Die Ausstellung „München ,908".
557. („München i?08.") Repräsentatiönsraum (Kunstgewerbe — Metallarbeiten). Künstlerische Oberleitung und Architektur:
Vtho Orlando Kurz; Malerei — Allegorien auf das Metallgewerbe: — Erich Erl er.
(Portale: links von jrohnsbeck, rechts von Steinicken & iotjv; vgl. Abb. 555 u. 556. Der Unterteil der wand ist einfarbig dunkelgrün
niit dunkelblauem Sockel und Gesims; der obere Teil teppichartig gemalt iGrundstimmung grün); Stühle und Postamente schwarz. Im Hinter-
grund Blick auf die Goldschmicdgruppe.)
der selbst ganz von dieser Aufgabe erfüllt war, der
mit allen Kräften sie zu lösen trachtete. 2Tcit zähester
Ausdauer und unermüdlicher Tatkraft hatte sich der
Thef des Stabes — Prof. Aich. Aiemerfchmid —
bemüht, in den Versammlungen der verschiedensten
Berufsvertretungen das Verständnis für diese Art
von Ausstellung zu wecken und die pörer von den
vorteilen solchen Vorgehens zu überzeugen. Ts galt,
die Ausstellungswilligen einzeln aufzusuchen, sich mit
ihnen und ihren gewählten künstlerischen Beratern
ins Benehmen zu setzen und schließlich alle in: Stabs-
quartier einlaufenden Entwürfe und Vorschläge zu
prüfen und miteinander in Linklang zu bringen.
Wie vortrefflich das gelungen, dafür liegen die Be-
weise auf Schritt und Tritt vor Augen.
Hier waltet Sachkunst im besten und umfassend-
sten Sinn, jene Kunst, die sich in den Dienst der
Sache stellt, in diese selbst ihre wurzeln hinabsenkt,
um von da die Stoffe zu ihrem Aufbau herbeizu-
schaffen, — jene Kunst, die an das Gegebene an-
knüpft und bestehende Gegensätze zu vermitteln strebt.
Das sachlich Bestimmende bei der künstlerischen
Aufmachung kann ebenso gut in der innern Be-
Riemerschmid, Wilhelm Bertsch, Germ. Beste lmay er)
neben vier anderen. Bureauvorstand war Architekt Or. Paul
Wenz.
deutung der Ausstellungsobjekte wie in deren
äußerer Erscheinung gefunden werden. Der
erste Fall liegt z. B. bei der Gruppe des Winter-
sports vor, wo der Gedanke an Schnee und Eis zum
Leitmotiv für die Vorführung geworden ist, — oder
bei der Gruppe der vereinigten Brauereien, in der
natürlich der Bierkultus mit seinem Arsenal an
Fässern, grünen Kränzen, Maßkrügen aus Stein-
zeug und Zinn 2c. den Tharakter bestimmt hat
(Abb. 338); der zweite Fall, bei dem Farbe, Form,
Größe, Zahl, Gleichartigkeit rc. der Ausstellungsgegen-
stände für die Aufmachung von Linflnß sind, ist
natürlich der häufigere. Durch Überwiegen des
einen oder des anderen Moments, durch Betonen
oder versöhnen des Gegensätzlichen, durch Über-
gänge usw. erschließt sich ein Feld unbegrenzter Manch
saltigkeiten.
Zn der Aegel pflegen Ausstellungsberichte über
die Aufmachung stillschweigend hinwegzugehen. Zst
sie gut, dann wird sie als selbstverständlich hin-
genommen; ist sie schlecht, dann pflegt der Aussteller
mit Todschweigen gestraft zu werden, wo sie aber
die allgemeine Bedeutung hat wie hier, da ist es
wohl angebracht, dabei zu verweilen und für künftige
Gelegenheiten festzuhalten, was sich an leitenden
Grundsätzen ergibt.
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557. („München i?08.") Repräsentatiönsraum (Kunstgewerbe — Metallarbeiten). Künstlerische Oberleitung und Architektur:
Vtho Orlando Kurz; Malerei — Allegorien auf das Metallgewerbe: — Erich Erl er.
(Portale: links von jrohnsbeck, rechts von Steinicken & iotjv; vgl. Abb. 555 u. 556. Der Unterteil der wand ist einfarbig dunkelgrün
niit dunkelblauem Sockel und Gesims; der obere Teil teppichartig gemalt iGrundstimmung grün); Stühle und Postamente schwarz. Im Hinter-
grund Blick auf die Goldschmicdgruppe.)
der selbst ganz von dieser Aufgabe erfüllt war, der
mit allen Kräften sie zu lösen trachtete. 2Tcit zähester
Ausdauer und unermüdlicher Tatkraft hatte sich der
Thef des Stabes — Prof. Aich. Aiemerfchmid —
bemüht, in den Versammlungen der verschiedensten
Berufsvertretungen das Verständnis für diese Art
von Ausstellung zu wecken und die pörer von den
vorteilen solchen Vorgehens zu überzeugen. Ts galt,
die Ausstellungswilligen einzeln aufzusuchen, sich mit
ihnen und ihren gewählten künstlerischen Beratern
ins Benehmen zu setzen und schließlich alle in: Stabs-
quartier einlaufenden Entwürfe und Vorschläge zu
prüfen und miteinander in Linklang zu bringen.
Wie vortrefflich das gelungen, dafür liegen die Be-
weise auf Schritt und Tritt vor Augen.
Hier waltet Sachkunst im besten und umfassend-
sten Sinn, jene Kunst, die sich in den Dienst der
Sache stellt, in diese selbst ihre wurzeln hinabsenkt,
um von da die Stoffe zu ihrem Aufbau herbeizu-
schaffen, — jene Kunst, die an das Gegebene an-
knüpft und bestehende Gegensätze zu vermitteln strebt.
Das sachlich Bestimmende bei der künstlerischen
Aufmachung kann ebenso gut in der innern Be-
Riemerschmid, Wilhelm Bertsch, Germ. Beste lmay er)
neben vier anderen. Bureauvorstand war Architekt Or. Paul
Wenz.
deutung der Ausstellungsobjekte wie in deren
äußerer Erscheinung gefunden werden. Der
erste Fall liegt z. B. bei der Gruppe des Winter-
sports vor, wo der Gedanke an Schnee und Eis zum
Leitmotiv für die Vorführung geworden ist, — oder
bei der Gruppe der vereinigten Brauereien, in der
natürlich der Bierkultus mit seinem Arsenal an
Fässern, grünen Kränzen, Maßkrügen aus Stein-
zeug und Zinn 2c. den Tharakter bestimmt hat
(Abb. 338); der zweite Fall, bei dem Farbe, Form,
Größe, Zahl, Gleichartigkeit rc. der Ausstellungsgegen-
stände für die Aufmachung von Linflnß sind, ist
natürlich der häufigere. Durch Überwiegen des
einen oder des anderen Moments, durch Betonen
oder versöhnen des Gegensätzlichen, durch Über-
gänge usw. erschließt sich ein Feld unbegrenzter Manch
saltigkeiten.
Zn der Aegel pflegen Ausstellungsberichte über
die Aufmachung stillschweigend hinwegzugehen. Zst
sie gut, dann wird sie als selbstverständlich hin-
genommen; ist sie schlecht, dann pflegt der Aussteller
mit Todschweigen gestraft zu werden, wo sie aber
die allgemeine Bedeutung hat wie hier, da ist es
wohl angebracht, dabei zu verweilen und für künftige
Gelegenheiten festzuhalten, was sich an leitenden
Grundsätzen ergibt.
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