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halbiert wird. Die letztere ist über Dach geführt und bildet die Giebelblume mit Hilfe ausge-
schnittener Bretter, welche an die Giebelleiste anschliefsen. Zwei Varianten derartiger Giebel-
spitzen zeigt die Tafel in b und c. Auch am unteren Ende ist die Giebelleiste zur Auszeichnung
der Ecke etwas weiter ausgebildet. Die Sparren sind durch Kerben verziert und ebenso die Quer-
riegel, während die senkrechten Hölzer gefast sind. Auf der linken Seite ist die geradlinige Be-
grenzung eingehalten; auf der rechten Seite bilden geschweifte Knaggen einen im ganzen als Halb-
kreis wirkenden Bogen. Zur Unterbrechung der Linie und um den Knaggen mehr Halt zu geben,
ist dem Sparren in seiner Mitte ein Knopf eingezapft.

Die Tafel 46 hat das nämliche Motiv bearbeitet. Das Dreieck am Dachfufs und das Giebel-
winkelfeld sind hier offen belassen und haben gedrehte Hölzer zur Verzierung und Versteifung
aufgenommen. Der obere Querriegel, die Knaggen und Pfosten des vorigen Beispiels sind hier in
eins zusammengezogen, um wiederum einen Halbkreisbogen zu bilden. Seine Ausschmückung ist

Fig. 213. Fig. 214.

Giebelaufsatz. Giebelvordach, zu Tafel 49 gehörig.

durch Rosetten bewirkt, wie auch die Giebelleisten am Eck mit solchen schliefsen. Taf. 46 b giebt
den Schnitt, an welchem auch die unterstützenden Büge zu sehen sind und Taf. 46 c zeigt eine
Giebelblume ohne verlängerte Hängesäule als Variante.

Die Tafel 47 giebt das Vordach einer Giebelfachwerkswand mit Doppelfenster. . Die Fach-
werkswand ist etwas über das untere Stockwerk vorgekragt, was stets eine gute Wirkung giebt.
Aufser den konstruktiv nötigen Hölzern sind im Fachwerk auch einige geschweifte zur Verzierung
angeordnet. Das Vordachmotiv ist ähnlich dem der vorhergehenden Beispiele. An Stelle der Büge
sind hier unterstützende Knaggen getreten, die auf den Riegelwandpfosten aufsitzen. Neu an diesem
Beispiel ist die Bildung der Giebelspitze. Das Satteldach des Gebäudes ist im obersten Teil vor-
gebaut und abgewalmt und endigt zeltdachartig in eine Dachspitze aus Zink. Diese Dachhaube
ist durch drei Knaggen gestützt, deren Profil aus dem Schnitt b zu entnehmen ist, während Tafel
47 c die perspektivische Wirkung des Ganzen zeigt.
 
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