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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 10.1899

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4879#0204
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KLEINE MITTEILUNGEN

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bleibt vollkommen freiem Ermessen anheimgestellt, nur muss
es klar und deutlich als Hinweis auf eine Ausstellung neuerer
kunstgewerblicher Arbeiten gefasst sein. 5. Die Entwürfe
müssen so gehalten sein, dass ihre Ausführung nicht mehr
als drei Farbenplatten, die neben oder übereinander gedruckt
werden, verlangt. Für die Schrift ist Buchdruck erwünscht.
Es muss dafür so viel Raum gelassen werden, dass der Text:
„Ausstellung schlesischen Kunstgewerbes im neuen Museum
für Kunstgewerbe und Altertümer zu Breslau, 15. November
1899 — Jänner 1900" in entsprechend grossen Buchstaben
angebracht werden kann. Die Verteilung der Schrift ist auf
dem Plakat anzugeben. 6. Die Entwürfe sind bis längstens
20. Juli 1899, 12 Uhr mittags, im schlesischen Museum für
Kunstgewerbe und Altertümer, Breslau, Graupenstrasse 11a,
abzuliefern, versehen mit einem Kennwort und begleitet von
einem das gleiche Kennwort tra-
genden geschlossenen Kuvert, das
Namen, Adresse und Geburts-
daten des einreichenden Künst-
lers enthält. 7. Die Entscheidung
der Jury erfolgt bis längstens
1. August und wird allen Teil-
nehmern an der Konkurrenz
schriftlich mitgeteilt werden. Jene
Mitglieder des Arbeitsausschusses,
die sich an der Konkurrenz betei-
ligen, sind von den Verhandlungen
und der Abstimmung der Jury aus-
geschlossen. 8. Dem Arbeitsaus-
schuss für die Ausstellung gehören
an die Herren Professoren Behrens,
Dr. Buchwald, Architekt Grosser,
Maler Härtel, Graveur Kaiser, Rats-
baumeister Klimm, Kommissionsrat
Milch, Buchbindermeister Okrusch,
Kaufmann Pniower, Dekorations-
maler Rumsch, Maler Schieder, Di-
rektor Dr. Seger, Professor Dr. Sem-
rau, Maler Sitzmann, Regierungs-
baumeister Werdelmann, Bildhauer
Wilborn und Maler Wislicenus und
ferner als Vorsitzender Dr. Masner,
I. Direktor des Schlesischen Mu-
seums für Kunstgewerbe und Alter-
tümer und Prof. Kühn als stellver-
tretender Vorsitzender.

,Ex-libris"-Zeichen von O. Otto, Berlin

^f-'BLECHERSCHAU^*^

Rokoko-Schloss Wilhelmsthal bei Cassel. Besitztum
Sr. Majestät Kaiser Wilhelm's II. 45 Abbildungen auf 30
Foliotafeln in Lichtdruck nebst 4 Seiten Text von Architekt
Paul Silber. Preis in eleganter Mappe M. 27.—.

Schloss Fröhliche Wiederkunft. Besitztum Sr. Hoheit
des Herzogs von Sachsen-Altenburg, ein Juwel gotischer
Architektur. 54 Aufnahmen auf 30 Foliotafeln in Licht-
druck, nebst 4 Seiten Text und 2 Porträts. Herausgegeben
von Architekt Paul Silber. Preis in eleganter Mappe
M. 27.—.

Schloss Hummelshain. Besitztum Sr. Hoheit des Her-
zogs von Sachsen-Altenburg. Ein Juwel deutscher Renais-
sance-Baukunst, erbaut vom Geh. Hofbaurat E. Ihne und
Architekten Stegmüller f. Das hierüber veröffentlichte
Werk besteht aus 60 Aufnahmen auf 34 Foliotafeln in
Lichtdruck mit 4 Seiten Text. Preis in eleganter Mappe
M. 32.—.
Die Ausstattung dieser drei, sämtlich im Verlage von
Paul Schimmelwitz in Leipzig erschienenen Werke ist eine
gediegene, vornehme, der begleitende Text ist teilweise,
namentlich wo es sich um Stilfragen handelt, nicht ganz
einwandfrei. Am wenigsten Wert ist wohl der Publikation
des Schlosses „Fröhliche Wiederkunft" beizumessen. Als ein
Juwel gotischer Architektur kann das von Heideloff um die
Mitte unseres Jahrhunderts wiederhergestellte Schloss doch
wohl kaum genannt werden, wie
dies auf dem Titel des Werkes ver-
sucht wird. Man ist doch heutzu-
tage über die schwächliche Auffas-
sung der Gotik, wie sie zu Heide-
loff's Zeiten namentlich bei der
Formenausstattung von Räumen zur
Anwendung kam, längst hinaus.
Dagegen werden die Leistungen
Ihne's und des f Architekten Steg-
müller bei dem von ihnen vor circa
20 Jahren in den Formen der deut-
schen Renaissance erbauten Schloss
Hummelshain auch heute noch ent-
sprechende Anerkennung finden.
Dagegen darf das Rokokoschlöss-
chen- Wilhelmsthal bei Kassel als
eines der reizendsten Schöpfungen
jener Zeit bezeichnet werden und
es ist ein verdienstliches Werk, dass
dies reiche Studienmaterial in so
vorzüglicher Weise durch die Pub-
likation allgemein zugänglich ge-
macht wird. Gerade die bescheiden
vornehmeAnwendungder Schmuck-
formen , die intime Durchbildung
der Räume im Innern, die durch-
weg den Eindruck behaglicher
Wohnlichkeit machen, verdienen es,
dass dies reizende Bauwerk weiteste
Beachtung verdient. h—

Zoologie für Buchdrucker. Unter diesem Titel fügt
die bekannte Schriftgiesserei von Breitkopf & Härtel in
Leipzig ihren schon früher erschienenen zwei reichhaltigen
Heften moderner Vignetten eine neue Sammlung von Druck-
verzierungen hinzu, die ihre Motive aus der gesamten
Zoologie entlehnen. Mit einem gewissen Humor werden
die verschiedenen Motive in dem „Lehrbuch", wie die Heraus-
geber die Sammlung betiteln, nach den bekannten Klassen
der Zoologie unter Beifügung sogar des lateinischen Namens
der betreffenden „Species" geordnet. L. Burger führt in
charakteristischen Formen als Zeichner dieser Druckver-
zierungen uns bald einzelne Tierköpfe, bald ganze Tiere,
bald Reihenbildungen derselben u. s. w. vor, während ein
Inseratenanhang gleichzeitig die Anwendung der Druck-
verzierungen in guten Beispielen vor Augen führt, h—

Moderne Vorbilder für Decken- und Wandmalereien.

Ein Sammlung von farbigen Motiven zum Gebrauche für
Dekorationsmaler, gewerbliche Zeichen- und Malerschulen,

C^.OtTO.
 
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