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Leprince de Beaumont, Jeanne-Marie; Schneider, Carl Friedrich [Bearb.]
Die neue Clarisse: eine wahrhafte Geschichte (2. Theil) — Leipzig: bey Carl Friederich Schneidern, 1778 [VD18 9079320X]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49860#0033

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eine wahre Geschichte, zr
ihm gebeten haben, so hat er meiner lieben Clarisse
eine Mutter und einen Gemahl geschenkt, wie ich sie
selbst für mein Kind würde gewähret haben, wenn
der Himmel diese Wahl mir überlassen hatte. Ich
hoffe, daß sie sich durch ihren ehrerbietigen Gehorsam
Ihrer Güte würdig machen, und sich bemühen wird
Ihnen in der Ausübung der Heldentugenden wenig-
stens von weitem zu folgen. Ich warte mit Unge-
duld auf den Augenblick, wo ich mir selbst Ihr gutes
Leyfpiel zu Nutzen machen werde. So lebhaft aber
auch mein Verlangen in dieser Absicht ist, so kann ich
doch die Milady V***in ihrem gegenwärtigen Zustan-
de und besonders itzt, da ihr Mann blos in den An-
gelegenheit meiner Tochter nach London verreist ist,
nicht verlassen. Wenn ich mit einer weniger uneigen,
nützigen Dame redete, so würde ich ihr sagen, daß
er hoffet, der Clarisse ein Ihres Herrn Sohnes wür-
digeres Vermögen zu versichern. Um Ihnen diesen
Vortrag erträglicher zu machen, so haben Sie die
Gütigkeit zu erwägen duß diele Vermehrung des Ver-
mögens Sie in den Grand setzen wird, Ihren wohl-
thatigen Neigungen ein Genüge zu thun. Ich hoffe,
daß die Gesinnungen meiner Tochter den Ihrigen nie-
mals zuwider sevn werden, ja ich darf Sie versichern,
daß es insonderheit in diesem Stücke nörhiger fepa
wird, sie zurückzuhalten, als anzutrerben.
Ich bin mit vollkommener Hochachtung
Madame
Ihre ergebenste rc.

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