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Nur auf diesem Wege dürfte es auch uns mög-
lich werden, aus unseren Erfahrungen beratenden
Anteil an der Ausgestaltung der fachlichen Aus-
bildung zu haben und dazu beizutragen, daß die
Arbeit des kunstgewerblich tätigen, ehemaligen
Kunstgewerbeschülers größere Würdigung als bis-
her findet. Mannigfach wie die Gebiete des
Kunstgewerbes sind die Gelegenheiten, bei denen
unsere Arbeit einsetzen kann. Es liegt an uns
allen mitzuarbeiten!

Mit Gruß und Handschlag
Die Verbandsvorstandschaft.
Arthur Demmer.

K. G. S. V. E. Vereinigung jetziger und ehe-
maliger Studierender der Kunstgewerbeschule
Elberfeld. Bericht über das Sommerhalbjahr
1913. Die Halbjahrs-Generalversammlung, welche
am 28. April die Sommerzusammenkünfte er-
öffnete, führte den größten Teil der Vereins-
brüder zusammen. Es erfolgte die Neuwahl
des Vorstandes mit diesem Resultat: Vorsitzender:
Hermann Albers, für Vereinsangelegenheiten;
Kurt Baum, für Verbandsgeschäfte; Schriftführer:
Hans Tias, Hermann Sauer; Kassierer: Hermann
Bornhorst; Inventarverwalter: Heinrich Lütcke-
fels; Beisitzer: Hermann Schumann.

Während des Halbjahres wurden fünf Sitzun-
gen und drei Vorträge veranstaltet. Ließ auch
der Besuch der Sitzungen zu wünschen, was in
Anbetracht wichtiger Tagesordnungen bedauer-
lich war, so wurden doch die Vorträge sehr gut
besucht, was nicht zuletzt auf die Beliebtheit
der Redner zurückzuführen ist. Als solche hatten
wir das Vergnügen zu begrüßen: Herrn ]. A.
Loeber über „Textile Kunst in Indien". Der
Vortragende machte mit Worten und Lichtbildern
die so einfachen Handwerksmittel der indischen
Textilkunst lebendig. Herr Prof. Hans Leiß
sprach über eine Nordlandreise. Die Schönheiten
der nordischen Länder tauchten, durch Bilder
anschaulich gemacht, vor uns auf und zugleich
wurden wir mit Landessitten und heimischer
Kunstfertigkeit bekannt. Herr Direktor Prof.
Otto Schulze sprach über Kunsttöpferei. In
dieses, für viele so bekannte und in technischer
Hinsicht doch so fremde Gebiet führte der
Vortragende, unterstützt durch eine Sammlung
keramischer Erzeugnisse auf das Beste ein.

Die Eröffnungs- und Schlußfeier verlief in ge-
wohnter schöner Weise, bei reger Beteiligung
der Lehrerschaft, Freunde und Mitglieder. An
Mitgliederauszeichnungen für dieses Jahr sind zu
bestätigen: In dem, von den Farbefabriken
vorm. Bayer A. G., ausgeschriebenen Wettbe-
werb erhielten Karl Lorch, Willy Parschmann,
Walter Krangmann die ausgesetzen Preise. In
dem Wettbewerb für Studentenkunst erhielt Paul

Meincke den ersten und zweiten Preis. In dem
Verbandswettbewerb 1912-1913 erhielt Walter
Müller zwei erste Preise und den Ehrenpreis,
ebenso zwei andere Mitglieder lobende Erwähnun-
gen. Die Beteiligung zur Verbandsausstellung war
ebenfalls eine sehr gute. Das Halbjahr schloß mit
dem 2. August. Der Mitgliederbestand erfuhr keine
Veränderung. Vereinsadresse: Kurt Baum,
Elberfeld Ottenbrucherstraße 39.

K. G. S.V. E. Kunstgewerbeschüler-Verein Elber-
feld. Samstag, den 11. Oktober, abends 8V2 Uhr,
im Restaurant Henke, Hofkamp, Generalversamm-
lung. Tagesordnung: 1. Neuwahl des Vorstandes.
2. Verschiedenes. Der Vorstand.

Anregungen
zum weiteren Ausbau des Verbandes
jetziger und ehemaliger Studierender
an deutschen Kunstgewerbeschulen.

Es ist wohl viel damit getan, wenn eine Idee
einmal feste Gestalt gewonnen hat, aber
damit sie energisch nach der Breite und Tiefe
wirken könne, sich als positiv und fruchtbar auf
die Dauer und für die Zukunft zu erweisen ver-
möge, bedarf es fortgesetzter Teilnahme und
nimmer ruhender Tätigkeit. Dies gilt für alle
Unternehmungen der Einzelpersönlichkeit, aber
in einem weit höheren Sinne noch gilt es für
Bestrebungen und Absichten, welche zum Zweck
haben, einer größeren Gruppe von Menschen
förderlich zu sein.

Wenn es schon dem Einzelnen nicht immer
leicht wird, alles Hemmende zu überwinden, um
seine Absichten möglichst rein und bestimmt zur
sichtbaren Wirkung zu steigern, so trifft dies noch
mehr für Unternehmungen zu, welche bestimmt
sind, einer kleineren oder giößeren Gruppe von
Vereinigten und ihren naturnotwendig verzweigten
Absichten und Interessen, das wirksame Organ
zu bilden.

Der Einzelne ist in allem, was er zur Förderung
seiner Absichten unternimmt, letzten Endes doch
nur sich selber oberste Instanz, und je positiver
ihm die Möglichkeiten, seiner Natur nach, zu
wirken, gegeben sind, um so weniger wird er
sich von äußeren Umständen in der Verfolgung
seiner Hauptidee bestimmen lassen müssen. Mehr
oder minder ist er überdies auch sein eigener
Richter und bei klarer Bestimmung werden sich
ihm beo-ans;ene Fehler als solche nicht verschleiern.
Er wird erkennen, worin er es besonders hat
fehlen lassen, und woran eigentlich es lag, daß
seinen Bestrebungen der Erfolg versagt bleiben
mußte.

Je enger der Kreis seiner Bestrebungen sich
für den Einzelnen umzirkt erweist, je weniger
dabei äußere Widerstände zu überwinden sind,
 
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