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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 10.1899

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4879#0028
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KLEINE MITTEILUNGEN

Mit Unterstützung der hervorragend-
sten Kunstanstalten ist es gelungen,
im Berichtsjahre eine dauernde Aus-
stellung von Werken der modernen
Reproduktionsverfahren einzurich-
ten. Das mit Unterstützung der Briin-
ner Handels- und Gewerbekammer
ins Leben gerufene kunstgewerbliche
Atelier hat auch im Berichtsjahre
fast alle in Frage kommenden Zweige
des Kunstgewerbes und auch Private
durch Anfertigung von Skizzen, Ent-
würfen und Detailzeichnungen in der Her-
stellung stilvoller und technisch tadelloser
Arbeiten kostenfrei unterstützt. Die Monats-
vorträge nahmen ihren regelmässigen Fort-
gang. Um Gewerbetreibende und Publikum
mit den hervorragendsten Erscheinungen
des Kunstfleisses älterer und neuerer Zeit
bekannt zu machen, wurden systematisch
vorbereitete Sonderausstellungen veranstal-
tet. Der Besuch der Sammlungen und
Ausstellungen war ein äusserst günstiger.
Das Aktiv-Vermögen bezifferte sich am
31. Dezember 1897 auf 329864,02 fl. -u-

wurde dieSchuleim Berichtsjahre von
1793 Schülern besucht. -u-

GP

ÖfA

B

lERLIN. Dem Jahresbericht der Kgl.
Kunstgewerbeschule für das Schul-
' jähr i8gj/g8 entnehmen wir folgendes: Für die Fach-
klasse für dekorative Malerei wurde von November ab ein
ergänzender Unterricht im Aktzeichnen unter Leitung des
Malers Schlabitz eingeführt. Im April wurde ferner eine
Aktklasse für Schülerinnen unter Leitung des Professors
Manzel eröffnet. Die Ausstellung der Schülerarbeiten fand
vom 17. Oktober bis 7. November im Lichthofe des Museums
statt. Eine an gleicher Stelle am 27. November eröffnete
Ausstellung von Arbeiten der Lehrer umfasst Beiträge von
Eckmann, Rieth, Roloff, Schaede, Seliger und Frau Dern-
burg. Gelegenheit zu praktischer Bethätigung wurde den
Schülern der Anstalt durch die Aufträge der Wiederher-
stellung des Melanchthon-Zimmers zu Wittenberg und des
Fassadenschmucks der Kgl. Kunstschule zu
Berlin, sowie durch Entwürfe für Malereien
am Gymnasium zu Erfurt. Die im Schul-
jahre 1896/97 begründete Krankenkasse für
Schüler der Kunstgewerbeschule und Kunst-
schule hat sich in finan-
ziell durchaus befriedi-
gender Weise entwickelt.
Während des Tages- und
Abend-Unterrichtes

Entwürfe zu Broschen für Herrn Hof-
juwelier J. H. Werner, ausgeführt von
Architekt B. Wöhrino, Berlin.

RAZ. Kulturhistorisches und
Kunstgewerbe-Museum.Nach
dem Jahresbericht des steier-
märkischen Landesmuseums Johan-
neum für das Jahr 1S97 fand in der
Zeit vom 10. Mai bis 15. September
die zweite grosse Sonderausstellung
des Museums statt, die einen um-
fassenden Einblick in die Vorbilder-
sammlung des Museums gewährte. Die
im Museum vom steiermärkischen Kunst-
gewerbeverein unterhaltene ständige Aus-
stellungs- und Verkaufshalle wurde auch
im Berichtsjahre gut beschickt und zeigte,
dassdas moderne kunsthandwerklicheSchaf-
fen der Steiermark sich auf gutem Wege
befindet. Von auswärtigen Ausstellungen
wurden durch das Museum beschickt: die
vom Lokalmuseum in Leoben zur Er-
innerung an den Leobener Frieden 1797
abgehaltene Ausstellung und die Buchaus-
stellung des mährischen Gewerbemuseums
in Brunn. -u-

P

RAG. Wie aus dem Bericht des Kuratoriums des
kunstgewerblichen Museums der Handels- und Ge-
werbekammer für das Verwaltungsjahr i8qj zu er-
sehen ist, setzte das Museum im Berichtsjahre seine Thätig-
keit in der gepflogenen Weise fort, indem die Vermehrung
und Nutzbarmachung der Sammlungen und der Bibliothek,
die Veranstaltung von Vorlesungen und die Ausschreibung
von Konkurrenzen ihren regelmässigen Fortgang fanden.
Die praktischen Zwecke, welche die Bibliothek verfolgt,
förderte die Herausgabe eines Kataloges der Vorbilder-
sammlung. Für die Verbreitung einschlägigen Wissens in
weiteren Kreisen wurde durch Unterstützung der Herausgabe
zweier am Museum gehaltenen Vorträge gesorgt. Rasche Fort-
schritte machte der Neubau des Museums.
Nachdem zu Beginn des Berichtsjahres mit
der Grundlegung begonnen worden war, ge-
engte am Schlüsse des Jahres der Rohbau un-
ter Dach, so dass voraussichtlich im Jahre
1898 die Vollendung des
Baues, im Jahre 1899 die
Übersiedlung der"Anstalt
in die neuen Räume er-
folgen wird. -u-

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Sclilussstück, gezeichnet von E. "Wendtlandt, Charlottenburg.

Herausgeber und für die Redaktion verantwortlich: Professor Karl Hoffacker, Architekt in Charlottenburg-Berlin.

Druck von August Pries in Leipzig.
 
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