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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 58.1907-1908

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Vom Büchermarkt
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Dom Büchermarkt.

Verdienst erworben haben. Der neue Land steht
durchaus auf der pöhe der früheren. Julius
v. Schloßer, der bekannte Direktor des Wiener pof-
museums, hat es hier zuin erstell Male unternommen,
eine Geschichte des Sammchuefcus zu schreiben, wie
es sich aus den merkwürdigen An-
fängen des Mittelalters mit den in
den Airchen und Sakristeien auf-
gestellten Auriositäten entwickelt hat.

Der Schwerpunkt des Schloßerschcu
Werkes liegt, wie der Titel besagt,
auf der Zeit der Spätrenaissance, in
der das Saminelwefen sich unter
den Fürsten zur höchsten Blüte
entfaltete und in der wir den Grund
zu so manchem Pausschatz gelegt
sehen, den wir heute ebeliso sehr
seiner kostbareil Materialien halber
als auch der künstlerischen Werte
wegeil bewundern. Die Neigungen
der einzelnen Fürsten bewegten sich
nach den verschiedensten Seiteil, und
so gestaltet sich auch Schloßers Buch
höchst abwechslungsreich uild amü-
sant, nicht zuletzt alich für den
iilodernen Runstgewerbler. Die vor-
züglichen Abbildungen, die den Text
in guter Auswahl begleiten, bieteil
viele selten gesehene Gegenstände,
namentlich hervorragende Werke
der Edelmetallkunst aus deil reichen
Wiener Sammlungen. H.

^>eutschesMuseum, Führer durch

die Sammlung. Verlag von
B. G. Teubner, Leipzig; Preis
\ Mark.

Es sind noch keine fünf Jahre
her, feit der Gedanke zur Grün-
dung eines „Museums von Meister-
werken der Naturwissenschaften und
Technik" ausgesprochen wurde;
und schon jetzt liegt ein recht
stattlicher Aatalog desselben vor,
dessen Umschlag mit dem Otto
Puppschen Museums-Abzeichen ge-
schmückt ist und dessen Inhalt durch eine kurze Eut-
stehungsgeschichte eingeleitet wird. Tin besonderer
Vorzug des Aatalogs besteht darin, daß nicht nur
die Grundrisse der Stockwerke, sondern auch die der
einzelnen Säle (in größerem Maßstab) mit den nötigcil
Beischristen und Hinweisen gegeben werden; dadurch
wird das Aussuchen der einzelnen Gruppen und

678. Kirchenleuchter a»s Schmiedeise»;
von Mich. Kiefer & Lo.,
Entwurf von Karl Bau er-Ulm.

C/,2 d. wirkl. Größe.)

Objekte ulii so mehr erleichert, als auch im Textdruck
für leichte Auffindung das Möglichste getan ist. Ja
in manchen Sälen ist der einzuschlagende Aurs
markiert. Schon ein flüchtiger Blick in den Inhalt,
mehr noch die genaue Durchsicht desselben ruft imnler
wieder Staunen hervor über das
in so kurzer Zeit zusammengebrachte
Ausstellungsmaterial. 6.

Lewis S. Alte und neue
Alphabete; für den praktischen
Gebrauch nebst einer Einleitung
über „Die Aunst im Alphabet".
2. verbesserte und erweiterte Aus-
lage. (Deutsche Übersetzung.) Ver-
lag Karl W. piersemann, Leipzig
sfl06. Preis gebunden ^ M.

Die erste, im Jahr fflOO er-
schienene Übersetzung des eng-
lischen Buches scheint einen guten
Erfolg gehabt zu haben, da be-
reits eine Neuauflage nötig ge-
worden ist; wer dem Buch sein
Interesse gewidmet hatte, dem wird
das nicht merkwürdig Vorkommen.
Mag auch schon die Vortrefflich-
keit der von Day gesammelten
Alphabete an sich den Absatz des
Buches erklären, so kann doch auch
nicht bestritten werden, daß, be-
sonders durch die Publikationen
Larischs, das Interesse für Schrift-
typen in den letzten Jahren sehr-
gewachsen ist, aber jetzt in Ge-
fahr steht, durch Exzesse zu leiden,
oder durch die vor lauter Schön-
heit und Gleichnräßigkeit, verloren
gehende Unterscheidbarkeit derBuch-
staben zu erlahmen. Immerhin
kann man es als einen Mangel
enrpsinden, daß es — wie der Ver-
leger mitteilt — nicht möglich ge-
wesen ist, in der neuen Auflage,
die sich als „erweitert" bezeichnet,
auch eine Reihe der im letzten
Jahrzehnt entstandenen Alphabete
wiederzugeben; hoffen wir, daß der Verleger seine
Absicht, diese in einem Ergänzungsband zu sam-
meln, verwirklicht. Days Buch wird aber auch
ohne dieses Anhängsel immer ein wertvoller Be-
rater in allen Lagen sein, in welchem Material-
oder Zeitstil auch eine Schrift ausgesührt werden soll.

G.

verantw. Red.: j)rof. £. Gmelin. — Herausgegeben vom Bayer. Aunftgewerbeverein. — Druck und Verlag von R. Gldenbourg, München.
 
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