Die Ausstellung „München ;908".
sich da aber in der Gestaltung der Wöbelfüße Schwierig-
keiten, die nicht ganz überwunden wurden, zumal die
Füße wegen ihrer dunklen Farbe noch dünner er-
scheinen, als sie wirklich sind.
Die farbige Wirkung — in
Gelb, Grau, Braun — ist
sehr fein.
Einem guten Gedanken
hat Fr. Zell in seinem Zung-
gesellenzimmer geschmackvolle
Gestalt gegeben, der Bereini-
gung von Schlaf- und Wohn-
zimmer; nur macht sich bei
solcher Zweiteilung die Engig-
keit des ganzen Raumes —
die an die der Schiffskabinen
erinnert — sehr schmerzlich
fühlbar, und wer einmal so
viel für sein Zunggesellen-
heim anlegen kann, als dieses
Zwillingszimmer erfordert,
der nimmt sich doch besser
zwei gesonderte Gemächer,
je mit eigener Lüftungsmög-
lichkeit.
Wit einem anerkennen-
den Hinweis auf die Rinder-
zimmer von Karl Bert sch
(Abb. 589) und auf jenes
von Paul Neu und Wartha
pausmann, das so lustige
Glasbilder von Aug. Fehrke
besitzt, mag die Betrachtung
der Wohnräume geschlossen
werden.
Es erübrigt noch, auf
einige, bestimmten Berufs- .
zwecken dienende Räume hin-
zuweisen ; denn gerade diesen
Räumen, in denen doch zahl-
reiche Wenschen mehr als die
Hälfte ihrer Lebenszeit ver-
bringen, wurde künstlerisch
bisher wenig Aufmerksamkeit
geschenkt. Die Ausstellung zeigt
in mehreren Beispielen, was
auf diesem Gebiete geschehen
kann. Wit großem Erfolg
haben Andr. Raut (nach
Angaben von Hans hertlsin) und — in einfacherer
Weise — Rarl Schwinge (unter der künstlerischen
Leitung von O. (D. Kur 3) sich der Aufgabe ange-
nommen, für Bureaueinrichtungen mit all ihren
5Y8. Ehrenpreis (Motor-Regatta);
Entwurf von Rich. B ern d l, ausgeführt von
Varl Iof. Bauer.
(Silber, z. T. vergoldet, mit perlen und Steinen besetzt;
ungefähr halbe wirkliche Größe.)
zwecklichsn Notwendigkeiten geschmackvolle Gehäuse
zu schaffen.
Zn die gleiche Rategorie gehören auch die
Apotheke- und die Rranken-
zimmereinrichtung für das
III. Krankenhaus (Entwürfe
von Rich.Schachner). Erstere
aus dunkelgebeiztem holzwerk,
Gliederung und Zntarsien
schwarz, Fußleisten, Kapitelle,
Handgriffe in Weißmetall;
graugrünes Linoleum auf
Böden und Tischen, dunkel-
grüne Vorhänge an den Glas-
schränken, hellgrüne an den
Fenstern. Zm Krankenzimmer
atmet alles Reinlichkeit; in
dreierlei Grau spielen Boden,
Eisen-Bettgestelle, Wände bis
zur Türhöhe); ein Blumen-
tisch am Fenster und ein
Blumenstrauß in der Witte
des Raumes bringen freund-
liche Grüße aus der Natur,
die Seelen der Kranken mit
ihrem hoffnungsgrün er-
quickend.
Endlich dürfen auch die
Küchen nicht vergessen werden,
von denen Wartin pauson
eine ganze Reihe aufgestellt
und eingerichtet hat — eine
wie die andere: das reine
Vergnügen für die junge Haus-
frau und fast durchweg künst-
lerisch tadellos (Abb. 590
und 590-
Einzelmöbel zu bringen,
war angesichts der bei der
Raumkunstausstellung gül-
tigen Grundsätze fast so gut
wie ausgeschlossen, und nur in
Spezialsällen angängig; zu
deren wichtigsten zählt die
Pianoforte-Z n du st rie,
die denn auch bedeutende
Anstrengungen gemacht hat,
um sich auch hinsichtlich der
äußeren Erscheinung der Zn-
strumente auf der höhe der Zeit zu zeigen. Zst auch
das Außere bei
einem
Wusikinstrument eigentlich
Nebensache, so ist man doch heutzutage gegen farb-
liche oder formale Widersprüche zwischen einem Flügel
258
sich da aber in der Gestaltung der Wöbelfüße Schwierig-
keiten, die nicht ganz überwunden wurden, zumal die
Füße wegen ihrer dunklen Farbe noch dünner er-
scheinen, als sie wirklich sind.
Die farbige Wirkung — in
Gelb, Grau, Braun — ist
sehr fein.
Einem guten Gedanken
hat Fr. Zell in seinem Zung-
gesellenzimmer geschmackvolle
Gestalt gegeben, der Bereini-
gung von Schlaf- und Wohn-
zimmer; nur macht sich bei
solcher Zweiteilung die Engig-
keit des ganzen Raumes —
die an die der Schiffskabinen
erinnert — sehr schmerzlich
fühlbar, und wer einmal so
viel für sein Zunggesellen-
heim anlegen kann, als dieses
Zwillingszimmer erfordert,
der nimmt sich doch besser
zwei gesonderte Gemächer,
je mit eigener Lüftungsmög-
lichkeit.
Wit einem anerkennen-
den Hinweis auf die Rinder-
zimmer von Karl Bert sch
(Abb. 589) und auf jenes
von Paul Neu und Wartha
pausmann, das so lustige
Glasbilder von Aug. Fehrke
besitzt, mag die Betrachtung
der Wohnräume geschlossen
werden.
Es erübrigt noch, auf
einige, bestimmten Berufs- .
zwecken dienende Räume hin-
zuweisen ; denn gerade diesen
Räumen, in denen doch zahl-
reiche Wenschen mehr als die
Hälfte ihrer Lebenszeit ver-
bringen, wurde künstlerisch
bisher wenig Aufmerksamkeit
geschenkt. Die Ausstellung zeigt
in mehreren Beispielen, was
auf diesem Gebiete geschehen
kann. Wit großem Erfolg
haben Andr. Raut (nach
Angaben von Hans hertlsin) und — in einfacherer
Weise — Rarl Schwinge (unter der künstlerischen
Leitung von O. (D. Kur 3) sich der Aufgabe ange-
nommen, für Bureaueinrichtungen mit all ihren
5Y8. Ehrenpreis (Motor-Regatta);
Entwurf von Rich. B ern d l, ausgeführt von
Varl Iof. Bauer.
(Silber, z. T. vergoldet, mit perlen und Steinen besetzt;
ungefähr halbe wirkliche Größe.)
zwecklichsn Notwendigkeiten geschmackvolle Gehäuse
zu schaffen.
Zn die gleiche Rategorie gehören auch die
Apotheke- und die Rranken-
zimmereinrichtung für das
III. Krankenhaus (Entwürfe
von Rich.Schachner). Erstere
aus dunkelgebeiztem holzwerk,
Gliederung und Zntarsien
schwarz, Fußleisten, Kapitelle,
Handgriffe in Weißmetall;
graugrünes Linoleum auf
Böden und Tischen, dunkel-
grüne Vorhänge an den Glas-
schränken, hellgrüne an den
Fenstern. Zm Krankenzimmer
atmet alles Reinlichkeit; in
dreierlei Grau spielen Boden,
Eisen-Bettgestelle, Wände bis
zur Türhöhe); ein Blumen-
tisch am Fenster und ein
Blumenstrauß in der Witte
des Raumes bringen freund-
liche Grüße aus der Natur,
die Seelen der Kranken mit
ihrem hoffnungsgrün er-
quickend.
Endlich dürfen auch die
Küchen nicht vergessen werden,
von denen Wartin pauson
eine ganze Reihe aufgestellt
und eingerichtet hat — eine
wie die andere: das reine
Vergnügen für die junge Haus-
frau und fast durchweg künst-
lerisch tadellos (Abb. 590
und 590-
Einzelmöbel zu bringen,
war angesichts der bei der
Raumkunstausstellung gül-
tigen Grundsätze fast so gut
wie ausgeschlossen, und nur in
Spezialsällen angängig; zu
deren wichtigsten zählt die
Pianoforte-Z n du st rie,
die denn auch bedeutende
Anstrengungen gemacht hat,
um sich auch hinsichtlich der
äußeren Erscheinung der Zn-
strumente auf der höhe der Zeit zu zeigen. Zst auch
das Außere bei
einem
Wusikinstrument eigentlich
Nebensache, so ist man doch heutzutage gegen farb-
liche oder formale Widersprüche zwischen einem Flügel
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