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I. Das Material und seine Eigenschaften.

In den Nadelhölzern entstehen durch Auseinanderrücken der Zellen kanalartige Lücken, die
Harzgänge, welche sich durch Ausschwitzung von den Zellenwänden her anfüllen. In altem Holze
bilden sich ebenfalls lückenartige Spalten von beliebiger Grösse, durch Zersetzung von Zellen- und
Gefässpartien entstehend.

Am Umfang des Holzes befindet sich der sog. Bildungs- oder Cambiumring. Er bildet

Ficr T

a. Queischnitt oder Hirnschnitt; b. Radial-, Spiegel- Vergröfserter Durchschnitt durch einen jungen Zweig,

oder Spaltschnitt; c. Sehnen- oder Fladerschnitt. a. Mark; b. Holz; c. Bildungsring (Cambium); d. Bast;

e. Rinde; f. Oberhaut.

nach innen und aufsen neue Zellenbündel (durch Spaltung von Mutterzellen in Tochterzellen) und
zwar nach innen Holzzellen, nach aufsen Bastzellen, Auf diese Weise wächst das Holz und nimmt
an Dicke zu. (Fig. 2.) Bei unseren einheimischen Hölzern geschieht die Neubildung der verschie-

Fig. 3. Fig. 4.

a. Mark; b. Markscheide; c. Jahresringe; d. Frühjahrsholz; Verschiedene Arten der Kernbildung.

e. Herbstholz; f. Markstrahlen.

denen Jahreszeiten wegen ungleich. Im Frühjahr ist sie lebhaft, es entstehen grofszellige Schichten,
im Sommer nimmt sie allmählich ab, im Winter steht sie still. Deswegen ist eine mehr oder
weniger scharfe Scheidung zwischen Herbst- und Frühlingsholz vorhanden, die auf dem Querschnitt
in den Jahresringen zum Vorschein kommt und das Alter des Holzes bestimmen läfst. (Fig. 3.)
Die Breite der Jahresringe ist bei rasch wachsenden Bäumen gröfser, als bei langsam wachsenden;
 
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