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Minkus, Fritz: Die Winterausstellung im k. k. Museum für Kunst und Industrie in Wien, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.4879#0118
lio DIE WINTERAUSSTELLUNG IM K. K MUSEUM FÜR KUNST UND INDUSTRIE IN WIEN
Treibarbeit geleistet: einige Wandarme (S. 105), deren
Zeichnung ebenso originell, wie ihre Ausführung
gediegen und der Technik gemäss ist, gehören zu den
besten Objekten der Ausstellung, ebenso die wunder-
vollen Treibarbeiten, die/. Kllmt ausgestellt hat. Dass
auch die österreichische Stickkunst, die zu Anfang
unseres Jahrhunderts dank der Wiener Goldstickereien
hochberühmt war, dann aber lange im Argen lag,
mit Glück in modernen Bahnen wandelt, bezeugt das
reichischen Museums für Kunst und Industrie, die
nunmehr an Stelle der alten, längst veralteten, die
gedeihliche Entwicklung des heimischen Kunsthand-
werks an allen Enden hemmenden Satzungen treten
und nicht nur die Sanktionierung der von der Leitung
des österreichischen Museums mit staunenswerther
Energie und Umsicht angebahnten Reformen bedeuten,
sondern sie auch sichern vor den täppischen Angriffen
unwürdiger Gegner.
Olasscliüssel, ausgeführt von E. Bakolowits' Söhne, Wien.
hübsche und in seiner Farbenzusammenstellung un-
gemein feine Kissen, das unsere Abb. S. 99, Heft 5 darstellt.
*
Das scharfsichtigste Auge wird, glaube ich, in
der Winterausstellung des österreichischen Museums
kaum einen Gegenstand zu finden vermögen, der nicht
ein Glied wäre in der endlosen Kette von Erfolgen,
die die Direktion des Wiener Kunstgewerbemuseums
zu verzeichnen hat, — Erfolgen, die um so erfreu-
licher sind, als sie dauernde sein werden; denn wäh-
rend ich diesen Bericht niederschreibe, publiziert das
Wiener Amtsblatt die neuen Statuten des K. K. öster-
Wer immer für die Fortschritte unseres Kunst-
gewerbes Herz und Sinn hat, wer immer — auch
ausserhalb der Grenzen unserer Stadt und unseres
Landes — der kraftvollen Entwicklung einer gesunden
Geschmacksrichtung Interesse entgegenbringt, wer
immer der hohen ethischen Bedeutung gediegenen
Schönheitssinnes bewusst ist, wird die neuen Statuten
des K K. österreichischen Museums für Kunst und In-
dustrie mit Freuden begrüssen als Würdigung der
erzielten, als Gewähr künftiger Erfolge.
Wien, im Dezember 1898.
FRITZ MINKUS.
Treibarbeit geleistet: einige Wandarme (S. 105), deren
Zeichnung ebenso originell, wie ihre Ausführung
gediegen und der Technik gemäss ist, gehören zu den
besten Objekten der Ausstellung, ebenso die wunder-
vollen Treibarbeiten, die/. Kllmt ausgestellt hat. Dass
auch die österreichische Stickkunst, die zu Anfang
unseres Jahrhunderts dank der Wiener Goldstickereien
hochberühmt war, dann aber lange im Argen lag,
mit Glück in modernen Bahnen wandelt, bezeugt das
reichischen Museums für Kunst und Industrie, die
nunmehr an Stelle der alten, längst veralteten, die
gedeihliche Entwicklung des heimischen Kunsthand-
werks an allen Enden hemmenden Satzungen treten
und nicht nur die Sanktionierung der von der Leitung
des österreichischen Museums mit staunenswerther
Energie und Umsicht angebahnten Reformen bedeuten,
sondern sie auch sichern vor den täppischen Angriffen
unwürdiger Gegner.
Olasscliüssel, ausgeführt von E. Bakolowits' Söhne, Wien.
hübsche und in seiner Farbenzusammenstellung un-
gemein feine Kissen, das unsere Abb. S. 99, Heft 5 darstellt.
*
Das scharfsichtigste Auge wird, glaube ich, in
der Winterausstellung des österreichischen Museums
kaum einen Gegenstand zu finden vermögen, der nicht
ein Glied wäre in der endlosen Kette von Erfolgen,
die die Direktion des Wiener Kunstgewerbemuseums
zu verzeichnen hat, — Erfolgen, die um so erfreu-
licher sind, als sie dauernde sein werden; denn wäh-
rend ich diesen Bericht niederschreibe, publiziert das
Wiener Amtsblatt die neuen Statuten des K. K. öster-
Wer immer für die Fortschritte unseres Kunst-
gewerbes Herz und Sinn hat, wer immer — auch
ausserhalb der Grenzen unserer Stadt und unseres
Landes — der kraftvollen Entwicklung einer gesunden
Geschmacksrichtung Interesse entgegenbringt, wer
immer der hohen ethischen Bedeutung gediegenen
Schönheitssinnes bewusst ist, wird die neuen Statuten
des K K. österreichischen Museums für Kunst und In-
dustrie mit Freuden begrüssen als Würdigung der
erzielten, als Gewähr künftiger Erfolge.
Wien, im Dezember 1898.
FRITZ MINKUS.