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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — NF 14.1903

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Kleine Mitteilungen
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40

KLEINE MITTEILUNGEN

von Teppichen, Fayence, Elfenbein- und
Holzschnitzereien, Silberarbeiten, Schmuck,
reizvollen Miniaturen und dergleichen eine
grosse Zahl sehenswerter Gegenstände zu
einem erfreulichen Bilde mährischen Kunst-
und Sammlerfleisses vereinigt worden. Zur
besonderen Zierde gereicht der Ausstellung
eine kleine aber gewählte Zahl von Ge-
mälden namentlich der Alt-Wiener Schule,
sowie ganz moderner Meister wie Theodor
von Hörmann's, Leempoel's, Rysselberghe's,
der Schotten John Terris, Reid Murray und
anderer. Der eben erschienene Bericht
über das abgelaufene Jahr giebt abermals
ein sehr erfreuliches Bild von der aus-
gedehnten und erfolgreichen Wirksamkeit
des Mährischen Gewerbemuseums, welches
infolge zahlreicher Ausstellungen (moderner
Innenräume, kaiserlich königlich österreichi-
scher Fachschularbeiten, moderner öster-
reichischer und französischer Medaillen, alter
und neuer Spitzen, Bilder und Bücher für
Schule und Haus u. s. f.) einen neuerlich
bedeutend gestiegenen Jahresbesuch von über
41200 Besuchern zu verzeichnen hatte. Be-
sonders erfreulich ist die starke Entlehnungs-
ziffer sowohl an Musealgegenständen, welche
von zahlreichen Fachschulen Mährens, Schle-
siens und Böhmens, sowie namentlich auch
den Staatsgewerbe- und Mittelschulen zu
Zeichnungszwecken mehr denn je benützt
werden, als auch die nicht minder bedeu-
tende Ausnützung der Bibliothek und Vor

tenden ausschliesslich auf moderne Kunst-
arbeiten beschränkten Erwerbungen, welche
das Museum infolge grossherziger Wid-
mungen auf der Pariser Weltausstellung
machen konnte, sei ausser zahlreichen
textilen und keramischen Gegenständen
deutscher, französischer, englischer, skan-
dinavischer Herkunft hier namenlich die
grosse Kredenz von Gaillard aus den Bing-
schen Werkstätten hervorgehoben. Auch
die reizende kleine Kredenz der Münchner
vereinigten Werkstätten, mit der Riemer-
schmied 1897 die neue Richtung im
Münchner Kunstgewerbe eröffnete, ist vom
Museum erworben worden. Die Ma-
schinenabteilung des Mährischen Gewerbe-
museums hatte als begutachtendes, ausüben-
des und überwachendes technisches Organ
des Mährischen Landtages fortdauernd eine
eingreifende und verantwortungsvolle Wirk-
samkeit zu entfalten, insbesondere betreffs
der Staats- und Landessubventionen für
Genossenschaften, der zahlreichen Fachkurse
und Centralwerkstätten.

RUD. U. FIA WILLE,

BERLIN

AUSSTELLUNO

TURIN 1902

BELEUCHTUNGS-

L'

EIPZIG. Nach dem Jahresbericht des
Kunstgewerbemuseums für das Jahr
iqoi bewilligten die städtischen
Kollegien wie im Vorjahre als Beihilfe
14000 M., während der Staat ordentlich
7000 M. und ausserordentlich 2000 M.
beisteuerte. Aus Vereinsmitteln wurden
9651 M. aufgebracht. Dennoch war die

GERATE VON

lagensammlung ebenfalls hauptsächlich für K. M. SEIFFERT&CO., Verwaltung genötigt, nachdem die in Aus

Lehrzwecke der genannten Schulen, aber DRESDEN-A. sieht genommene Schuldentilgung erfolgt

auch für Museen und

fl ^

PROF. P. BEHRENS,
DARMSTADT

Vereine zu Studien-,
Ausstellungs- und Vortrags-
zwecken. Das Atelier des
Museums ward namentlich
durch Tischler und Schlosser
stark in Anspruch genommen,
welch erstere ausser zahlreichen
Möbelstücken und Einzel-
geräten aller Art nicht weniger
als zehn vollständige Zimmer-
einrichtungen, weiteres Kir-
chengeräte u. s. f. bestellten.
— Der im Jahre 1900 ins
Leben getretene Landschafts-,
Zeichen und Malkurs, als dessen
Lehrer ein Wiener Landschafts-
maler wöchentlich für zwei
Tage nach Brunn kommt, ist
von der neu gegründeten
»Brünner Gesellschaft der
Kunstfreunde«, als deren Ob-
mann der Direktor des Mu-
seums waltet, übernommen
worden, findet aber im Winter
nach wie vor im Museum
selbst statt. Von den bedeu-

war, wie in den
(seit 1897) ein Darlehn
aufzunehmen (4500 M.
gegen 6000 M. im Vor-
jahre). Der lebhaft ge-
steigerte Geschäftsumfang
des Museums, die erheb-
lichen Aufwand erfordern-
den Ausstellungen, vor
allem die steigenden Kos-
ten der sich stetig ent-
wickelnden Bibliothek und
die Steigerung der Be-
triebsspesen haben die
etatsmässigen Mittel für
Vermehrung der Samm-
lung sehr beschränkt.
Da zudem der von den
städtischen Kollegien ge-
währte ausserordentliche
Vermehrungsfonds seiner
Bestimmung gemäss eben-
sowenig zur schnelleren
Tilgung des Darlehns oder
zur Entlastung der Ver-
waltungs- und Vereins-

vorhergehenden Jahren

i■■i'.-

PROF. P. BEHRENS,
DARMSTADT
 
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