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35. Von Hrrrn l>. Sulpij Boisseree >n München ein Sxemplar
der von ihm herauSgegebenen in Stahl gestochenen perspcctivischen An-
stcht de« Domes in feiner Vollendung.

36. Von Hcrrn Pet. Olbertz hierselbst 5060 Stück farbige Glasstemc.
Außerdem daben: 1) der Profrssor v. Heinsius in Berlin eine Bro-

chure: „Die Volkssage vom kölncr Dom", — 2) der Architekt Cesar
Daly in Paris eine Schrifl unter dem Titel: „pro^ek n'scbevement
se c»tke<ir!lle tis OoioKne", herausgegeben, deren Erlös dcm Dom-
baufvnd zugewiesen werden soll.

Köln, 6. Juni 1842. _

Statut des dürenrr Hült'svereins ;nm Dombaue.
ß. 1. Jn Düren tritt ein Vereln zusammen, welcher unter dem
Namen „Dürrner HülfSverein zum Dombau" den Aweck hat, vermit-
tels Einsendung und Darbringung von Beiträgen, und in jeder sonst
angemessenen Weise, den kölncr Dvmbau-Verein in dessen Bemühun-
zeu für die würdige Echaltung und den Fvrtbau des Domes in K3ln
zu unterstützen.

h. 2. Zu dem Ende wird der Verein sich mit dem kölner Central-
Vereine in Verbindung setzen unv ihm von der Cvnsti'tuirung die nö-
thige Benachrichtigung geben.

§. 3. Mitglieder des HülfSvereins stnd diejenigen, welche jetzt oder
künftiz, dem gegenwärtigen Statute beikretend, sich zur Zahlung eines
Beitrages von mindestens cinem Thaler für ein Jahr verpflichten.

h. 4. Diese Mitglirder genießen dieselben Rechte, wie die unmittel-
baren Mitglieder dcs Central-Dombau-Vereins in Köln, und werden
in den Stammllstcn deSselbcn geführt.

h. 5. Briträge, welche ohne Äestimmung, für wrlche Zeit sie geltcn
sollcn, gezahlt werden, sind als für das laufende Jahr gültig anzusehen.

§. 6. Die Theilnahme am Vereine kann ekn- für allemal durch
Zahlung de« BcitrageS für zwanzig Jahre erworben werden.

h. 7. Die Beiträge werden alljährlich in Düren durch den Cassirer
des VereinS in Empfang genommcn, und auf Verlangen Quittung
darüber ausgcstellt.

h. 8. Ein namentliches Verzeichniß der stimmfährgen (h. 3.) Mit-
glieder des Vereins wird jährlich durch den Druck veröffentlicht.

h. 9. Die Theilnahme am Vereine crlischt, wenn das Mitglied die
Zahlung deS Beitragcs unterläßt.

h. 10. Die Mittel deS Vereins, durch Beiträge, Geschenke oder auf
sonstige Ark erwvrben, werden nach Bbzug der unvermeidlichen Ver-
waltunaskosten dem Central-Dombau-Verein in KLln zu deren staku-
tenzemaßen Verwendung öberwiesen.

h. 11. Für die sichere Aufbewahrung und möglichst schnelle Weiter-
beförderung der eingegangenen Geldcr wird ein Mitglied des Vorstan-
deS unter dem Namcn „Eassirer des Hülfsvereins" Sorge tragen.

h. 12. Jahrlich wird eine Generalversammkung der Verei'ns-Mitglie-
der gehalten, in welcher von dem Vorstande dieRechnungslage veröffent-
licht und über den Gang der Varwaltung Bericht erstattet werden muß.

h. 13. Jn dieser Versammlung findet die Wahl eines neuen Vor-
standeS Statt. ZedcS Mikglied, gleichviel, vb sein Beikrag das Mini-
mum übersteigt, kann nur Eine Stimme habsn und muß persönlich
gegenwärtig sein.

h. 14. Der Borstand besteht aus fieben Mikgliedern, auS sämmt-
lichen Theilnehmern wählbar. Zu einer Beschlußnahme ist die Gegen-
wart von vier Mitgliedern erforderlich. Bei StimmenglciLheit ent-
scheidet drr Vsrfltzende, den der Vorstand, so wie eineu Cassirer und
einen Secretär, aus seiner Mitte erwählt.

h. 15. Der Verein erstrcckk seine Wirksamkeit auf den ganzen Kceis
Düren; zu dem Ende werden die zeitlichen Herren Bürgermeister und
Pfarrer zur Theilnahme und weitevn Bemühung zur Annahme von
Mitgliedern unter obigen Rechten und Verpflichtungen «ingeladen.

h. 16. Abänderungen der Stakuken können in einer Generalver-
sammlung, welche ausdrücklich mittelS öffentlicher Bekanntmachung zu
diesem Awecke derufen wird, durch einfache Stimmenmehrheit vorgenom-
men und genehmigt werden.

* . *

Statut des Hülfsvereins üir Mersig und Amgegend.

h. 1. Der Verein schließl sich dem in Köln bestehenden Central-
Vereine an.

h. 2. Wer krgend einen Beittag zu den Baukosten des kölner
Domes in die Casse des Dereins entcichtet, wird Mitglied.

Niemandem wicd ein hvher Beitrag oder die schriftliche Verpflich-
tunq zur Bezahlung jährlicher Beiträge zugemuthet.

Mau wünscht viele Lheilnehmer uud wird auch die kleinste Gabe
dankbar annchmen.

h. 3. Für die Geschäftsführung sind zum Vorstande erwählt:

1) der Herr Dechanr Michels,

2) „ Fabrikbefitzer Boch,

3) „ „ Landrath Fuchs,

4) „ „ Doctor Speith,

5) „ „ Bürgermeilier Artois,

mit der Befugniß, die Geschäfte unter sich zu vettheilen.

h. 4. Die Herren Geistlichen und Bürgermeister des Kreises Merzig
sind durch den Borstand einzuladen, Ehrenmitglleder deS Vorstandes
zu «erden und den Zweck des Vereins fördern zu helfen.

Lorretpon-en) -Nachricht.

AZ ln, 26. Oct. Das letzte Violin-Concert der Geschwister Mila-
nollo, welches gestcrn im hiesigen Schauspielhause Statt sand, ließ
uns der wunderbaren Kunstleistungen diescr genialcn und liebenswür-
digen Kinder nochmal theilhaft werden, und bot zugleich die schöne
Gelegenheit, für die edle, fromme Gesinnung der Concertgeberinnen,
wie sie flch bei diesem Concerte abermals kund gab, auf daS herzlichste
zu banken. Dieselbcn gaben nämlich, einem Wunsche mehcer hiesigen
Dombaufreunde auf das bereitwilligste enlsprechend, bereitS am 22. d.
in dem Caflnosaale ein Concert zum Besten des Domes, das sie un-
ker dem lautesten Beifall und mit frischen Lorbeerkränzen verließen. Am
Schlusse dieses Concertes hatten sie aus völlig freiem Antriebe sofort
noch ein zweiteS großes Concert für denselbcn Aweck angeboten, und,
da ein anderes zur algemeinen Theilnahme der Bürgerschaft geeigne-
tes Local nicht zu ermitteln war, den ihnen an der Einnahme ihres
gestrigen ConcerteS im Theater zukommenden Antheil der Dombau-
Casse im Voraus zugewiesen. Das Haus war zum Erdrücken voll, und
der rauschendst« Jubel begrüßre die Künstlerinnen, die, mit dem Ge-
denkzeichen dcs 4. September an dem roth und weißen Bande, und
mit der Bescheidenheit des KindeS geschmückt, wie zwei freundliche
Genien auftraten und dann durch ein flcheres, tiefergreifendes, seelen-
volles Spiel wieder zu staunender Bewunderung hinrissen. Während
des Concertes glänzten in vielen Augen Thränen, und ein Dank, wie
er selten reiner empfunden und freudiger gespendet wird, fand in einer
von zahlreichen hiesigen Dombaufreunden später dargebrachten Serenade
seinen Ausdruck. Auch sollen den jungen Künstlerinnen, die jetzt als
VereinS-Mitglieder in die Dombaulisten eingetragen und unsere tteuen
Mithelferinnen geworden sind, zwei Exemplare dcs gegenwärtigcn
„Domblattes", auf Pcrgament gedruckt, alS eine bleibende Erinnerung
und cin freundliches Andenken an Köln und an dcn kölnerDom ver-
ehrt werden. Möge der Herr, der die Fülle seines SegenS so sichklich
über fle ausgegossen, fle zur Freude der Welt erhalten und beschützen!

Unseren neuen Bercins-Mitglie-ern,

den gefeierten Künstlcn'nnen

und

lieben, fteundlichen Loncertgeberinnen für den kölner Dombau,
Geschwistern

Therese und Marie MilanvNo.

Mit diefen geifterfüllten Iügen,

Schön, in der vnfthuid Feftgewand,

Wie Euch, zu fteudigem Gcnügen,

Leim erftei- Llick das Äuge ftnd:

Wohl fühlten wir uns angezogen,

Ällein die Hand, — fte reichte kaum! —
Da hcbt dir kleine Hand den Sogen,

And uns rrklingt rin goldner Traum;

Lin Traum von andern, dessern welten,

Von süftem Kchmerz und frohem Leid,

Von eincm reiehliehsten Vergelten,

Von Frieden und von Seligkrit;

Ls ni'mmt ein Zauber uns geftngen,

Lin ahnungsvolles, höchftrs Glück,
llnd unter Staunen, Leben, Langen
Lrfüllen Thränen unftrn Llick-,

!lnd Geifter fchwebrn ;u uns nieder,

Die ^reude jauchst, die Liebe fteht, —
Nun ftnkt die Hand den Logen wieder,

Lnd Heufter hauchen ein Grbrt....

Lo fteht Zhr da, Zhr hotden Lngel,

Die Ihr drs reinften Glücks genicftt,

And ohne Änfpruch, ohne Mänget
Den lichten Himmel uns rrschlieftt;

Ho habt 3hr mit geweihten Händen
Zrtst mitgebaut an Gottes Haus;

Lnd Gott, er will srin Werk vollenden,

Lr sandte Euch ;u hetftn aus!

Verantwortlicher Hcrausgeber: Zos. DuMont.

Druck «nd Commisflons-Verlag des Verlegers der Kölnischm Zeitung,
M. DuMont-Schauberg.
 
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