Kleine Nachrichten.
548. („München <908".) Ländliches Gasthaus; von Franz Z(ell.
5. Oie Transportkosten und die Gefahr der Ausstellung
tragen die Vereine, welche die Ausstellung kommen lassen.
6. Oie Reihenfolge und den Versand regelt und über-
wacht der Vorort im Einvernehmen mit den Vereinen.
7. Weiter entstehende Unkosten trägt der Vorort.
8. Mit dem Vollzüge ist alsbald zu beginnen.
Der Antrag wird nach längerer Beratung un-
widersprochen angenommen.
Punkt p der Tagesordnung bezweckt den Aus-
tausch der Jahresberichte unter den Verbandsver-
einen ; ein dahin gehender, vom Königsberger Verein
((Oberlehrer Wach mar) gestellter Antrag wurde
einstimmig angenommen. Unter Punkt \2 brachte
Dr. A. pabst, Leipzig, als Vertreter des Kunst-
gewerbevereins zu Leipzig ein Referat über die tech-
nische Arbeit als Erziehungsmittel.
Der Vortragende führte aus, die Kultur habe
mit der Schaffung des ersten Werkzeugs ihren An-
fang genommen. Die Technik fei zu allen Zeiten
ein sehr wichtiges Erziehungsmittel auf allen Ge-
bieten gewesen und mit der Vervollkommnung der
Werkzeuge sei die Kulturentwicklung und die Aus-
bildung der Intelligenz Hand in Hand gegangen;
die geübtere Hand und die geschärfte Intelligenz
konnten sich ein besseres Werkzeug schaffen, und dieses
steigerte manuelle und geistige Fähigkeiten. Darum
seien technische Übungen für die Jugend-
erziehung eine Notwendigkeit; denn die tech-
nische Arbeit ist stets die beste Schule des Denkens
gewesen. Darum müsse auch in der Volksschule durch
Handarbeitsunterricht auf Ausbildung von
Hand und Auge hingewirkt werden. Ein diesbezüg-
licher Antrag führte dann nach kurzer Debatte zu
folgender Resolution:
„Die technische Arbeit ist eines der wichtigsten Erziehungs-
mittel auf allen Entwicklungsstufen des Menschengeschlechtes
gewesen und wird auch für den einzelnen Menschen die Be-
deutung eines solchen für alle Zeit behalten. Deshalb muß
eine sorgfältige Ausbildung von Auge und kfand schon im
Kindesalter durch technische Arbeit (ksandfertigkeits-
unterricht) angestrebt »nd auch späterhin auf allen Ent-
wicklungsstufen der Erziehung fortgesetzt werden. Die Ver-
treter von Kunst und Kunstgewerbe insbesondere sind von der
Wichtigkeit dieser Forderung überzeugt und der Delegiertentag
beschließt, bei den maßgebenden Behörden dahin vorstellig zu
werden, daß der ksandfertigkeitsunterricht ähnlich wie in anderen
Staaten gefördert und wenn möglich obligatorisch eingeführt
wird."
Punkt (3 der Tagesordnung brachte den An-
trag des Bayerischen Kunstgcwcrbevereins: Erscheint
den Verbandsvereinen die Abhaltung eines Kunst-
gewerbetages anläßlich der Ausstellung „Wünchen
l))08" erwünscht? Prof. Pfeifer begründet den An-
trag daniit, daß diese Ausstellung bei aller Ver-
schiedenheit der Ausstellungsgegenstände in ihrer
Gesamterscheinung ein Werk angewandter Kunst
werden soll, somit künstlerisch viel Anregung bieten
werde. Iin Verlauf der daran angeschlossenen Be-
sprechung zeigte sich jedoch — besonders auf Grund
der Dresdener Erfahrungen — wenig Geneigtheit
— 3,4 —
548. („München <908".) Ländliches Gasthaus; von Franz Z(ell.
5. Oie Transportkosten und die Gefahr der Ausstellung
tragen die Vereine, welche die Ausstellung kommen lassen.
6. Oie Reihenfolge und den Versand regelt und über-
wacht der Vorort im Einvernehmen mit den Vereinen.
7. Weiter entstehende Unkosten trägt der Vorort.
8. Mit dem Vollzüge ist alsbald zu beginnen.
Der Antrag wird nach längerer Beratung un-
widersprochen angenommen.
Punkt p der Tagesordnung bezweckt den Aus-
tausch der Jahresberichte unter den Verbandsver-
einen ; ein dahin gehender, vom Königsberger Verein
((Oberlehrer Wach mar) gestellter Antrag wurde
einstimmig angenommen. Unter Punkt \2 brachte
Dr. A. pabst, Leipzig, als Vertreter des Kunst-
gewerbevereins zu Leipzig ein Referat über die tech-
nische Arbeit als Erziehungsmittel.
Der Vortragende führte aus, die Kultur habe
mit der Schaffung des ersten Werkzeugs ihren An-
fang genommen. Die Technik fei zu allen Zeiten
ein sehr wichtiges Erziehungsmittel auf allen Ge-
bieten gewesen und mit der Vervollkommnung der
Werkzeuge sei die Kulturentwicklung und die Aus-
bildung der Intelligenz Hand in Hand gegangen;
die geübtere Hand und die geschärfte Intelligenz
konnten sich ein besseres Werkzeug schaffen, und dieses
steigerte manuelle und geistige Fähigkeiten. Darum
seien technische Übungen für die Jugend-
erziehung eine Notwendigkeit; denn die tech-
nische Arbeit ist stets die beste Schule des Denkens
gewesen. Darum müsse auch in der Volksschule durch
Handarbeitsunterricht auf Ausbildung von
Hand und Auge hingewirkt werden. Ein diesbezüg-
licher Antrag führte dann nach kurzer Debatte zu
folgender Resolution:
„Die technische Arbeit ist eines der wichtigsten Erziehungs-
mittel auf allen Entwicklungsstufen des Menschengeschlechtes
gewesen und wird auch für den einzelnen Menschen die Be-
deutung eines solchen für alle Zeit behalten. Deshalb muß
eine sorgfältige Ausbildung von Auge und kfand schon im
Kindesalter durch technische Arbeit (ksandfertigkeits-
unterricht) angestrebt »nd auch späterhin auf allen Ent-
wicklungsstufen der Erziehung fortgesetzt werden. Die Ver-
treter von Kunst und Kunstgewerbe insbesondere sind von der
Wichtigkeit dieser Forderung überzeugt und der Delegiertentag
beschließt, bei den maßgebenden Behörden dahin vorstellig zu
werden, daß der ksandfertigkeitsunterricht ähnlich wie in anderen
Staaten gefördert und wenn möglich obligatorisch eingeführt
wird."
Punkt (3 der Tagesordnung brachte den An-
trag des Bayerischen Kunstgcwcrbevereins: Erscheint
den Verbandsvereinen die Abhaltung eines Kunst-
gewerbetages anläßlich der Ausstellung „Wünchen
l))08" erwünscht? Prof. Pfeifer begründet den An-
trag daniit, daß diese Ausstellung bei aller Ver-
schiedenheit der Ausstellungsgegenstände in ihrer
Gesamterscheinung ein Werk angewandter Kunst
werden soll, somit künstlerisch viel Anregung bieten
werde. Iin Verlauf der daran angeschlossenen Be-
sprechung zeigte sich jedoch — besonders auf Grund
der Dresdener Erfahrungen — wenig Geneigtheit
— 3,4 —