eine wahre Geschichte r§5
Brief
der Frau Baromnn von Asrie an die
Frau Derby.
v überlasse es unsermKinde nicht, Ihnen von ih-
ren Heldemhaten Rechenschaft zu geben, ich setze em
Mißtrauen in ihre Genauigkeit, wenn sie von sich
selbst reden soll; sie wurde das, was geschehen ist,
ka nu berühren,. sodaß Sie alles errathen müßten.
Ich habe niemals eine solche Geschäffrigkeit beyeinem
so ruhigen und geletzten Wesen gesehen. Sie verrich-
tet eine jede von ihren Handlungen so ruhig, als ob
sie nur diese zu thun hatte, und doch vervielfältiget sie
die Gegenstände, worauf sie ihre Sorgen richtet, auf
eine Art, die recht wunderbar ist; sie hat die Besor-
gung so vieler D-nge über sich genommen, baß sich
gar wohl drey Personen damit beschaffcigen könnten.
Leb igens hat sie Ihnen die Wahrheit gesagt in Anse-
hung ihrer Gesundheit, sie befindet sich vollkommen
wohl, und wenn nicht ihr Wuchs, der täglich von
feiner Vollkommenheit verliert, ihren Stand anzeig-
te, so würde man sie gar nicht für schwanger halten.
Es ist sehr billig, daß sie die Vortheile unserer Bäu-
erinnen genieße, da sie so willig an allen ihren Sor-
gen und Bekümmernissen Theil nimmt, und selbstge-
wünscht hätte ihre schweren Arbeiten mit ihnen zu thei-
len. In diesem einzigen Stücke hat sie mir einige Mü-
he verursachet, und ich habe ihr lange nicht begreif-
lich machen können, daß, da sie Gott zum Haupte ge-
M 5 setzt
Brief
der Frau Baromnn von Asrie an die
Frau Derby.
v überlasse es unsermKinde nicht, Ihnen von ih-
ren Heldemhaten Rechenschaft zu geben, ich setze em
Mißtrauen in ihre Genauigkeit, wenn sie von sich
selbst reden soll; sie wurde das, was geschehen ist,
ka nu berühren,. sodaß Sie alles errathen müßten.
Ich habe niemals eine solche Geschäffrigkeit beyeinem
so ruhigen und geletzten Wesen gesehen. Sie verrich-
tet eine jede von ihren Handlungen so ruhig, als ob
sie nur diese zu thun hatte, und doch vervielfältiget sie
die Gegenstände, worauf sie ihre Sorgen richtet, auf
eine Art, die recht wunderbar ist; sie hat die Besor-
gung so vieler D-nge über sich genommen, baß sich
gar wohl drey Personen damit beschaffcigen könnten.
Leb igens hat sie Ihnen die Wahrheit gesagt in Anse-
hung ihrer Gesundheit, sie befindet sich vollkommen
wohl, und wenn nicht ihr Wuchs, der täglich von
feiner Vollkommenheit verliert, ihren Stand anzeig-
te, so würde man sie gar nicht für schwanger halten.
Es ist sehr billig, daß sie die Vortheile unserer Bäu-
erinnen genieße, da sie so willig an allen ihren Sor-
gen und Bekümmernissen Theil nimmt, und selbstge-
wünscht hätte ihre schweren Arbeiten mit ihnen zu thei-
len. In diesem einzigen Stücke hat sie mir einige Mü-
he verursachet, und ich habe ihr lange nicht begreif-
lich machen können, daß, da sie Gott zum Haupte ge-
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