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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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vom Büchermarkt.

675 u. 676. Briefkästchen und Laterne; nach Entwurf
von I. tvürstl in Eisen geschmiedet von R. Kirsch.

(*/4 d. wirkl. Größe.)

dem geebneten Wege ist, den der Lernende an einer schule
geführt wird — wie von hundert kleinen Zufälligkeiten,
von dem notwendigen Ineinandergreifen der verschieden-
artigsten manuellen Fertigkeiten, der persönlichen, prak-
tischen Erfahrung und Geschicklichkeit des Arbeiters und
hundert anderen, oft unscheinbaren Dingen das Gelingen
oder Nichtgelingen einer Arbeit in so vielen Fällen ab-
hängt. — Es gilt das in ganz besonderem Maße für
die Metallsärbung nnd gerade der Verfasser beweist es
durch zahlreiche Beispiele iu überzeugender und sachkundiger
Weise. Wie das störrige Pferd dem Reiter, wird das
Material erst dem zum Lehrer, der es mit all seinen
Angehörigkeiten zu behandeln gezwungen ist. Will man
daher praktische Gesichtspunkte mit der Theorie verbinden,
hielte ich es vor allem für wertvoll, wenn, ähnlich wie
das z. B. an: Lonservatoir ckes Arts et metiers in Paris
der Fall ist, der mit den Erfahrungen der Werkstatt be-
reits vertraute Arbeiter Belehrung finden würde, wenn
der Theoretiker und Gelehrte durch Experimentalvorträge,
mehr als das heute geschieht, dem für das pandwerk ent-
werfenden Aünstler, den Meistern und auch den Gesellen
zu Pilse känte, wenn er dem Arbeiter die Rätsel löste, die
sich diesen: so oft in den Weg stellen, ihm bis dahin
blindgläubig ausgenommene Rezepte verständlich machte
und als Zuhörer Leute hätte, die das Gebiet genau schon
kennen, aus dem, durch des Vortragenden Belehrung,
Neues Wurzel fassen und Früchte tragen soll. Es wäre
das ein Weg, den ich, bei der immer inehr zu befürch-
tenden Überlastung der Schule, mit allen möglichen, wün-
schenswerten Dingen, für ein so weites und vielgestaltetes
Gebiet, wie die Metallfärbung es ist, dem Schulunterrichte
vorziehen würde. In Paris hat sich dieser Weg bewährt
und ich hielte ihn für praktisch auch bei uns, die wir nur
allzusehr geneigt sind, heute alles peil in der Schule zu
suchen. Als Mittel zur Selbstbelehrung möchte ich aber
nochmals des Chemikers Büchner Werk über Metall-
färbung freudig begrüßen. Fritz v. Miller.

Colksdorf, -23., Patentanwalt in Berlin. Der gewerb-
liche Rechtsschutz in Deutschland. (Aus Natur und
Geisteswelt". Sammlung wissenschaftlich gemeinverständ-
licher Darstellungen aus allen Gebieten des Wissens.
f38. Bändchen.) Verlag von B. G. Teubner in Leipzig,
8. f907; geh. f AI. geschmackvoll geb. s,25 M.

Das handliche Bändchen hat sich die Aufgabe gestellt,
die leitenden Gedanken des deutschen gewerblichen Rechts
schutzes gemeinverständlich darzustellen, unr Laien und
Praktikern die Möglichkeit zu bieten, in Sinn und Wesen
dieser Gesetze einzudringen. Der Verfasser geht dabei nicht
von dem Wortlaut der Gesetze aus, sondern er gibt eine
gründliche Entwicklungsgeschichte des gewerblichen Schutz-
gedankens, von der Erteilung der ersten Patente in Eng-
land — im Jahre s33f — an bis zur Gegenwart. In

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