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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Großmann, Karl: Richard Berndls Neubau des Hotels "Union" in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.9043#0019

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Richard Berndl's Neubau des Ejotcls „Union" in München.

Arbeit ausgeführten
Nlessingträgern, an de-
ren Rand die Leucht-
körper mit Glasperlen-
k'ehang wie Blüten
hängen. Die Leitungs-
örähte tragen Glas-
kugeln, die eine ange-
nehme Unterbrechung
der vier dünnen Linien
bilden. Die Sitzmöbel
sind hier — wie in
nllen anderen zu be-
fprechenden Räumen
von vorbildlicher
Bequemlichkeit bei sehr
Zroßer Leichtigkeit.

Der angrenzende
kleine Raum dient
5chreibzimmer
(Abb. Entsprechend
^en kleinen Abmessun-
gen ist die Wandtäfe-
^^ng niedriger gehal-
ten, über ihr zieht sich
ein leichtes Grnamcnt
hin. Als kfolzmaterial
isi zum belebenden Ge-
gensatz neben der dank-
ten Täfelung desFrüh-
stücksraumes Helles Rü-
sternholz gewählt, wäh
rend die Stühle aus
dunklem Eichenholz ge-
fertigt und mit schwar-
zem Rindleder bezogen
sind. Als Wandschmuck

sind hier auf dem Hellen Grunde des kfolzes japa-
nische Holzschnitte, im Frühstücksraum englische Farb-
stiche aufgehängt.

Die Decke des Schreibzimmers ist durch schmale
Dalken gegliedert, welche, was die Abbildung aller-
dings nicht mehr erkennen läßt, die an sich geringe
Tiefe des Raumes für das Auge vergrößern. Man
darf an derartigen Feinheiten nicht achtlos vorüber-
gehen.

Der Lüster (Abb. 28) ist wieder aus Blattwerk
nnt hängenden Blüten und perlen gebildet.

Neben dem Frühstücksrauin — an der Hinteren
^ängswand — liegt das weinzimmer (Abb. 8),
einfach und hell mit graugrünem Anstrich der Ver-
täfelung gehalten. Die Nqnnphenburger Porzellan-
lüster (Abb. 29) möchten wir besonders erwähnen,

3. Hotel „Union" (Hofansicht).

weil hier wohl eine der ersten guten Lösungen des
Verbergens der Drahtzuleitung geschaffen ist. Die
Drähte sind durch die hängenden Arme zu den be-
weglichen Glocken geführt. Die Bemalung — in
Hellem Grün — wurde vom Architekten selber aus-
geführt; die Glasperlenbehänge sind unten dunkelrot
und geben den kühlen Farben des Raumes ein
warmes Licht.

Dem kfoteleingang gegenüber gelangen wir in
das Restaurant (Abb. 9), für das wieder Helle
Eiche zur Täfelung dient. Die Sitzmöbel sind von
derselben Konstruktion wie im Frühstücksraume, und
wie diese, für den Zweck sehr nachahmenswert, mit
Aorbgeflecht bezogen. Die zwei Fenster gehen auf
den Hof, wir befinden uns hier in dem Seitenflügel,
der die Verbindung mit dem Saalbau herstellt. Die
 
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