Ausstellung der Ateliers und Werkstätten für angewandte Kunst (W. v. Debschitz und £j. Lochner).
da vor uns, das sind Kostbarkeiten, Dichtungen
Zeradezu, ganz im Stil des Orients, der plötzlich
eine Pracht heraufzubeschwören liebt, wie sie uns
Tanz fremd. Unsere Abbildungen geben nur einen
schwachen Begriff von diesen wunderschönen Kokos-
^^ßschnitzereien, deren tiefsatter, fast schwarzer Farben-
pracht, deren japanisch anmutender Erscheinung.
Aschenbecher, Ulesser, Schirnigrisfe rc. . . . man be-
gannt sie immer wieder. Die Abteilung „Buchschmuck"
seicht aber ebenfalls einem zwar kleinen, aber wahren
Wunderland. Oder deutsch gesagt: die ausgestellten
^erke, die Bucheinbände rc. können es ruhig mit
6em Besten, was heute auf diesem Gebiete geschaffen
^'rd, aufnehmen — wenn sie es nicht noch übertreffen.
^ine äußerst weise INäßigung zeichnet die hier tätige
Truppe Künstler aus. Und wurden auch vielleicht
^Uglische Vorlagen studiert, so darf man doch nicht
mindesten von irgend einer Nachahmung reden;
^a segelt vielmehr alles unter echter Debschitzflagge,
93. (D.-A.) Deckchen; Stickerei von L. Diestelmann;
xnrxur auf weiß, (V6 d. wirkl. Größe.)
^e die Devise „Anmut und Schönheit" trägt. Ach,
zart sind diese Sachen, wie prächtig, wie adelig!
^uf Farben wie Elfenbein, aus mattblauen, grauen
Aufschlägen, auf glänzeitd braunen Ledereinbänden
^eben sich die einfachsten, die zartesten, die zum klügsten
Ornament zusammengcfaßtcn Linien, in Gold er-
glänzend, ab. Die Knappheit der Mittel ist hier zum
lchönen Ereignis geworden und der schoit sprichwört-
gewordene Geschmack der Debschitzschule — da, vor
dokumentiert er sich glänzendst! Gerne, sehr gerne
"Ennen wir hier alle Künstlernamen, alle Aussteller:
Vesper-IDäntig — von dieser Dame rührt auch
Buchschmuck und Ausstattung der „Ernte" her — dann
Schlüpfer, A. Greeven, R. v. Hörschel
"Iann, E. Siegel, E. Löwenthal. Tritt zu
solch^. schmückender Arbeit eines dieser Künstler noch
"in literarisch bedeutender Inhalt, eine edle Sprache,
"in tiefes heiliges Erfassen der Welt und Gottes, das
dichterische Kunstwerk mit einem Worte, dann hat man
wirklich und wahrhaftig Kultur in der Hand . .. Wir
92. (D,<A.) Kissen; von v. van der Gsten;
Naturseide, mit braun, grau und gelb bestickt, ('/g d. w. Gr.)
möchten der kleinen Künstlergruppe übrigens den Rat
geben, sich doch ja auch in den Dienst des modernen
Inserats, der besser durchgeführten Druck-
sache jeglichen Genres, des Plakats stellen zu
wollen. Wir würden gewiß keine Gelegenheit vorüber-
gehen lassen, ihre diesbezüglichen Bestrebungen nach
Kräften zu fördern. Doch es sei in der Schilderung
der Kleinkunst fortgefahren! ZTC. Barth und Hedwig
v. Dobeneck haben echte Frauenarbeiten zur Schau
gestellt, nämlich die reizvollsten Spitzenmuster. Da hier
aber die Abbildungen in der Veranschaulichung des
Gebotenen nicht versagen, so dürfen wir uns jedes
weitere Wort sparen; die Arbeiten loben sich ja selbst.
Wie gesagt, die Hirschberger Spitzenschule — „Schlesische
Spitzenschule" heißt eigentlich die Firma — darf sich
zu solchen Erzeugnissen gratulieren. AI. Barth hat
auch Schmucksachen in der Ausstellung (Abb. 52);
G. v. Schnellenbühel zeigt auf diesem Gebiete
ebenfalls feine Kunst, deren dekorative Note auffällt.
Ja, geistvoll ersonnener anmutiger Frauenschmuck
ist's immer, den wir da in den Vitrinen bewundern
dürfen (Abb. 52). Weil wir schon wieder bei dem
Thema Schmuck angelangt sind, so sei auch der
9*;. (v.-A.) Kissen; von £. Diestelmann;
grobes weißes Leinen, Seidenstickerei in schwarz und orange.
(‘/6 d. wirkl. Größe.)
da vor uns, das sind Kostbarkeiten, Dichtungen
Zeradezu, ganz im Stil des Orients, der plötzlich
eine Pracht heraufzubeschwören liebt, wie sie uns
Tanz fremd. Unsere Abbildungen geben nur einen
schwachen Begriff von diesen wunderschönen Kokos-
^^ßschnitzereien, deren tiefsatter, fast schwarzer Farben-
pracht, deren japanisch anmutender Erscheinung.
Aschenbecher, Ulesser, Schirnigrisfe rc. . . . man be-
gannt sie immer wieder. Die Abteilung „Buchschmuck"
seicht aber ebenfalls einem zwar kleinen, aber wahren
Wunderland. Oder deutsch gesagt: die ausgestellten
^erke, die Bucheinbände rc. können es ruhig mit
6em Besten, was heute auf diesem Gebiete geschaffen
^'rd, aufnehmen — wenn sie es nicht noch übertreffen.
^ine äußerst weise INäßigung zeichnet die hier tätige
Truppe Künstler aus. Und wurden auch vielleicht
^Uglische Vorlagen studiert, so darf man doch nicht
mindesten von irgend einer Nachahmung reden;
^a segelt vielmehr alles unter echter Debschitzflagge,
93. (D.-A.) Deckchen; Stickerei von L. Diestelmann;
xnrxur auf weiß, (V6 d. wirkl. Größe.)
^e die Devise „Anmut und Schönheit" trägt. Ach,
zart sind diese Sachen, wie prächtig, wie adelig!
^uf Farben wie Elfenbein, aus mattblauen, grauen
Aufschlägen, auf glänzeitd braunen Ledereinbänden
^eben sich die einfachsten, die zartesten, die zum klügsten
Ornament zusammengcfaßtcn Linien, in Gold er-
glänzend, ab. Die Knappheit der Mittel ist hier zum
lchönen Ereignis geworden und der schoit sprichwört-
gewordene Geschmack der Debschitzschule — da, vor
dokumentiert er sich glänzendst! Gerne, sehr gerne
"Ennen wir hier alle Künstlernamen, alle Aussteller:
Vesper-IDäntig — von dieser Dame rührt auch
Buchschmuck und Ausstattung der „Ernte" her — dann
Schlüpfer, A. Greeven, R. v. Hörschel
"Iann, E. Siegel, E. Löwenthal. Tritt zu
solch^. schmückender Arbeit eines dieser Künstler noch
"in literarisch bedeutender Inhalt, eine edle Sprache,
"in tiefes heiliges Erfassen der Welt und Gottes, das
dichterische Kunstwerk mit einem Worte, dann hat man
wirklich und wahrhaftig Kultur in der Hand . .. Wir
92. (D,<A.) Kissen; von v. van der Gsten;
Naturseide, mit braun, grau und gelb bestickt, ('/g d. w. Gr.)
möchten der kleinen Künstlergruppe übrigens den Rat
geben, sich doch ja auch in den Dienst des modernen
Inserats, der besser durchgeführten Druck-
sache jeglichen Genres, des Plakats stellen zu
wollen. Wir würden gewiß keine Gelegenheit vorüber-
gehen lassen, ihre diesbezüglichen Bestrebungen nach
Kräften zu fördern. Doch es sei in der Schilderung
der Kleinkunst fortgefahren! ZTC. Barth und Hedwig
v. Dobeneck haben echte Frauenarbeiten zur Schau
gestellt, nämlich die reizvollsten Spitzenmuster. Da hier
aber die Abbildungen in der Veranschaulichung des
Gebotenen nicht versagen, so dürfen wir uns jedes
weitere Wort sparen; die Arbeiten loben sich ja selbst.
Wie gesagt, die Hirschberger Spitzenschule — „Schlesische
Spitzenschule" heißt eigentlich die Firma — darf sich
zu solchen Erzeugnissen gratulieren. AI. Barth hat
auch Schmucksachen in der Ausstellung (Abb. 52);
G. v. Schnellenbühel zeigt auf diesem Gebiete
ebenfalls feine Kunst, deren dekorative Note auffällt.
Ja, geistvoll ersonnener anmutiger Frauenschmuck
ist's immer, den wir da in den Vitrinen bewundern
dürfen (Abb. 52). Weil wir schon wieder bei dem
Thema Schmuck angelangt sind, so sei auch der
9*;. (v.-A.) Kissen; von £. Diestelmann;
grobes weißes Leinen, Seidenstickerei in schwarz und orange.
(‘/6 d. wirkl. Größe.)