rayence-Gefässe von Frau Schmidt-Peciit, Konstanz.
KLEINE MITTEILUNGEN
ZU UNSERN BILDERN
Hymne an die Natur.
Flachreliefs in Birnbaumholz
von Bildhauer Paul Heisler
in Berlin. Ein feiner Künstler
ist es, mit welchem ich die
Leser des Kunstgewerbeblat-
tes durch zwei seiner letzten
und zugleich hervorragend-
sten Arbeiten bekannt machen
möchte. Paul Heisler, der bis
heute seine Kunst in stiller,
selbstgenügsamer Zurückge-
zogenheit übte, wurde im
Jahre 1856 in Berlin geboren
und erlangteseine erste künst-
lerische Ausbildung auf der
Kgl. Akademie der bildenden
Künste seiner Vaterstadt, um
nach vollendetem Studium
sich im Atelier Schaper's wei-
ter zu bilden. Wie es aber
bei selbständigempfindenden
Naturen nahezu immer der
Fall ist, lag seine an der
eigenen Erfahrung gereifte
Kunst anscheinlich bald im
Kampfe mit der traditionellen
Schul- und Atelierbildung,
in einem Kampfe, den er un-
beirrt durch materielle Er-
Fayence-Gefäss von Frau Schmidt-Pecht, Konstanz.
folge oder Misserfolge mit
den vielfachen Entbehrungen
des Daseins gegenüber dem
stolzen Bewusstsein von der
HeiligkeitseinerSache durch-
führte und zwar erfolgreich
durchführte. «Halte dich
stolz und denke immer daran,
dass deine Kunst auch das
Heiligste deines Lebens blei-
be", schrieb einmal Gustav
Freytag an einen jungen Bild-
hauer, unddiegleichen Worte
sind es, welche uns aus dem
in Rede stehenden Werke
Heisler's entgegenklingen.
Eine Hymne an die Natur
ist der Gegenstand der Dar-
stellung; in dieser zum Aus-
druck zu bringen, was den
Künstler bewegt, wenn ersieh
unter dem Banne der schönen
Natur befindet, ist mit un-
gewöhnlichem Glücke und
mithoher Meisterschaft unter-
nommen. Links der Künstler,
in stolzer Haltung, in herr-
lichem Linienfluss und fein-
fühligster Modellierung, auf
der Leier den Hymnus an
die Schönheit anstimmend,
die ihm gegenüber durch das
KLEINE MITTEILUNGEN
ZU UNSERN BILDERN
Hymne an die Natur.
Flachreliefs in Birnbaumholz
von Bildhauer Paul Heisler
in Berlin. Ein feiner Künstler
ist es, mit welchem ich die
Leser des Kunstgewerbeblat-
tes durch zwei seiner letzten
und zugleich hervorragend-
sten Arbeiten bekannt machen
möchte. Paul Heisler, der bis
heute seine Kunst in stiller,
selbstgenügsamer Zurückge-
zogenheit übte, wurde im
Jahre 1856 in Berlin geboren
und erlangteseine erste künst-
lerische Ausbildung auf der
Kgl. Akademie der bildenden
Künste seiner Vaterstadt, um
nach vollendetem Studium
sich im Atelier Schaper's wei-
ter zu bilden. Wie es aber
bei selbständigempfindenden
Naturen nahezu immer der
Fall ist, lag seine an der
eigenen Erfahrung gereifte
Kunst anscheinlich bald im
Kampfe mit der traditionellen
Schul- und Atelierbildung,
in einem Kampfe, den er un-
beirrt durch materielle Er-
Fayence-Gefäss von Frau Schmidt-Pecht, Konstanz.
folge oder Misserfolge mit
den vielfachen Entbehrungen
des Daseins gegenüber dem
stolzen Bewusstsein von der
HeiligkeitseinerSache durch-
führte und zwar erfolgreich
durchführte. «Halte dich
stolz und denke immer daran,
dass deine Kunst auch das
Heiligste deines Lebens blei-
be", schrieb einmal Gustav
Freytag an einen jungen Bild-
hauer, unddiegleichen Worte
sind es, welche uns aus dem
in Rede stehenden Werke
Heisler's entgegenklingen.
Eine Hymne an die Natur
ist der Gegenstand der Dar-
stellung; in dieser zum Aus-
druck zu bringen, was den
Künstler bewegt, wenn ersieh
unter dem Banne der schönen
Natur befindet, ist mit un-
gewöhnlichem Glücke und
mithoher Meisterschaft unter-
nommen. Links der Künstler,
in stolzer Haltung, in herr-
lichem Linienfluss und fein-
fühligster Modellierung, auf
der Leier den Hymnus an
die Schönheit anstimmend,
die ihm gegenüber durch das