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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 14.1903

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Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4359#0047

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KLEINE MITTEILUNGEN

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gegenständen, welche dem Kunstgewerbemuseum ein-
verleibt wurden, ein Kapital von 5000 M., aus dessen
Zinsen Schülerpreise beschafft werden sollen. Auf
seine Anregung wurde ferner zur bleibenden Erinnerung
an das Regierungsjubiläum unseres Landesfürsten
die Stiftung einer Medaille beschlossen, welche als
Grossherzog Friedrich-Denkmünze« die staatliche
Genehmigung erhalten hat und alljährlich an solche
abgehende Schüler und Schülerinnen verliehen wird,
welche sich durch besonders hervorragende Leistungen
auszeichnen. Mit dem Schlüsse des gegenwärtigen
Schuljahres konnten bereits zwei Schüler damit be-
dacht werden, ausserdem erhielten eine grössere
Anzahl von Schülern und Schülerinnen Prämien und
Diplome für gut gelöste Preisaufgaben, sowie für
Fleiss und Leistungen. -- Besucht wurde die Anstalt
von 217 Schülern, unter denen sich 173 ständige
befinden und 40 Schülerinnen. Das neue Schuljahr
beginnt Mitte Oktober; die Aufnahmen finden am
14. des genannten Monats, vormittags 8 Uhr für
die männliche, nachmittags 2 Uhr für die weib-
liche Abteilung statt. M.

ELBERFELD. Nach dem Bericht der Städtischen
Handwerker- und Kunstgewerbeschule über das
Schuljahr iqoi\o2 hat sich die Anstalt, ins-
besondere die Tagesschule, in demselben erfreulich
weiter entwickelt. Im Winterhalbjahr mussten sogar
75 junge Leute abgewiesen werden und etwa 150
mussten sich mit weniger Unterricht, als sie zu be-
legen wünschten, bescheiden. Die Anstalt wurde im
Sommerhalbjahr von 644 Schülern, im Winterhalbjahr
von 828 Schülern besucht. Seitens der Stadt wurde
zu Ostern 1901 einem Holzbildhauer, der seine künst-
lerische Ausbildung auf der Schule empfangen hatte,
ein Raum für eine Holzbildhauerwerkstätte unter der
Bedingung unentgeltlich zur Verfügung gestellt, dass
er Schülern der Anstalt, welche sich als Holzbild-
hauer ausbilden wollen, unentgeltlich Unterricht im
Schnitzen erteile. Der Kursus ist auf vier Jahre be-
rechnet. Um den Unterricht für Schriftsetzer und
Buchdrucker praktisch zu gestalten, wurde auf Stadt-
kosten eine vollständige Setzerei mit dem besten
Schrift- und Schmuckmaterial angeschafft. Eine Tiegel-
presse mit elektrischem Motor giebt den Buchdruckern
ausserdem noch Gelegenheit, auch die Herstellung
sogenannter auf den gleichmässigen Druck von Vig-
netten und anderen Buchschmuck sich beziehenden
Kraftzurichtungen kennen zu lernen. Mit Rücksicht
darauf, dass die Schule sich an der Düsseldorfer
Ausstellung beteiligt, wurde im Berichtsjahre von
einer Ausstellung der Schülerarbeiten Abstand ge-
nommen. Gleichzeitig mit den Schülerarbeiten sind
in Düsseldorf auch ausgeführte Arbeiten ausgestellt,
welche nach Entwürfen von Schülern der Anstalt
ausgeführt wurden. Gelegentlich des Rheinischen
Lehrerverbandstages veranstaltete die Anstalt vom
27. bis 31. Mai in Remscheid eine Ausstellung von
Studien, Entwürfen und Lehrmitteln. Um die Schüler
immer mehr zum selbständigen Arbeiten anzuregen,
wurden auch im abgelaufenen Schuljahre unter den

Schülern der Fachklassen Wettbewerbe ausgeschrieben;
die Sieger erhielten Preise von 15, 10 und 5 M.
sowie lobende Erwähnungen. -u-

KASSEL. Nach dem Jahresbericht der Gewerb-
lichen Zeichen- und Kunstgewerbeschule für das
Schuljahr igoi/02 hat dasselbe hinsichtlich der
Regelung der Verhältnisse der Anstalt und deren
Lehrer zwar immer noch keinen vollen Abschluss
gebracht, immerhin lässt aber doch alles darauf
schliessen, dass sie sich so gestalten werden, dass
alle Hoffnungen in Erfüllung gehen werden. Denn
nicht nur sind die Anstellungsverhältnisse der Lehrer
und Beamten nach den im allgemeinen bei den Staats-
beamten geltenden Grundsätzen schon vom 1. April
igo2 geregelt worden, sondern die Anstalt selbst
soll vom 1. April 1903 ab zu einer Staatsanstalt
umgewandelt werden. Damit wird die Kasseler An-
stalt die einzige unter dem Ministerium für Handel
und Gewerbe stehende allgemeine staatliche Kunst-
gewerbeschule. Die Zahl der Abend- und Sonntags-
schüler betrug im Sommerhalbjahr 281, im Winter-
halbjahr 462; die Zahl der Tagesschüler im Sommer-
halbjahr 147, im Winterhalbjahr 196. -u-

MUSEEN

BRUNN. Mährisches Gewerbemuseum. Eine inter-
essante Ausstellung von »Kunst- und kunst-
gewerblichen Gegenständen aus mährischem
Privatbesitz« ist Anfang Juni anlässlich der in
Brunn stattgehabten Museumsdirektorenkonferenz im
Mährischen Gewerbemuseum eröffnet worden. Diese
stark beschickte Ausstellung, über welche ein umfang-
reicher Katalog vorliegt, umfasst in einer Reihe von

Wohnräumen
den gesamten
Hausrat und ist
namentlich das
18. Jahrhundert
sowiederEmpire-
stil und die Bie-
dermeierzeit treff-
lich vertreten. Die

Liechtenstein-
schen Schlösser
Eisgrub und

Sternberg haben
eine grosse Reihe
hervorragender
Gegenstände her-
geliehen. Beson-
deren Wert be-
sitzt die altver-
erbte gräflich

Zierontin'sche
Sammlung ge-
schnittenerGläser
vom Schlosse AUSSTELLUNG IN TURIN

Blauda, aber auch ENTWURF VON RICH. MÜLLER,
sonst ist aus bür- DRESDEN, AUSFÜHRUNO VON
gerlichem Besitz K. M. SEIFFERT & CO., DRESDEN-A.
 
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