Die Ausstellung „München :90s".
606. Silbernes Teegeschirr; von A. v. Mayrhofer, München.
Goldfassung; das Gezweig selbst (Kupfer und Silber
legiert), bald kupserig, bald blauschwarz metallisch
glänzend, umschlingt oben die ganz vergoldete Krone,
die in phantastischen Gebilden ausläuft und reich
mit Halbedelsteinen und Emailplättchen (Gruben-
schmelz) ausgestattet ist, — und endigt in zwei Kränzen
silbergetriebener, teilweise oxydierter Kosen, die das
fast zwei KTeter lange Einhorn umkreisen.
Das zweite Stück desselben Meisters ist ein hän-
gender Votivleuchter katholischer Adeliger Bayerns
für die Dormitiotikirche in Jerusalem — ein Merk,
das sich bei feinen: überwiegend heraldischen Cha-
rakter hauptsächlich durch brillante Emailarbeit aus-
zeichnetD)
Angesichts dieser beiden Merke verstummt die
Frage nach der Stilart; mag ihre Erscheinung
auch ins Mittelalter weisen, sachlich sind sie durchaus
modern. Denn im ganzen wie im einzelnen spricht
die Technik ein so vernehmliches Mort dabei, daß es
ganz nebensächlich erscheint, ob es ähnliche Formen
schon vor ^00 oder 800 Jahren gegeben hat. Alle
sind sie jedenfalls die natürlichen Sprossen aus der
i) Wir hoffen, davon später eine Abbildung bringen zu
können.
607. Silbergefäße; von A. v. Mayrhofer, München.
(>/g d. wirkl. Größe.)
362
606. Silbernes Teegeschirr; von A. v. Mayrhofer, München.
Goldfassung; das Gezweig selbst (Kupfer und Silber
legiert), bald kupserig, bald blauschwarz metallisch
glänzend, umschlingt oben die ganz vergoldete Krone,
die in phantastischen Gebilden ausläuft und reich
mit Halbedelsteinen und Emailplättchen (Gruben-
schmelz) ausgestattet ist, — und endigt in zwei Kränzen
silbergetriebener, teilweise oxydierter Kosen, die das
fast zwei KTeter lange Einhorn umkreisen.
Das zweite Stück desselben Meisters ist ein hän-
gender Votivleuchter katholischer Adeliger Bayerns
für die Dormitiotikirche in Jerusalem — ein Merk,
das sich bei feinen: überwiegend heraldischen Cha-
rakter hauptsächlich durch brillante Emailarbeit aus-
zeichnetD)
Angesichts dieser beiden Merke verstummt die
Frage nach der Stilart; mag ihre Erscheinung
auch ins Mittelalter weisen, sachlich sind sie durchaus
modern. Denn im ganzen wie im einzelnen spricht
die Technik ein so vernehmliches Mort dabei, daß es
ganz nebensächlich erscheint, ob es ähnliche Formen
schon vor ^00 oder 800 Jahren gegeben hat. Alle
sind sie jedenfalls die natürlichen Sprossen aus der
i) Wir hoffen, davon später eine Abbildung bringen zu
können.
607. Silbergefäße; von A. v. Mayrhofer, München.
(>/g d. wirkl. Größe.)
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