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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Großmann, Karl: Richard Berndls Neubau des Hotels "Union" in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.9043#0024

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Richard Berndl's Neubau des Hotels „Union" in München.

\6. pianiito (im Gesellschaftszimmer); Ausführung von
V. Berdux, München. (Deutsches Nußbaumholz, hell,
mit dunkelbraunen Einlagen.)

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breite Tür- und Hensteranlage nach dem benachbarten
Garten zu, auf den man von der geräumigen Ter-
rasse eine reizvolle Aussicht genießt. Das schöne
Grundstück, eine Seltenheit im Kerzen einer Großstadt,
ist unveräußerliche und nicht zu bebauende Schenkung.
Die pöhe des Raumes war gegeben, durch pöher-
legung des Oberlichtes mit drei leicht geschwungenen
Aehlen wurde den: Eindruck des Langgestreckten und
Gedrückten entgegen gearbeitet.

Das Material der Vertäfelung ist hell Eiche,
dis Heizkörper sind durch eine vortrefflich ausgeführte
polzfchnitzarbeit verkleidet (Abb. f9).

Zur Beleuchtung dienen hängende Glöckchen
mit farbigen Steinen. Die Wandfarbe ist Weiß mit
wenig Grün.

Die runden Tische können bei Aommersen u. a.
durch transportable überfassende Bretter in lange
Tafeln verwandelt werden.

Auf der Empore der Rückseite sind die Vor-
richtungen zur Aufstellung eines Projektionsapparates
vorgesehen.

Alles in allem: es fehlt an keiner Einrichtung,
dis man von einem modernen Theater-, Aonzert-
und Vortragssaal verlangen kann, die künstlerische
Lösung wird man — bei den vorerwähnten gestellten
Bedingungen — als einwandfrei zu bezeichnen be-
rechtigt (sein. ^OO bequeme Sitzplätze sind vor-
handen.

Auf der Rückwand befindet sich das Büfett und
der Aufgang zur Empore, ein zweiter Treppen-
aufgang, zu einer malerisch reizenden Schauseite ent-
wickelt, führt an der dem Nachbargrundstück zuge-
wandten rechten Saalseite hinauf. Davon unten noch
einige Worte.

Durch drei zusammenklappbare Türen der Ga-
lerierückwand gelangt man in den kleinen Saal j
(Abb. 2\), der bei größeren Veranstaltungen mit der
Galerie des Pauptfaales verbunden werden kann.

Gleichwohl ist er durch die Vertäfelung der Türen
ganz als isolierter Raum gehalten und zur Abhaltung
von Pochzeiten, kleineren Gesellschaften u. dgl. vor-
gesehen.

Da ihm nach der pofseite zu das Bibliotheks- ^ Kamin (im Gesellschaftszimmer; Ausführung von ffafner-

Zimmer vorgelegt ist, erhielt er Oberlicht und eine Meister <£11 mann und Schlosser wilh. Fritsch, München.
 
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