verhält-
niffe stehendes Miktel erscheinen dürste. Richts aber i'st mehr gceignet,
die Lust zu Leistungen und zur Thätigkeit zu schwächen, als die Bor-
stellung ihrer Erfolglostgkeit. Um dies« Klippe zu umschiffe», ist be-
reits in unserm Skatut ausgesprochen worden, daß die Mirtel des Ver-
einS wo möglich auf einzeln« Theile des Bauwerks verwandt werden
sollen, damil der Verein den abgesonderten Erfolg seines Wi'rkens in
der Entfichung, im Wachslhum und in der Vollendung erblicke. Hie-
durch ist aber die ander« Gefahr entstanden, daß jeder Hülft.Verein
eben so wie der Centrai-Verein verlangcn könnte, seine Mittel auf
ein vercinzelt hervoriretendes Bau-Objcct zu verwenden, welcheS «ine
höchst nachihellige ^ersplikterung der Kräfte zur Folge haben und auch
aus kcchnischen Gründen häusig völlig unaussührbar sein würde.
Der richkige Weg ist, daß alle Vereine qemeinschastiich nicht ein-
zeine Theile, sondern einen einzelnen Theil des Bauwerks wählen,
der, ein würdi'ger Gcgenstand sür die Concentrirung der Kräftr Aller,
in cinem angemessenm Verhältnisse zu diesen Krästen stehen und zugleich
in einigem Maße die Verwendung von Geldmitteln auf einzelne, für
sich erkennbare Objecte zulassen müßte.
Au den Behuft ei'ner Wahl besprocheneu Gegenstandrn gehört:
Der Ausbau des südlichen Thurmes.
Zu Gunsten des Entschlusses, die Vollendung dieses Baulheiies als
das Aiel der Bestrebungen des Central-Vereins und aller derjenigen
Hülftvereine aufzustellen, welche sich ihm zu dem Ende anschließen
wollen, lassen stch die folgenden Gründe anführen:
1) Die Würdigkcit des Gegenstandes wird wohl so wenig bezweifelt,
daß cs unpassend wäre, daräber Worte zu verlieren. Die Erreichbar-
keit der Aufgabe licgt abcr ungemein viel näher, als wenn die Bei-
träge für dcn Ausbau dcs Domes im Allgemcinen bestimmt würden,
ohnc daß dadurch die wünschenswerlhe Bcdingung, für Ein großeS
Ganzes zu wirken, verlorcn geht. Möge die Vollendung des südlichen
Thurmes cine Million Thlr. erfordern, so kann dieselbe dennoch in
einem übcrsehbaren Aeilraume erfolgen, wenn die sämmtlichen Vcreine
jährlich 50,000 oder 40,000 Thlr. oder selbst noch weniger ausbringen.
WoUte man den nördlichen Thurm wählen, so stände bei ähnlichen
jähriichen Bkiträgcn die Vollendung in so großer Ferne, daß keiner
der Beitragcnden hoffen könnte, sie zu erleben.
2) Die durch den tz. 9 des Statuts bcstimmte Trennung des Ver-
eins-Daufonds von den durch Se. Majestät bewilligten und auf an-
derem Wege beigebrachtcn Mittein wicd durch die Wahl des südlichen
Thurmes sehr erleichterk. Zndem der König seine Sorge vorzugsweise
auf das Schiff der Kirche richtet, wird dieDombau-Behörde gleichsam
zwci abgesonderte Bauten zu leiten und nirgend «egen vermischter
Verwendung zwcier Fonds verwickelte Berechnungen aufzustellen habcn.
3) Bejonders empfehlend für die Wihl deS südlichcn Thurmes ist
die unmiltelbare Sichtbarkei't unseres Wirkrns, welche mit qanz an-
dercr Kraft die Phantaste dec Bevölkerung dicser Stadt in Bewegur-g
setzen und erhalten wird, als wenn sie die Spuren unserer Thäligkeit,
statt in schon gewaltiger Höhe, in oder an der Erde hinter alltäglichen
Brctkcrwändcn suchcn muß. Roch mehr gilt dies für dir Bevölkerung
der Umgegend, deren Dlicken in weitem Kreise der Riesen-Torso sicht-
bar ist und die in der Thäligkeit an seinem Gipfel eine ununterbro-
chcne, tägliche Anregung finden wird. Ferner für alle Rrisenden, die
bci dec Annäherung an die Sladt, und devor sie disselbe errrichen, mit