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Produktionen nach Gemälden von Wilhelm Leibi
und Gustav Schönleber, betitelt „In der Küche"
und „Ebbe bei Vlissingen", verteilt. Für das
Jahr 1914 wurde die wahlweise Verteilung einer
künstlerischen figürlichen Porzellanplastik und
einer Original-Radierung in Aussicht genommen.
Als Jubiläumsgabe für 1915 soll an sämtliche
Mitglieder zur Verteilung kommen ein umfassen-
des reich illustriertes Werk über „Die baukünstle-
rische und Wohnkultur in den alten nieder-
rheinischen Herzogtümern Cleve, Jülich und Berg
seit der Renaissance, mit besonderer Berücksichti-
gung des heimatlichen Backsteinbaus und der
künstlerischen Bestrebungen am Hofe der Her-
zöge von Berg". In den Ausschuß wurden neu
gewählt der Direktor der städtischen Galerien Dr.
Koetschau-Düsseldoif an Stelle des auf Wunsch
ausscheidenden Rentners Gustav Herzfeld, Fabrik-
besitzer Paul Schönfeld-Düsseldorf, Prof. Huber-
Feldkirch-Düsseldorf an Stelle des verstorbenen
Professors Adolf Schill, Landesrat Adams-Düssel-
dorf und Geh. Kommerzienrat E. Kirdorf in Streithof.

Wettbewerbe.

Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen
für Steinzeichnungen als Schmuck von Eisen-
bahnabteilen. Der Bund Deutscher Verkehrs-
vereine e. V. in Leipzig und die Firma R. Voigt-
länders Verlag in Leipzig erlassen unter Mit-
wirkung der Königlichen Akademie für graphische
Künste und Buchgewerbe. und des Deutschen
Buchgewerbevereins, beide in Leipzig, ein Aus-
schreiben zur Erlangung von Entwürfen für far-
bige Steinzeichnungen, die insbesondere zum
künstlerischen Schmuck von Eisenbahnwagen, aber
auch zum Schmuck von Wohnräumen geeignet
sein sollen. Es kommen Landschafts-, Orts- und
Städtebilder (Ansichten von Gegenden, Straßen,
Bauwerken, Kunstdenkmälern, sowie insbesondere
auch von Motiven, die der Förderung der Natur-
denkmalspflege und des Heimatschutzes dienen)
in Betracht. Unter dieses dritte Preisausschreiben
fallen 24 Bilder aus folgenden Städten und
Gegenden: Altenburg (S.-A.), Berlin, Braunschweig,
Bremen, Cassel, Duisburg, Essen, Göttingen,
Hannover, Heidelberg, Helgoland, Honnef, Geeste-
münde, Marienburg, Münster i. W., Quedlinburg,
Westerland, Wildungen und Wiesbaden. Die
Einsendung der Entwürfe hat bis zum 2. De-
zember 1913 an die Adresse der Kgl. Akademie
für graphische Künste und Buchgewerbe, Leipzig,
Wächterstr. 11, zu erfolgen.

Eür eine Plakette zum Ostpreußischen Rundflug
1913 veranstaltet jetzt der Ostpreußische Verein für
Luftschiffahrt in Königsberg ein Preisausschreiben.
Es wird das gußfertige Modell einer etwa 75 Milli-
meter messenden Plakette gewünscht, deren Rück-
seite nur einen einfachen Kranz tragen soll. Preise

sind 300—400 Mark. Im Preisgericht sind Ludwig
Dettmann und Heinrich Wolff in Königsberg.

Personalien and Vereine.

Carlos Orethef. Ganz unerwartet erhalten
wir die Nachricht vom Ableben Carlos Grethe's,
des ausgezeichneten Marinemalers; er ist in Nieu-
port (Belgien), noch nicht 50 Jahre alt, nach
einer Blinddarmentzündung gestorben. Sein Tod
wird bei allen, die seine starke und aufrichtige
Kunst schätzten, tiefes Bedauern wecken. Pro-
fessor Grethe, der bekanntlich Lehrer an der Stutt-
garter Kunstakademie war, hat von früher Jugend
an seine ganze Liebe dem Meere zugewandt.
Er war in Montevideo geboren und erlebte die
ersten großen Seeeindrücke auf seiner Ozean-
reise nach Europa. In Karlsruhe studierte er.
Es war eine eigentümliche Fügung, daß er, dessen
Kunststreben fast allein nur auf die malerische
Bewältigung der Größe des Meeres gerichtet war,
auch in Karlsruhe, fern der Küste, ansässig
wurde ■— aber alljährlich brachte er seine Ferien
an der Nordsee zu und lebte dann an und auf
dem Meere selbst wie ein geborener Seemann.'
Nun ist er auch an der Seeküste plötzlich ab-
berufen worden, lange vor dem Abschluß seines
Kunstschaffens, auf dessen Höhe er gerade jetzt
angelangt war. Seine Bilder stellen stets das
Meer in seiner Macht dar; er sucht die schweren
und bannenden Motive auf und liebt die grauen
und braunen Töne in seinen Hafen- und See-
stücken. Sehr treffend hat ihn Max Diez cha-
rakterisiert: „Er sieht das Meer nicht als Bade-
gast und nicht als Weltbummler, sondern wie ein
Fischer und Matrose, aber wie ein Matrose, der
gegen seine Furchtbarkeit und Größe noch nicht
gleichgültig geworden ist."

Die goldene Medaille der Stadt Leipzig ist
auf der Internationalen Baufach-Ausstellung dem
Architekten Wilhelm Brurein in Berlin-Char-
lottenburg zuerkannt worden. Der Künstler hatte
in Leipzig eine größere Reihe von Entwürfen und
Ansichten ausgeführter Bauten ausgestellt: Rat-
häuser, Saalbauten, Fabrikanlagen und Grab-
mäler. '— Ferner erhielten die goldene Medaille
der Leipziger Ausstellung die Architekten Her-
mann Muthesius', Heinrich Straumer und
der Glasmaler Gottfried Heinersdorff in
Berlin. — Die Denkmünze für verdienstvolle
Leistungen im Bau- und Verkehrswesen,
die im vorigen Jahre vom Kaiser gestiftet wurde,
ist jetzt Professor Edmund Körner in Darm-
stadt in Silber verliehen worden.

Aus Weimar wird gemeldet: Der kürzlich als
Nachfolger Professor Elsters zum Lehrer für Bild-
hauerei an der"hiesigen Kunsthochschule berufene
Bildhauer Richard Engelmann wurde vom
Großherzog zum Professor ernannt.

Verantwortlich: Felix Lorenz, Berlin-Wilmersdorf. Alle redaktionellen Zuschriften sind an die Redaktion der „Kunitwelt",
Berlin W. 62, alle geschäftlichen Mitteilungen an die Kunstwelt-Verlagsgesellschaft, Berlin W. 62 za richten.

Druck: Krey und Sommerlad, Niedersedlitz-Dresden.
 
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