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Bildung vollkommen männlich. In sorgenfreyer Behag-
lichkeit ruht seine Rechte über dem Haupte, in welcher
Stellung auch ein Dionysos -in dem Museum-S. Marco,
ein Apollo ebendaselbst und ein anderer Apollo, wiewohl mit
verstümmeltem Arm so bep Nani Vorkommen. Wie der
Dionysos von S. Marco die Linke auf einen jungen Faun
legt, so stüzt jener Hermaphrodit seine Linke auf einen la-
chenden und mit thierischer Wollust ihn anblickenden Ei-
len. Lezterer deutet auf den Sinn der hermaphroditi-
schen Bildung selbst, daß man damit die Verschmelzung
Mannes und Weibes in Liebe, in welcher beyde in ein-
ander überfließen, oder die Begattung lieblich veranschau-
lichen wollte.

16) Eine Bildsäule des Eros, auf dem Delphin rei-
tend, in dessen Mund er die Hand hat.

17) Ein schöner A es cn la p, welcher wie gewöhnlich
die rechte Seite entblößt hat. Er stüzt die rechte Hand auf
die Hüfte, die linke auf einen Stab, und füttert mit die-
ser seine Schlange aus einer Schale.

18) Plutvn in Jünglingsgestalt reitet auf einem
Seepferd und umfaßt die sträubende Persephone. Wir
finden be» Jnghirami Mon. Etr. S. I. t. g, io. s. v.
T. 55. N. 8. Schatten, die auf Seeungeheuern in die
Unterwelt fahren.

19) Ein Weihgeschenk eines gewissen Stadtrechners
Amerimnus für Cybele, bestehend in einer von zwep do-
rischen kannelirten Säulen getragenen Nische, worüber die
Göttermutter sitzend, mit dem Modius auf dem Haupt und
mit einem Füllhorn in der Linken, in erhobener Arbeit abge-
bildet ist; zu beyden Seiten ist je ein Löwe. Die In-
schrift ist für die Mythologie merkwürdig:

MHTPI 0EX2.N AITI2TEI. AMEPIMN02
0IK0N0M02 THS nOAEXLE ETXHN.
Muratori gibt T. I. p. 3i diese Inschrift, aber irrig
ETXEN. Auch ist seine Angabe, als wäre Cybele ste-
hend gebildet, unrichtig. Wegen ihres hier vorkommen-
den seltenen Beyworts führt Muratori den Strabo x.
p. 4C9 an, und sucht diesen aus unserer Inschrift zu
verbessern. Auf dieselbe nahm ihrer Wichtigkeit wegen
Jak. Spon in seiner Abhandlung ignotorum atque obscu-
rorum quorundam Deorum orae (Gronov. Thesaur. T. VII.
col. 247, 267) Rücksicht. Unsere Inschrift scheint zur Ver-
vollständigung und Erläuterung einer bcy Pausanias in
der Beschreibung yon Achaja C. 17 erhaltenen phrygischen
Sage zu dienen. Laut derselben nämlich ist die von Zeus
Samen und der Erde erzeugte Agdistis in Liebe gegen
den Attes entbrannt; was allerdings seltsam und befrem-
dend klingt, wenn man nicht das Grimanische Denkmal
zu Hülfe nimmt, wornach jene Geliebte als gleichbedeu-
tend mit Cybele, ja als ihr Beyname erscheint. Die ver-
schiedene Schreibart ist wohl deachtenswerth, scheint jedoch

keinen wirklichen Unterschied zu begründen. Zu verglei-
chen ist außerdem Hesychius s. v. ''Ayfo<n'K und daselbst
Alberti.

20) Ein Relief mit Isis auf dem Thron, den Ho-
rns gebärend, die Rechte auf einen Löwen, die Linke auf
einen Panther stemmend. Ans der Geburt des Lichtes
(Horns verwandt mit Licht) quillt Leben und Frucht-
barkeit: daher befinden sich zur Rechten der gesegneten
Mutter drei) Lotnsblnmen und zu ihrer Linken drey Ibis.
Zn vergleichen ist hiermit die Niederkunft der Isis im
Innern des Tempels zu Hermonthis, f. Description de
l’Egypte I. pl. 96. fig. I.

21) Eine lateinische Tempelinschrift hat Astori erläu-
tert in seiner Epistola de Deo Brotonte, Venetiis 1705. 8.,
abgedruckt iu Supplement. Salenger. T. II. p. 769.

(Die Fortsetzung folgt.)


Min i a t u r m a l c r c y.
1' Ii e C o r s a i r o f Lord =—
ted Ly Ute Typograpl
Classicks 1826. gr. 8.

Dies tft der Titel einer
reu von Lord Byron, welche
nur sechs Eremplaren auf Perj
dieselben mit Arabesken und i
ken. Die Verdienste dieses c
lerp sind bereits früher in v
wähnt worden; sein Talent in
die Miniaturmaler des lote
cultivirten, beurkundete er zu«
der Novelle Romeo und Julis
den Stoff zu seiner Tragödie
plaren auf Pergament machet
mit eigenen Mandverzierunge
versah. Diese durch eben so
ten und anmuthigen Pinsel gl
in den Besitz verschiedener Lt
andern den Wunsch, ähnliche
wählte Hr. Gigola das oben «
phantasiereichen Dichters, uv
beiten. Das Eremplar, weh
ist in Besitz des Hrn. Gras
theid, welcher die ersten Prodi
in Italien kennen gelernt tut.
tung hauptsächlich veranlaßt h<
niedlichen und geschmackvollen
tcr, deren erstes das Bildniß s
Einfassung darstellt; diese ist i
in welcher die dtey Parzen dis
spinnen und abfchneiden. Hits

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