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186

DER SERAPISTEMPEL TN TAÜROMENTON

unsorgfältig, aber oben in der eigentlichen Wand, wenn auch
die Quadern nicht genau gleich sind, von genauerem Wechsel.
Auffallend ist 3 m vom östlichen und 3V2 m vom westlichen
Ende der Wand die umschichtige Wiederkehr kurzer Blöcke, die
wie Binderköpfe aussehen. Ergänzt man die Front in antis, was
durch das griechische Epigramm empfohlen wird, so lässt sich
die östliche Reihe auf das Einbinden der Cellaostwand beziehen.
Wenn die westliche Reihe eine ähnliche Bedeutung hat, so würde
entweder auch an der Rückseite eine Antenfront oder bei ge-

Das ursprüngliche Heiligtum war gewiss in der helle-
nistischen Zeit errichtet worden. Die Antenform ist noch gut
griechisch, die annähernde Regelmäfsigkeit in der Quaderung
erinnert an das Oratorium des Phalaris in Grirgenti, aber dass
es ein einfacher Stufenbau ohne Podium ist und namentlich,
dass die Ante keine Basis hat, stimmt mehr mit dem verhält-
nismäfsig älteren B in Selinus überein.

Von anderen Resten in Tauromenion sei noch der sog.

Abb. 165. S. Pancrazio in Taormina, mit den Resten eines Serapistempels. 1 : 150.

schlossener Rückwand mit Halbsäuleu, wie auf dem Plane vor-
geschlagen worden ist, ein Adyton vorauszusetzen sein. Darüber
kann nicht entschieden werden, solange absolut nichts ge-
schehen ist, um die Untersuchung des Denkmals zu ermöglichen.
Aeufserlich sieht die antike Mauer wohlerhalten aus, aber
die vom Terrain aus erreichbaren Fugen sind — jedenfalls in
moderner Zeit - - in sonderbarer Weise zu einem unerklärlichen
Zwecke roh aufgeweitet worden.

„Stylobat" erwähnt, der schon im Altertum von dem äufseren
Rande des Theaters überbaut worden war {Notizie degli scavi
1880, 35).

Eine antike in die Kirche des S. Marco verwandelte Cella
auf drei Stufen, die sich auf dem Terrain der Stadt Haluntium
(S. Marco d'Alunzio, slXövuov) befindet, hat Salinas beschrieben
(ebenda 191).
 
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